Donnerstag, März 30, 2023

Grünen-Fraktion regt einmaligen Zuschuss für Mehrweg-Windeln an

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Wer­ne. Die Unter­stüt­zung jun­ger Fami­li­en ist Kern eines grü­nen Antrags an den Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on. Kon­kret geht es um die För­de­rung einer nach­hal­ti­gen Alter­na­ti­ve zur gewöhn­li­chen Einwegwindel. 

Die Rats­frak­ti­on von Bünd­nis 90/Die Grü­nen schlägt dazu einen ein­ma­li­gen Zuschuss für die Anschaf­fung von Mehr­weg- oder auch Stoff­win­deln vor und will somit sozia­le und öko­lo­gi­sche Prio­ri­tä­ten set­zen, heißt es in der Mit­tei­lung der Partei.

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“Mit der Wei­ter­ent­wick­lung der Stoff­win­del gibt es eine ernst­zu­neh­men­de Alter­na­ti­ve zur Ein­weg­win­del, die sowohl öko­lo­gisch als auch öko­no­misch sinn­voll ist”, so Bar­ba­ra Börs­te, Rats­mit­glied von Bünd­nis 90/Die Grü­nen in Werne.

Die Ver­wen­dung von Mehr­weg­win­deln ermög­licht es, einen indi­vi­du­el­len Bei­trag zum Kli­ma­schutz zu leis­ten. 8,4 Mil­lio­nen Ein­weg­win­deln lan­den täg­lich in Deutsch­land im Rest­müll. Auf das Jahr gerech­net sind das 300 Mil­lio­nen Win­deln, deren che­mi­scher Kern aus Erd­öl besteht, wel­cher nicht nur bei der Gewin­nung, son­dern auch bei der Pro­duk­ti­on und Ent­sor­gung durch Ver­bren­nung eine immense Belas­tung der Öko­bi­lanz dar­stellt, rech­nen die Grü­nen vor.

Die wei­ter­ent­wi­ckel­ten Mehr­weg­win­deln wür­den eine öko­lo­gisch und öko­no­misch sinn­vol­le Alter­na­ti­ve für die Eltern, die Umwelt und die Kom­mu­nen und letzt­end­lich eine gesün­de­re Opti­on für die Babys dar­stel­len. Trotz­dem wer­de die­se Alter­na­ti­ve bis­her ledig­lich von fünf Pro­zent der Eltern genutzt.

Der ver­gleichs­wei­se gerin­ge Anteil liegt laut Bar­ba­ra Börs­te vor allem dar­an, dass vie­le Men­schen zum einen noch ein ver­al­te­tes Bild in Bezug auf die Hand­ha­bung der Mehr­weg­win­del haben und zum ande­ren die zwar ein­ma­li­gen, aber etwas höhe­ren Kos­ten bei der Anschaf­fung, scheu­en. Somit wer­de die­se Opti­on heut­zu­ta­ge gar nicht in Betracht gezogen.

Eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung erhal­ten Eltern bereits in vie­len ande­ren Kom­mu­nen wie Bor­ken oder Det­mold durch die Stadt. Kon­kret for­dern die Grü­nen bei Anschaf­fung von Mehr­weg­win­deln daher einen ein­ma­li­gen Zuschuss in Höhe von 150 Euro für das ers­te Kind und 50 Euro EUR für jedes wei­te­re Kind eines Haus­hal­tes mit Wohn­sitz in Werne. 

Die­ser Zuschuss sol­le es allen jun­gen Fami­li­en erleich­tern, die hohen Anfangs­kos­ten für Mehr­weg­win­deln zu tra­gen und somit einen lang­fris­ti­gen Erfolg garantieren.

„Wei­ter­hin soll über die Fami­li­en­be­ra­tung und das Jugend­amt sowie bei der Abfall­be­ra­tung inten­siv über das Kon­zept infor­miert wer­den. Der finan­zi­el­le sowie der Ver­wal­tungs­auf­wand hal­te sich in Gren­zen, da nur 5000 EUR im Jahr im Pro­dukt­haus­halt ein­ge­plant wer­den müs­sen. All das soll durch ein For­mu­lar unter Vor­la­ge der Geburts­ur­kun­de sowie der Rech­nung für die Mehr­weg­win­del bean­tragt wer­den kön­nen”, heißt es wei­ter in der Antragsbegründung.

“Die Maß­nah­me wird sich nicht nur für Eltern, son­dern auch für die Stadt Wer­ne rech­nen”, so Hil­trud Man­nig, Mit­glied im Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on, “denn die gerin­ge­re Men­ge an Rest­müll sorgt nicht nur für gerin­ge­re Ent­sor­gungs­kos­ten, son­dern dient auch der posi­ti­ven Außen­dar­stel­lung der Stadt Werne.”

Immer­hin, so ver­wei­sen die Grü­nen, gebe das Abfall­ver­mei­dungs­ge­setz der EU vor, dass auch die Kom­mu­nen Res­sour­cen spa­ren müs­sen. Die Mas­se der weg­ge­wor­fe­nen Win­deln wür­den cir­ca zehn Pro­zent des gesam­ten Rest­müll­auf­kom­mens aus­ma­chen. „Unter Auf­wen­dung von viel Ener­gie wer­den sie ver­brannt und hin­ter­las­sen dabei nicht abbau­ba­re Rück­stän­de und­tra­gen­so zur Kli­ma­er­wär­mung bei. Nach der Ver­bren­nung, durch wel­che bereits gif­ti­ge Gase frei­ge­setzt wer­den, blei­ben staub­för­mi­ge Über­res­te zurück, die Unter­ta­ge gela­gert wer­den müs­sen. Doch auch die­se Lager haben Gren­zen, die von den täg­lich neu ent­ste­hen­den Müll­mas­sen stark aus­ge­las­tet wer­den”, gibt die Grü­nen-Rats­frak­ti­on zu bedenken.

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