Werne. Tausende von Besuchern dem schlechten Wetter zum Trotz und sportlich auf dem Höchstniveau das unter den gegebenen Umständen in Werne überhaupt möglich ist. Das waren die diesjährigen und damit die 43. Lenklarer Reitertage, die am Sonntag mit dem Vier-Sterne-S-Springen um den Großen Preis zu Ende gingen.
Gleichzeitig ist die Veranstaltung eine weit über Werne und das Münsterland hinaus wahrgenommen Leistungsschau der westfälischen Pferdezucht und des Reitsports überhaupt. Zielgruppen sind nicht nur die Spitzenkönner in der Dressur und im Springen , sondern auch der Nachwuchs für und unter den Sattel.
Die Familie Gripshöver hat dieses Sportevent aus kleinen Anfängen mit einer immer größer werdenden Schar von ehrenamtlichen Helfern aufgebaut. Ludger Gripshöver (80) nennt im Pressegespräch nur eine der vielen ehrenamtlichen Facetten, aus denen das Sportfest besteht: „Wir schmücken unsere Halle für die Dressur- und Jugendwettbewerbe immer selbst.“ Das Blumenmaterial liefere seit 30 Jahren ein Gärtner, der schon im Herbst die Tulpenzwiebeln für das Turnier setze. Gripshöver: „Er hat dafür noch nie Geld genommen.“ So gebe es viele Bereiche, in denen freiwillige Helfer tätig seien. Insgesamt seien es rund 100 Helfer, die sich jedes Jahr zusammen fänden.
Das sportliche Anspruchsniveau, das seit Jahren regelmäßig besonders in den anspruchsvollen Wettbewerben Reiter aus dem nationalen und internationalen Bereich an die Lippe lockt, erfordert ein technisch optimales Umfeld. Das gilt besonders für den Boden des Springplatzes. Jede normale Wiese wäre nach einem starken Regentag unter den Hufschlägen zahlreicher Pferde unbrauchbar geworden. Deshalb der Lenklarer Untergrund eine besondere Konstruktion.
Marion Gripshöver erläutert: „Schlammig wird nur die oberste Schicht. Das Wasser selbst sickert ab.“ Außerdem wird der Untergrund bei starkem Regen mehrmals zwischen den Wettbewerben gepflegt. Dann rollen Traktoren und andere schwere Maschinen zwischen den Hindernissen und machen mit entsprechenden Zusatzgeräten den Boden wieder plan und fest.
Ein anderes Problem waren die schweren Lastzüge, mit denen Pferde heutzutage zum Turnierort gefahren werden. Ursprünglich war vorgesehen, diese „Pferdelaster“ auf einer Wiese parken zu lassen. Lutz Gripshöver sagt: „Der starke Regen machte dies unmöglich. Wir mussten deshalb die festen Flächen auf dem Hof nutzen.“ Das sei aber als Notplan vorgesehen gewesen und habe bei der Umsetzung keine Probleme bereitet. Trotz der Enge habe es keine Probleme gegeben.