Werne. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne schließen ihre Saison auf dem dritten Platz ab. Auch wenn es am Doppelspieltag zwei Niederlagen setzte, ist die Saison des TVW als großer Erfolg zu werten.
SV BW Sande – TV Werne 3:1 (25:21, 15:25, 25:22, 25:21)
TV Werne – SC Hennen 2:3 (13:25, 15:25, 25:14, 25:21, 11:15)
An diesem Wochenende hatten die Werner Damen mit einigen Verletzungen zu kämpfen. So standen in beiden Spielen nur neun Spielerinnen zur Verfügung. Gegen Sande konnte die Mannschaft von Bronek Bakiewicz und Philipp Zurwieden ihrer Favoritenrolle dadurch nicht gerecht werden und unterlag 1:3. Gegen den späteren Oberligameister SC Hennen lief es deutlich besser.
In einem packenden Duell benötigte der SC Hennen den Sieg zum Gewinn der Meisterschaft. Werne konnte seinen dritten Platz nicht mehr verlassen, aber wollte die Saison mit einem starken Spiel abschließen. In fünf Sätzen bereiteten die zwei Teams in der stimmungsgeladenen Linderthalle allen angereisten Zuschauern einen spannenden Fight auf höchstem Oberliganiveau.
Gegen Sande reiste der TV Werne ohne Außenangreiferin Lisa Krüger an, die aufgrund von Rückenproblemen für das Topspiel gegen Hennen geschont wurde. Kapitänin Jenny Harhoff war angeschlagen und wurde durch Nachwuchstalent Franziska Warnecke im Zuspiel vertreten. Warnecke machte ein starkes Spiel. Da die Annahme jedoch extrem schwach war beim TV Werne, gab es im Angriff kaum noch Optionen, was Sande zu einfachen Breakpoints verhalf.
„Es war schön, dass wir nochmal zeigen konnten, wie gut wir sind und zwei Sätze gewonnen haben. Im fünften hat es dann leider nicht zum Sieg gereicht, aber es war ein guter Saisonabschluss.“
Jenny Harhoff nach dem Spiel gegen den SC Hennen
Nur im zweiten Satz zeigte der TV Werne, warum in der Tabelle 16 Punkte zwischen den beiden Teams liegen. Für den Sieg reichte das jedoch nicht. Verletzungspech kam noch dazu, als in Anna Jäger eine weitere Außenangreiferin ausfiel. Insgesamt verkaufte sich der TV Werne unter Wert, was angesichts der Kadersituation aber auch nicht überraschend war.
Die Niederlage bedeutete gleichzeitig auch, dass es im letzten Spiel für den TV Werne tabellarisch um nichts mehr ging. Hennen hatte dafür die Meisterschaft vor Augen und war mit einem Riesenfanclub angereist. In den ersten beiden Sätzen hatte der TVW keine Chance. Wieder war es die schwache Annahme wegen der Werne einfach keinen Zugang zum Spiel fand. Gleichzeitig zu souverän agierte der SCH und blieb beinahe fehlerfrei.
Erst im dritten Satz schaffte es der TV Werne durch ein paar taktische Veränderungen das Spiel an sich zu reißen. Dabei half auch, dass Lisa Krüger und Jenny Harhoff wieder in der Startaufstellung standen. „Lisa ist eine wichtige Säule in unserem Spiel über Außen und hat uns mehr Durchschlagskraft im Angriff gegeben. Gleichzeitig klappte ab dem dritten Satz auch das Spiel über die Mitte wieder besser“, sagte Trainer Bronek Bakiewicz. „Jenny gibt dem Team durch ihre Erfahrung und Präsenz auf dem Feld eine Menge Sicherheit und stabilisiert damit sogar die Annahme.“ Sichtlich gehandicapt war die Kapitänin dennoch. Sie konnte nicht richtig springen und zog sich deshalb im Block immer wieder zurück. Dass der TV Werne mit dieser taktischen Lösung überhaupt so viel Gegenwehr gegen den späteren Meister aufbrauchte, ist eine große Überraschung.
„Ein Riesenkompliment ans Team. Mein Handicap haben wir mannschaftlich geschlossen aufgefangen. Wir hatten Höhen und Tiefen im Spiel. Es war schön, dass wir nochmal zeigen konnten, wie gut wir sind und zwei Sätze gewonnen haben. Im fünften hat es dann leider nicht zum Sieg gereicht, aber es war ein guter Saisonabschluss“, sagte Jenny Harhoff. „Die Enttäuschung nach dem Spiel gegen Lüdinghausen war definitiv größer. Heute mit dieser Leistung zu verlieren, ist keine Schande, und wir können mit dem dritten Platz sehr gut leben.“
Die spielfreie Zeit nutzt der TV Werne nun erstmal, um sich von der langen strapaziösen Saison zu erholen. „Wir standen sehr lange auf dem ersten Platz, womit vor der Saison niemand gerechnet hat. Dass es dann hinten raus nicht zur Meisterschaft gereicht hat, ist nicht verwunderlich. Unser Kader ist dafür einfach zu klein. Uns fehlen einfach noch drei oder vier Spielerinnen, die Hennen und Lüdinghausen eben haben“, sagt Bakiewicz. „Dass wir aus dem Meisterschaftsrennen bis zum letzten Spieltag einen spannenden Dreikampf gemacht haben, macht uns auf jeden Fall sehr stolz.“
TV Werne: Jenny Harhoff, Franziska Warnecke, Mira Struwe, Kim Varlemann, Leia Budde, Theresa Rottmann, Marla Bergmann, Chiara Grewe, Lisa Krüger (nur Samstag), Anna Jäger (nur Freitag)