Werne. Der Drogeriemarkt Rossmann und die Kuhbar werden auch während des geplanten Umbaus des Hornecenters in Werne geöffnet bleiben. Das teilte Wirtschaftsförderer Matthias Stiller am Dienstag, 6. September 2022, im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung mit.
Die FDP-Fraktion hatte mit Blick auf die unmittelbar bevorstehende Schließung des Nahversorgungszentrums nachgefragt, welche Folgen dies für den Einzelhandel und die Nahversorgung in der Innenstadt haben werde.
„Was geschieht, wenn so ein Menschenmagnet wegfällt“, hakte der Liberale Benedikt Lange nach, ob die Nahversorgung weiterhin gesichert sei. „Kann man den Handel unterstützen?“, ergänzte er.
Wie berichtet, soll sich das Hornecenter in die „Werne City Mall“ verwandeln. Die Fertigstellung der Umbaumaßnahmen sei Anfang 2024 vorgesehen, hatte der Pressesprecher der Corestate Capital Group, Thomas Fritsche, gegenüber WERNEplus eingeschätzt. Das Unternehmen ist nicht Besitzer des Hornecenters, sondern verwaltet als verantwortlicher Asset-Manager das Objekt.
„Eine Modernisierung nach 20 Jahren ist normal“, ordnete Matthias Stiller in der Sitzung zunächst ein und gab eine leichte Entwarnung zur Dauer des Umbaus. „Es wird nicht bis 2024 dauern“, signalisierte er. Ein Bauantrag liege aber noch nicht vor, schränkte er ein.
Petra Göbel, Abteilungsleiterin Bauordnung /Denkmalpflege, sagte ebenfalls eine kürzere Phase voraus. „Das ist kein Hexenwerk, die Genehmigungsphase ist kürzer als angenommen“, sagte sie zum Normalfall. Zwar habe man noch keinen Bauantrag, Gespräche hätten aber bereits stattgefunden”, bestätigte sie.
Die Ladenbetreiber aus dem Hornecenter, denen gekündigt worden war, sind inzwischen in andere Geschäftslokale umgezogen. Das sei ein positiver Effekt für die Werner Innenstadt, resümierte Matthias Stiller. Freie Ladenlokale in bezugsfähigem Zustand seien aktuell kaum mehr vorhanden.
Möglichkeiten, die Händler der Innenstadt seitens des Stadtmarketings zu unterstützen, sieht man in der Verwaltung indes kaum. Das Veranstaltungsprogramm sei so voll, mehr könne man da nicht machen, hieß es.
Die Befürchtung, dass während der Schließung die Nahversorgung nicht ausreichend sei, zerstreute Gabriele Stolbrink (Bauleitplanung). Da gebe es ausreichend Alternativen, sagte sie zu anderen Standorten. Deren Erreichbarkeit mit dem ÖPNV sei nicht so gut wie in direkter Nachbarschaft zum Busbahnhof, räumte Dezernent Ralf Bülte ein.
Bei der Frage von Linken-Politiker Andreas Schütte, was während des Umbaus mit dem Parkhaus sei, musste Matthias Stiller passen. „Wir haben keine Angaben dazu“, sagte er. Rossmann brauche aber auch Parkplätze, gab er zu bedenken.
Die FDP-Nachfrage nach dem Stand des geplanten Edeka-Standorts am Bahnhof beantwortete Bülte. Hier seien übergeordnete Behörden zuständig. Der Ball liege beim Projektentwickler.
Grundsätzliches zur Kündigung der Untermieter des Hornecenters sprach Adelheid Hauschopp-Franke (SPD) an. Sie kritisierte den Umgang mit den Mietern scharf. „Versuche, den Inhaber zu sprechen, sind ins Leere gelaufen, das ist keine Art“, sagte sie. Auch, dass noch kein Bauantrag eingegangen ist, stieß bei ihr auf Unverständnis. Seit 2015 habe man einen Kaufkraftabfluss in die Nachbarstädte zu verzeichnen, da gehe es um grundsätzliche Dinge. Der Kaufkraftverlust werde dramatisch sein, befürchtete sie. „Für die Bürger ist das nicht akzeptabel.“
Übrigens: Rewe Symalla hat sich mit einem großen Transparent bei der Kundschaft bedankt und verabschiedet. Am kommenden Samstag (10. September) öffnet das Lebensmittelgeschäft dann ein letztes Mal in Werne. Ab Donnerstag (8. September) lockt zudem eine Rabattaktion in den Markt.