Montag, Januar 6, 2025

WSC droht Zerreißprobe – Grewe weist Vorwürfe der Fußballer zurück

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Werne. Schon wieder herrscht beim WSC – mit über 1.300 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Werne – Unruhe: Wie berichtet fühlt sich die Fußballabteilung vom WSC-Hauptvorstand nicht ausreichend wertgeschätzt und finanziell unterstützt. Oliver Grewe, erst seit gut 100 Tagen wieder Vorsitzender des Werner SC 2000, wehrt sich gegen die Kritik.

„Wir im Vorstand kannten den ‚Brandbrief‘ vorher nicht und sind einfach fassungslos. Wir werden uns am Mittwoch zusammensetzen. Außerdem planen wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung, um alle auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen“, so Oliver Grewe im Gespräch mit WERNEplus.

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Er könne die Kritik nicht verstehen, da die Senioren-Fußballer doch leistungsbezogen in der Landesliga spielen würden und die A-Junioren auf dem Weg in die Bezirksliga seien. Und die A- und C- Junioren hätten im vergangenen Jahr um den Aufstieg in die Bezirksliga gekämpft. „Wir sind doch froh, dass unsere Fußballer so hoch spielen. Wir sind nicht gegen den Leistungssport. Aber wir müssen uns auch gegen falsche Behauptungen wehren“, betont Grewe. So habe es keine Kürzungen – wie vom Fußballvorstand unterstellt – für die Abteilung gegeben.

Fußball-Chef Dirk Abdinghoff bleibt 24 Stunden nach dem „Paukenschlag“ bei seiner Darstellung. „Vor sechs bis acht Wochen hätte ich mir so einen Schritt auch nicht vorstellen können. Alle wollten ja nach vorne schauen und nicht mehr zurück. Das waren nur Lippenbekenntnisse. Für uns gibt es kein ‚weiter so‘ mehr“, macht Abdinghoff klar. Sinn und Zweck der Fusion von Sportfreunde und SSV zum Werner SC im Jahr 2000 sei leistungsorientierter Fußball gewesen. „Jetzt verlassen viele den Verein, weil sie das nicht mehr erfüllt sehen.“

WSC-Chef Oliver Grewe (mitte) will sich mit seinen Vorstandskollegen Ralf Thöne (rechts, Geschäftsführer) und Karsten Dahl (Kassierer) beraten und die nächsten Schritte abstimmen. Foto: Jörg Stengl

Als „Affront“ bezeichnete Dirk Abdinghoff zudem die Weigerung der WSC-Hauptvorstandes, den vakanten Posten des Kassierers in der Fußballabteilung mit dem Ehrenvorsitzenden Thomas „Stan“ Overmann besetzen zu dürfen.

„Wir können doch über nur einen Fußballverein in Werne sprechen – warum denn nicht? Ich will da nichts ausschließen.“

Dirk Abdinghoff, Vorsitzender der Fußballabteilung im Werner SC 2000 e.V.

Die Gründung eines neuen, reinen Fußballvereins sowie eine Fusion oder Anschluss an einen bestehenden Verein – diese Optionen wollen die Verantwortlichen der WSC-Fußballabteilung nun in „ergebnisoffenen Gesprächen“ prüfen. Dirk Abdinghoff betont: „Der Liga-Erhalt steht für uns an erster Stelle. Daher werden wir zunächst mit Kreis und Verband sprechen. Danach können wir doch über nur einen Fußballverein in Werne sprechen – warum denn nicht? Ich will da nichts ausschließen.“

Darauf angesprochen meint Theo Plohmann, zweiter Vorsitzender von Eintracht Werne, wortkarg: „Auf uns ist niemand zugegangen. Daher gibt es von uns auch keine Stellungnahme zu diesem Thema. Das sollte der Werner SC jetzt erst einmal intern klären.“

Pikant: Der zahlreiche Fußball-Nachwuchs ist bei den Überlegungen für eine Eigenständigkeit außen vor, gehört er doch zur Jugendabteilung des Großvereins Werner SC 2000, die sich aber spartenübergreifend zusammensetzt.

Dirk Abdinghoff und Mitstreiter hoffen nun auf weitere Unterstützer für ihre Pläne. Der Fußball-Chef gibt sich keinen Illusionen hin: „Wir werden jetzt Gespräche aufnehmen. Ein langer Weg liegt vor uns. Der Startschuss ist aber erfolgt.“

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