Werne. Seit Anfang Juli sind die Mähdrescher auf den Feldern in Werne und Umgebung im Einsatz gewesen. Jetzt ist bei allen Landwirten die Getreideernte eingefahren. Einige Regenpausen waren dabei notwendig, um die Arbeit fortsetzen zu können. Auch sonst hat die wechselhafte Witterung den Landwirten zu schaffen gemacht.
Die hohen Niederschlagsmengen und die damit verbundene Dauernässe besonders im Frühjahr haben zu Einbußen beim Getreide geführt. „Für einige bedeutet das bis zu 40 Prozent weniger Ertrag“, so Ferdinand Schulze Froning, seit Februar neuer Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbands Werne.
Nach dem vielen Regen zum Ende des vergangenen Jahres waren die Böden spätestens im Frühjahr vollgesogen. Mit Staunässe aber kommt Getreide nicht gut zurecht. Folgen sind unter anderem eine schlechtere Ausbildung der Wurzeln und so letztlich eine weniger gute Ernte.
Probleme bereitete der viele Regen dem jungen Landwirt nicht nur im Bereich Getreide. „Selbst bei meinen Tulpen im Frühjahr habe ich schon einen Ausfall von 30 Prozent gehabt. Die sind einfach abgesoffen und haben nicht einmal geblüht.“ Schulze Froning betreibt in der Region 15 Standorte, an denen es Blumen zum Selberschneiden gibt.
Im Frühjahr erschwerte der Regen zudem notwendige Dünge- und Pflegemaßnahmen, denn oftmals konnten die Trecker die nassen Felder gar nicht befahren. Derzeit sind viele der lokalen Landwirte mit der Stoppelbearbeitung der abgeernteten Felder im Einsatz. Dabei wird der Boden gelockert, Erntereste durchmischt und eingearbeitet. Eine Zwischenfrucht sorgt danach der Beschattung des Bodens und dient der Humusbildung.
Mitten in der entscheidenden Wachstumsphase befindet sich derzeit der Mais. „Ab Mitte September beginnt die etwa einmonatige Erntezeit. Los geht es mit dem Silomais, dann folgt etwas später der Körnermais“, blickt Schulze Froning voraus.
Für die Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser waren die Wetterverhältnisse in den vergangenen Wochen nahezu ideal, da es viel Sonne, aber auch reichlich Wasser von oben gab. Bleibt das in den nächsten Wochen so, erwartet der Ortsverbands-Vorsitzende eine gute Maisernte.