Werne. Er drängte sich nie in den Vordergrund, war ein Mann der leisen Töne. Vermutlich gerade deshalb schätzten ihn viele Menschen über die Grenzen der Lippestadt hinaus: Der bekannte Hotelier Siegfried Baumhove verstarb am vergangenen Freitag unerwartet einen Monat vor Vollendung seines 69. Lebensjahres. Sein Tod reißt eine Lücke in die Reihen der Werner Gastronomie, die er über Jahrzehnte mit geprägt hat. Als langjähriger Vorsitzender des Wirtevereins Werne und des Wirtevereins Altkreis Lüdinghausen war er wesentlich an der Entwicklung dieses Gesellschaftsbereiches beteiligt.
1966 begann der gebürtige Werner seine Ausbildung zum Koch im Traditions-Gasthaus Leve in Münster. Über mehrere Stationen – unter anderem „Siebenpfennigsknapp“ Altlünen, Restaurants in Braunlage (Harz), Kellenhusen (Ostsee) und die Gaststätte „Zum letzten Wolf“ an der Stadtgrenze zwischen Werne und Herbern – stieß er Anfang der siebziger Jahre zum Haus Baumhove. Siegfried Baumhove und Mathilde Overmann heirateten 1976 und übernahmen im selben Jahr den Betrieb der Eltern Franz und Elisabeth Baumhove. Gemeinsam bauten sie das Fachwerkhaus im Bereich der Tenne zu einem urigen Restaurantbetrieb aus. Hier trafen sich Jung und Alt, Politik und Kirche, Kunst und Sport, Vereine und Clubs.
Siegfried Baumhove hatte stets ein offenes Ohr für die Menschen. „Immer da sein“, so lautete sein Lebensmotto, sein Credo. Das galt für ihn nicht nur im Beruf als Hotelier und Koch, sondern genauso im menschlichen Miteinander. Und natürlich für die Familie, die längst um eine Tochter und zwei Söhne angewachsen ist und sich im Hotel-Restaurant komplett mit engagiert. Sohn Siggi ist 2008 in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Als Küchenmeister erarbeitet er sich seitdem kulinarische Bestnoten. Der Senior half indes bei der täglichen Arbeit, kümmerte sich um das Frühstück und war zu Stelle, wenn irgendwo etwas klemmte. Selbst Stammgast war Siegfried Baumhove übrigens früher über viele Jahre im Solebad. Der Ur-Werner engagierte sich auf vielen Ebenen. Ohne es an die große Glocke zu hängen, unterstützte er – früher selbst Messdiener – das Kapuzinerkloster. So sorgte er unter anderem auch dafür, dass die dort lebenden Brüder und Patres immer genug und gut zu essen hatten.
Die Beerdigung beginnt am Mittwoch, 9. Dezember, um 10 Uhr unter Beachtung der Corona bedingten Einschränkungen auf dem katholischen Friedhof am Südring. Im engsten Familienkreis schließt sich das Seelenamt in der Klosterkirche an. Im Gotteshaus, das derzeit renoviert wird, werden Stühle aufgestellt.