Werne. Am Montag hat die Kreispolizeibehörde Unna die Kriminalstatistik 2021 vorgestellt. Im zweiten Teil der Berichterstattung dazu geht es unter anderem um die Zahlen der Wohnungseinbrüche und Erfolge bei der Bekämpfung des Betruges zum Nachteil älterer Menschen.
„Wenn es um Sex, Crime und Totschlag geht, haben wir im Kreis nicht viel zu bieten – das finde ich auch gut so“, so Kriminaldirektor Christoph Strickmann bei der Vorstellung der Statistik.
Wie berichtet, weist Werne bei den Zahlen für die neun Kreiskommunen ohne Lünen im Bereich der Gesamtkriminalität mit 36 Prozent den höchsten Zuwachs auf. Im Bereich der Straßenkriminalität sind in Werne 95 Fälle mehr erfasst worden, sodass 460 Vorfälle in der Statistik auftauchen. Im Bereich der Gewaltkriminalität ist im Kreisgebiet eine leichte Steigerung der Fallzahlen zu verzeichnen. In Werne ist die Zahl der Taten von 47 auf 44 zurückgegangen.
Besonders zufrieden zeigte sich Landrat Mario Löhr über die Erfolge bei der Bekämpfung des Betruges zum Nachteil älterer Menschen. Dieses vor einem Jahr ausgegebene Behördenziel ist erfolgreich umgesetzt worden. Die Zahl der kreisweiten Fälle ist von 1.248 auf 862 gesunken. Die Schadenshöhe ist um rund 430.000 Euro auf knapp 525.000 Euro gesunken. „An dieser Strategie halten wir auch 2022 fest“, betonte Löhr. Der größte bekannt gewordene Fall stellte die Übergabe von 70.000 Euro an einen „falschen Polizisten“ in Werne dar.
Für den Bereich der Straßenkriminalität, zu der unter anderem Körperverletzungen, aber auch Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum gehören, stellte die Polizei im Kreis rückläufige Zahlen vor. Die Fallzahlen sind um 322 Fälle auf 4246 gesunken. In Werne hat hier es einen Anstieg um 95 Fälle auf insgesamt 460 gegeben. „Dort gab es eine Serie an Fahrraddiebstählen und Sachbeschädigungen in einer Tiefgarage“, erklärte Strickmann den hohen Zuwachs. Der Dieb wurde mittlerweile gefasst und das Parkhaus mit Überwachungskameras ausgestattet.
Deutlich zugenommen haben die Fälle von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften. Unter den im Kreis festgestellten 386 Sexualstraftaten resultieren allein 180 aus diesem Bereich. „Das ist für uns immer schwer zu bewerkstelligen, weil wir von großen Datenmengen ausgehen können. Wenn jemand 80 Festplatten in seiner Wohnung hat, müssen die alle ausgewertet werden. Die Beamten, die sich um die Auswertung kümmern, fehlen dann an anderen Bereichen“, so der leitende Polizeidirektor Torsten Juds. In Werne ist die Zahl der Sexualstraftaten von 23 auf 43 gestiegen.
Die Fallzahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls sind dagegen weiter gesunken. Daran haben die Arbeit im Home-Office, aber auch eine bessere Sicherung der Gebäude einen Anteil. Die Statistik führt 283 Einbrücke im Kreis auf, das sind 67 weniger als im Vorjahr. Auch in Werne wurde weniger häufig eingebrochen. Die Zahl ist von 22 auf 14 gesunken. „Das sind historisch niedrige Zahlen, die wir nicht in dem Maße behalten können, wenn das öffentliche Leben wieder Fahrt aufnimmt“, sagte Strickmann.