Freitag, Juni 2, 2023

Schiris mit Leib und Seele: Insgesamt 65 Jahre an der Pfeife

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Wer­ne. Als Fuß­ball-Schieds­rich­ter/in hat man es nicht leicht: Alle wis­sen oder kön­nen es bes­ser, die Män­ner und Frau­en in Schwarz wer­den beschimpft, belei­digt und manch­mal sogar tät­lich ange­grif­fen. Ein Traum­job sieht anders aus.

Doch es gibt aber auch die ande­re Sei­te. „Wenn nach dem Spiel Spie­ler oder Trai­ner zu mir kom­men und sich bedan­ken für die gute Spiel­lei­tung“, sagt Burk­hard Knuth vom Wer­ner SC, „das ist das schöns­te Kom­pli­ment für mich.“ Seit 1982 ist der 68-Jäh­ri­ge als Unpar­tei­ischer auf den Fuß­ball­plät­zen in Wer­ne und Umge­bung unter­wegs. Jetzt wur­de er vom Schieds­rich­ter-Aus­schuss der Fuß­ball- und Leicht­ath­le­tik Ver­ban­des (FLVW) für 40 Jah­re vor­bild­li­chen Schieds­rich­ter-Ein­satz mit einer Urkun­de geehrt. Auch Ver­eins­kol­le­ge Rai­ner Klaas wur­de aus­ge­zeich­net. Er ist seit über 25 Jah­ren als Refe­ree im Einsatz.

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„Als die Ände­run­gen anstan­den, dass Ver­ei­ne ohne Schieds­rich­ter kei­ne Tur­nie­re mehr aus­rich­ten konn­ten, bezie­hungs­wei­se auch eine Teil­nah­me an Tur­nie­ren aus­ge­schlos­sen wur­de, habe ich mei­nen lang­jäh­ri­gen Wunsch umge­setzt und bin Schieds­rich­ter gewor­den“, berich­tet Knuth. Das war im März 1982. Damals war der gelern­te Bank­kauf­mann noch Mit­glied der Betriebs­sport­ge­mein­schaft Drei­eck. Als die BSG auf­ge­löst wur­de, wech­sel­te Knuth zum SSV Wer­ne, heu­te ein Teil des Fusi­ons­ver­eins Wer­ner SC 2000, und stell­te sich auch hier als Schieds­rich­ter zur Ver­fü­gung. „Gro­ßen Anteil dar­an hat­te mein dama­li­ger Kegel­bru­der Rai­ner Klaas, der mich schon jah­re­lang als Schieds­rich­ter begleitet.“

Über man­geln­de Beschäf­ti­gung brauch­ten sich die bei­den Schieds­rich­ter­kol­le­gen nicht zu bekla­gen. „Die Anzahl der Schieds­rich­ter war ja schon immer sehr knapp. Oft­mals stan­den die Mann­schaf­ten zum Spiel bereit, aber es war kein Schieds­rich­ter vor Ort. Eini­ge Spie­le habe ich dann sehr kurz­fris­tig über­nom­men“, berich­tet Knuth. Die Sonn­ta­ge waren reser­viert für den Fußball.

Bei den Stadtmeisterschaften Ende 2022 in der Halle war Burkhard Knuth im Einsatz. Geduldig erklärt er dem Nachwuchs, wie der Freistoß auszuführen ist.  Foto: MSW
Bei den Stadt­meis­ter­schaf­ten Ende 2022 in der Hal­le war Burk­hard Knuth im Ein­satz. Gedul­dig erklärt er dem Nach­wuchs, wie der Frei­stoß aus­zu­füh­ren ist. Foto: MSW

Ein­ge­setzt wur­de er in Meis­ter­schafts­spie­len bis zur Bezirks­li­ga. Manch­mal waren bis zu 80 Kilo­me­ter Anrei­se erfor­der­lich. Aber auch Kreis­po­kal-Par­tien pfiff Knuth, so zum Bei­spiel die End­spie­le in Her­bern und Davens­berg. Beson­de­ren Spaß hat­te er als Unpar­tei­ischer bei den Sim­Jü-Spie­len im Frei­herr-vom-Stein-Sta­di­on und im Dahl. Seit­dem er Rent­ner ist, hat er nun auch die Zeit, mor­gens früh die Wer­ner Schul­meis­ter­schaf­ten als Schieds­rich­ter zu begleiten.

Rai­ner Klaas pfiff Par­tien bis zur Kreis­li­ga A und war meis­tens sonn­tags im Raum Unna, Hamm, Reck­ling­hau­sen und Dort­mund unter­wegs. Nach einer Knie-Ope­ra­ti­on im Novem­ber 2021 tritt der 68-Jäh­ri­ge nun kür­zer. „Wir haben abge­spro­chen, dass ich nur noch Jugend- und Damen­spie­le pfei­fe“, erklärt er.

Burk­hard Knuth küm­mert sich um den Schieds­rich­ter­nach­wuchs beim WSC. Er beglei­tet die WSC-Jung­schieds­rich­ter zu ihren Spie­len und steht auch als Fah­rer zur Ver­fü­gung, wenn die Jung-Schi­ris zu den monat­li­chen Treffs nach Müns­ter müssen.

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