Werne. Der Versammlungssaal der Gaststätte Havers platzte aus allen Nähten. 141 Personen aus allen Abteilungen waren am Montag, 29. April, zur Mitgliederversammlung des Werner SC erschienen. Nach einem turbulenten Jahr unter dem Vorsitzenden Michael Laschitza herrschte akuter Redebedarf, wie sich schnell herausstellte.
Turbulente Mitgliederversammlung dauerte fast drei Stunden
Nachdem Laschitza bereits im März seinen Rücktritt erklärt hatte, blieb er der Versammlung fern. Dirk Abdinghoff, Vorsitzender der Fußballabteilung und seit November 2023 kommissarischer Geschäftsführer, eröffnete die Sitzung, um aus gegebenem Anlass sofort eine Änderung im Ablauf der Tagesordnung vorzuschlagen. Mit Einverständnis des Plenums wurde eine Aussprache vorangestellt, die von Jürgen Zielonka, dem ehemaligen Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, moderiert wurde. Es folgte eine Aufzählung der Unzulänglichkeiten und Fehler, die dem ersten Vorsitzenden vorgeworfen wurden. Die Liste reichte von mangelnder Kommunikationsbereitschaft und fehlender Präsenz in der Öffentlichkeit bis hin zur eigenmächtigen Änderung einer Überdachung der Zuschauerplätze im Sportzentrum Lindert. Seine Sichtweise stellte Laschitza in einer schriftlichen Erklärung dar, die Abdinghoff vorlas. „Meine Absicht war es immer, den Verein stärker, inklusiver und zukunftssicher zu machen“, schrieb Laschitza. „Jedoch haben die konstanten Widerstände und persönlichen Angriffe mich zu der schweren Entscheidung geführt, nicht nur als Vorsitzender zurückzutreten, sondern auch meine Mitgliedschaft im Verein zu beenden. (…) Trotz der vielfältigen Anstrengungen, den Verein in eine positive Richtung zu lenken, stand ich oft vor persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen, die nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein persönliches Wohlbefinden beeinträchtigten.“
Vor allem am Bau der Überdachung/Tribüne entzündete sich die Diskussion. Die Umsetzung der geänderten Förderungsmaßnahme „Überdachung des Zuschauerbereichs und Installation von Sitzplätzen“ sei sichergestellt, versicherte Abdinghoff. Aufgrund der Witterung wurde eine Fristverlängerung beantragt. Die Gelder aus der Förderungsmaßnahme „Moderne Sportstätten 2022“ stehen bis zum 31. Juli 2024 zur Verfügung, so Abdinghoff. Mit seiner Aussage, der Werner SC sei ein Verein mit Schwerpunkt Fußball, entfachte er allerdings eine erneute Diskussion. Lutz Hammer, der wegen seiner Verdienste als langjähriger Vorsitzender gerade zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden war, sprang ihm zur Seite und erinnerte an eben diesen Grundgedanken der Fusion im Jahr 2000. Der WSC sei ein Familienverein, beruhigte Manfred Prömel, ebenfalls langjähriger Vorsitzender, aufkommende Emotionen.
Kassenprüfer Ernst Kasch berichtete über eine ordnungsgemäß geführte Kasse, empfahl aber, dass die Entlastung des Vorstands einzeln erfolgen sollte. Diesem stimmte die Versammlung zu. So wurden sowohl Kassiererin Karin Ackers und Geschäftsführer Stefan Möller, als auch deren Nachfolger Mechthild Littau und Dirk Abdinghoff mehrheitlich entlastet. 111 Mitglieder stimmten allerdings gegen eine Entlastung des Vorsitzenden Michael Laschitza.
Zum neuen Vorsitzenden wurde Oliver Grewe gewählt. Er war bereits vor Laschitza WSC-Vorsitzender und bekam 129 Stimmen bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. Neuer Geschäftsführer ist Ralf Thöne (130 Ja-Stimmen, eine Enthaltung), wie Grewe auch aus der Fußballabteilung. Zum Kassierer wurde Karsten Dahl gewählt (zwei Enthaltungen). Kassenprüfer ist Ernst Kasch (Tischtennis-Abteilung). Er erhielt 111 Stimmen bei zwei Gegenstimmen und 18 Enthaltungen.