Freitag, März 31, 2023

Inklusion: Nicht auf Kosten, sondern über Tellerrand schauen

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Wer­ne. Wer Inklu­si­on will, muss inno­va­ti­ve Ideen ent­wi­ckeln und neue Wege der Zusam­men­ar­beit suchen, argu­men­tiert die SPD-Frak­ti­on und for­dert des­halb, ein inte­grier­tes Hand­lungs­kon­zept Inklu­si­on zu erar­bei­ten. Im Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on wur­de der Antrag der Sozi­al­de­mo­kra­ten bera­ten – und erwar­tungs­ge­mäß vertagt.

Bei der Ein­rich­tung einer Voll­zeit­stel­le für eine(n) Inklusionsbeauftrage(n) wür­den der Stadt Wer­ne Per­so­nal­kos­ten zwi­schen 67.045 und 70.737 Euro ent­ste­hen. Die­se Sum­me war Knack­punkt in der Dis­kus­si­on. Da half auch ein flam­men­der Appell von Ange­li­ka Roe­mer, Vor­sit­zen­der des Behin­der­ten­bei­rats, zunächst ein­mal wenig.

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„Klar, bei der Kos­ten­fra­ge stöh­nen eini­ge. Aber wenn wir jeman­den haben, der weiß, was Inklu­si­on bedeu­tet und mit­be­glei­tet, früh ein Auge drauf hat, der spart der Stadt am Ende auch viel Geld“, gab Ange­li­ka Roe­mer zu beden­ken. Sie erin­ner­te an Ver­an­stal­tun­gen, bei denen Men­schen mit Behin­de­run­gen aus­ge­schlos­sen sei­en, weil etwa ein Behin­der­ten-WC feh­le. Außer­dem nann­te sie die Aus­schuss­sit­zung als Bei­spiel, der ein bestimm­ter Per­so­nen­kreis ohne Gebär­den­dol­met­scher gar nicht fol­gen könnte.

Von abge­senk­ten Bord­stein­kan­ten über die auto­ma­ti­sche Tür auf der Nord­sei­te der St.-Christophorus-Kirche und die ver­brei­ter­ten Behin­der­ten­park­plät­ze bis zum neu­en Fahr­stuhl als bar­rier­frei­en Zugang zum Bür­ger­saal im Alten Rat­haus – vie­les habe der Behin­der­ten­bei­rat erreicht. „Denn vie­len Mit­men­schen fal­len die pro­ble­ma­ti­schen Berei­che für Gehan­di­cap­te in unse­rer Stadt gar nicht auf“, weiß Roe­mer: „Jeden von uns kann es tref­fen, des­halb müs­sen wir über den Tel­ler­rand schauen.”

Die CDU-Ver­tre­ter waren sich einig, über die mög­li­che Ein­rich­tung einer neu­en Stel­le in den Haus­halts­be­ra­tun­gen zu ent­schei­den. FDP-Poli­ti­ker Bene­dikt Lan­ge ver­stand den Wunsch, sah in einer wei­te­ren Plan­stel­le eine Belas­tung des städ­ti­schen Haus­halts. „Das kön­nen wir uns nicht erlauben.”

Sieg­fried Scholz (SPD) stimm­te dem Vor­schlag zu, stell­te aber abschlie­ßend zufrie­den fest: „Die Sinn­haf­tig­keit unse­res Antrags ist unbe­strit­ten. Das ist angekommen.”

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