Werne. Wernes Wasserball-Legende Norbert Siemund ist am 18. Dezember 2023 im Alter von 69 Jahren überraschend gestorben. Er hinterlässt Ehefrau Monika, Tochter Jennifer und Sohn Patrick sowie fünf Enkelkinder.
Norbert Siemund war Wasserballer durch und durch. Beruflich und persönlich mit Wurzeln in Kamen, schloss er sich Anfang der 80er-Jahre dem TV Werne an. „An der Theke war er ein Kumpel, im Wasser ein Schleifer – sonst wären wir auch sportlich nie so weit gekommen“, erinnert sich der langjährige Weggefährte Klaus Jendreiek.
Anfangs noch als Spieler, dann sehr erfolgreich als (Jugend-)Trainer und Vorstandsmitglied prägte Norbert Siemund eine weitere Ära im Werner Wasserball.
Im Juli 1988 feierten die Wasserballer unter Heinrich Kleimeier und Siemund den größten Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte. Mit einem 8:1 gegen Iserlohn sicherten sie sich den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft und den Platz in der Eliteklasse – den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Entscheidung fiel bereits Ende Juni, fünf Spieltage vor dem Abschluss der Saison.
„Nach einem Jahr sind wir wieder abgestiegen, weil die 1. Bundesliga von 16 auf zwölf Teams verkleinert wurde“, erzählt der 58-jährige Klaus Jendreiek. Sein Weggefährte Norbert Siemund wird in der Chronik des TV Werne mit Blick auf das 25. Jubiläum des Aufstiegs wie folgt zitiert: „Zwischenmenschlich war das eine wunderbare Zeit. Wir haben viel zusammen gemacht.“
Auch danach setzte Siemund seine sportlichen Vorstellungen erfolgreich in die Tat um. 1996 stieg die 1. Wasserballmannschaft unter ihm als Trainer Norbert Siemund in die inzwischen eingeführte 2. Bundesliga auf. Die männliche C-Jugend wurde 1998 Deutscher Meister. Die männliche B-Jugend machte dies ein Jahr später nach. Beim Verbandstag in Wuppertal wurden die TV Wasserfreunde für die zweitbeste Jugendarbeit geehrt.
„Norbert hatte die mehrtägigen Trainingslager eingeführt. Wir waren mehr im Wasser als an Land“, schmunzelt Jendreiek, dessen Wege sich mit Norbert Siemund in den folgenden Jahren immer wieder kreuzten. Der heutige Bezirksbürgermeister von Bockum-Hövel weiß: „Nach seinem Abschied vom TV Werne war er in Kamen und später auch in Brambauer noch sehr erfolgreich. Der Wasserball hat ihn nie so richtig losgelassen.“