Werne. Die Deutsche Meisterschaft mit der Bundeswehr und die Westfalenmeisterschaft mit dem Lüner SV, verbunden mit dem Sprung in die Regionalliga, waren die größten sportlichen Erfolge von Rolf Linker. Heute feiert der bekannte Fußballer aus Werne seinen 80. Geburtstag.
Als Sohn von Bernhard Linker, der ab den 1930er Jahren für Werner Mannschaften kickte und auch später sich in der Jugendarbeit engagierte, war dem kleinen Rolf der Fußball quasi in die Wiege gelegt worden. Anders als sein Vater suchte er sein Glück auch außerhalb der Stadtgrenzen – und konnte dadurch wichtige Erfahrungen und Erfolge sammeln.
„Im Alter von zehn oder elf Jahren bin ich in der Schülermannschaft der SpVg Werne angefangen“, erinnert sich das Geburtstagskind an die erste Zeit. Für den Vorgängerverein des SSV Werne spielte Linker auch kurz für die erste Mannschaft. Bei einem Bezirksliga-Spitzenspiel in Bockum-Hövel, das sein Team mit 3:1 gewann, wurde er entdeckt. „Günter Luttrop war damals Trainer in Bockum-Hövel, sein Bruder Otto wurde zu dieser Zeit eine Legende beim TSV 1860 München“, erzählt Rolf Linker.
„Ich war ja noch nie weg aus Werne. Dennoch bin ich zum Probetraining nach München gefahren!“
Verantwortliche der „Sechziger“ schellten dann an der Haustür von Rolf Linker. „Ich war ja noch nie weg aus Werne. Dennoch bin ich zum Probetraining nach München gefahren“, berichtet er. Das Abenteuer bei den „Löwen“ war dann schon nach einem Jahr vorbei. Heimweh und Verletzungen verhinderten damals vielleicht eine noch größere Karriere. Der TSV 1860 wurde später Deutscher Meister.
Der Lüner SV holte den ehemaligen „Vollblutstürmer“, der im Laufe der Jahre immer weiter zurück rutschte und schließlich ein starker Manndecker wurde, von der Isar zurück an die Lippe. Beim LSV wurde Rolf Linker 1967/68 Westfalenmeister und kehrte mit dem Verein in die Regionalliga zurück.

1967 gewann er auch mit der Mannschaft des 1. Panzerbataillons Handorf die Deutsches Heeres-Meisterschaft der Bundeswehr im Fußball. Noch heute hält er die „Goldmedaille“ von diesem Erfolg in Ehren.
Nach der Zeit in Lünen schloss sich Rolf Linker für drei Spielzeiten der Hammer SpVg an, spielte dort in der Westfalenliga 1 und lernte auch Horst Hrubesch kennen. Weitere Stationen waren unter anderem der Königsborner SV, die Ahlener SV und die SpVg Beckum. 1976/77 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und wurde Spielertrainer beim SSV Werne, machte dafür auch die Trainer B-Lizenz, die ihm später noch einen Job als A-Jugendtrainer bei der Hammer SpVg bescherte.

Seine Karriere ließ Linker beim SC Capelle ausklingen, kickte anschließend bei den „Alten Herren“ mit vielen Schulfreunden und Kumpeln für die SG Penningrode. „Das war kein Verein. Heute würde man Thekenmannschaft sagen“, lacht das Geburtstagskind. Später ging es mit Mannschaftskollegen auch auf Bergwanderungen.
Mit nun 80 Jahren auf dem Buckel verfolgt der FC Schalke 04-Fan das Fußballgesehen nur noch aus der Ferne, ist eher selten einmal beim Werner SC im Lindert zu Besuch. „Regelmäßig fahre ich mit meiner Frau Doris Fahrrad“, erzählt er. An seinem Ehrentag kommt die Familie, unter anderem die drei Töchter sowie drei Enkelkinder, in seinem Haus an der Landwehrstraße zusammen, um den runden Geburtstag gebührend zu feiern.