Samstag, Juni 3, 2023

Irres Spiel: Eintracht Werne gewinnt nach 0:3‑Rückstand fast noch

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Wer­ne. Ein­tracht Wer­ne hat gegen SVF Her­rin­gen das nächs­te Spit­zen­spiel in der Fuß­ball-Kreis­li­ga A1 (UN/HAM) vor rund 400 Zuschau­ern im Sport­zen­trum Dahl nicht gewon­nen, aber nach einem 0:3‑Rückstand zur Pau­se viel Moral bewie­sen und noch einen Punkt geret­tet. Doch es war mehr drin. Die Even­käm­per hader­ten ganz beson­ders mit einer Schiedsrichterentscheidung.

Ein­tracht Wer­ne – SVF Her­rin­gen 4:4 (0:3)

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Die Schlüs­sel­sze­ne ereig­ne­te sich in der 82. Minu­te. Die Ein­tracht hat­te gera­de ein 0:3 in ein 3:3 ver­wan­del­te, als ein Her­rin­ger Flan­ken­ball in den Fünf­me­ter­raum der Platz­her­ren segel­te. Wer­nes Tor­wart Dani­el Rafal­ski hat­te das Leder erst im Nach­fas­sen. Dann schoss Mar­vin Herkt ihm den Ball aus den Hän­den ins Tor. „Für den Schi­ri war es schwer zu sehen, weil ich ihm den Rücken zudreht hat­te, aber der Assis­tent an der Linie muss das erken­nen. Das war ein kla­res Foul”, sag­te der Kee­per direkt nach dem Schlusspfiff.

Dani­el Rafal­ski dis­ku­tier­te mit Schieds­rich­ter Persch­ke nach dem Schluss­pfiff über die strit­ti­ge Sze­ne, die zum vier­ten Her­rin­ger Tref­fer führ­te. Fotos: Wagner

Die Ein­tracht fühl­te sich benach­tei­ligt. Trai­ner Aykut Koca­bas rekla­mier­te und sah die Rote Kar­te. Sein Team gab nicht auf. Erst wur­de einem Tref­fer von Mirac Kavak­ba­si die Aner­ken­nung wegen einer ver­meint­li­chen Abseits­po­si­ti­on ver­sagt, dann ret­tet Ser­kan Adas per Kopf­ball den Schwarz-Wei­ßen doch noch einen Punkt (90.+5) – in der aller­letz­ten Akti­on. Schieds­rich­ter Luca-Noél Persch­ke pfiff die Par­tie danach gar nicht mehr an.

Abdul­lah Sahin konn­te sich in Halb­zeit eins sel­ten so wie hier durch­set­zen, hol­te aber nach dem Sei­ten­wech­sel einen Elf­me­ter heraus.

Das Spit­zen­spiel fand vor einer anspre­chen­den Zuschau­er­ku­lis­se, bes­tem Fuß­ball­wet­ter und mit Ein­lauf­kin­dern der Gast­ge­ber einen wür­di­gen Rah­men. Ein­tracht Wer­ne fand auch gut in die Par­tie, kon­trol­lier­te in den ers­ten 20 Minu­ten Ball und Geg­ner. Mit der ers­ten Chan­ce gin­gen die Gäs­te in Füh­rung. Neman­ja Sta­noje­vic köpf­te sehens­wert ein (23.). Nur wenig spä­ter stell­te Edu­ard Loren­gel auf 0:2 (29.). Die Platz­her­ren waren kon­ster­niert. Ein Feh­ler von Tuna­han Sari, der den Ball in der Vor­wärts­be­we­gung ver­lor, lei­te­te den drit­ten Her­rin­ger Tref­fer ein. Wie­der war Sta­noje­vic der Tor­schüt­ze (40.).

„In der Kabi­ne haben wir uns geschwo­ren, noch ein­mal alles zu inves­tie­ren und das Spiel wild zu machen”, erzähl­te Wer­nes Co-Trai­ner Mario Mar­ti­no­vic. Und tat­säch­lich. Nach einer Ecke schoss Ser­kan Adas aus kur­zer Distanz das 1:3 (47.). Dann zisch­te ein Frei­stoß von Enes Akyüz knapp am rech­ten Pfos­ten vorbei.

Enes Akyüz (rechts) ver­wan­del­te zwei Straf­stö­ße für die Eintracht.

Als Tor­jä­ger Abdul­lah Sahin im Straf­raum gefoult wur­de, ent­schied der Unpar­tei­ische auf Elf­me­ter. Kapi­tän Akyüz ver­wan­del­te sicher zum 2:3 (68.). Die Ein­tracht blieb am Drü­cker. Eine Sei­ten­ver­la­ge­rung brach­te den ein­ge­wech­sel­ten Ser­kan Bas­lar­li auf der rech­ten Sei­te ins Spiel. Sei­ne Her­ein­ga­be lan­de­te an der Hand eines Her­rin­ger Ver­tei­di­gers. Wie­der zeig­te Persch­ke auf den Punkt. Wie­der schnapp­te sich Akyüz die Kugel und traf im Nach­schuss zum Aus­gleich (75.). „Bei­de Straf­stö­ße kann man geben. Es waren sicher­lich kei­ne Fehl­ent­schei­dun­gen”, mein­te der erfah­re­ne Schieds­rich­ter Rai­ner Klaas (Wer­ner SC) am Spiel­feld­rand zu den Situa­tio­nen, die der Ein­tracht das 3:3 bescherten.

Jubel nach dem 4:4 in letz­ter Sekun­de bei Ein­tracht-Trai­ner Aykut Koca­bas und dem Anhang der Platzherren.

„Wir haben gefühlt, dass wir sofort nach­le­gen. Doch dann sieht der Schieds­rich­ter das Foul an unse­ren Tor­wart nicht. Dani­el Rafal­ski ist eine ehr­li­che Haut. Er hät­te zuge­ge­ben, wenn es sein Feh­ler gewe­sen wäre. So tut uns die Ent­schei­dung sehr weh. Aber ich muss den Hut vor der Mann­schaft zie­hen, die wie­der Cha­rak­ter bewie­sen hat uns sich mit dem Unent­schie­den belohnt hat”, resü­mier­te Mario Martinovic.

Mit einem Sieg hät­te die Ein­tracht die Tabel­len­füh­rung zurück­er­obert, so rutsch­te man auf Rang drei ab. Zwei Run­den vor dem Meis­ter­schafts­en­de ist Her­rin­gen Ers­ter mit 66 Punk­ten, dahin­ter fol­gen der VfL Mark und Wer­ne (bei­de 65). Nur noch theo­re­ti­sche Chan­cen hat der TSC Hamm mit 63 Zäh­lern auf Tabel­len­rang vier. 

Ver­söhn­li­che Sze­ne: Schieds­rich­ter Luca-Noél Persch­ke und Ein­tracht-Coach Koca­bas nach dem Schlusspfiff.

„Wer weiß, wie­viel die­ser Punkt noch wert ist. Wir müs­sen abwar­ten”, so Mar­ti­no­vic mit Blick auf den wohl alles ent­schei­den­den 27. Spiel­tag. Dann emp­fängt Her­rin­gen den VfL Mark und die Ein­tracht gas­tiert beim TSC. Bei einem Aus­wärts­sieg und gleich­zei­ti­gem Remis im Top-Duell Ers­ter gegen Zwei­ter wür­den die Schwarz-Wei­ßen wie­der an die Spit­ze springen. 

Vie­le Fotos vom Spit­zen­spiel in der Kreis­li­ga A1 (UN/HAM) fin­den Sie in unse­rer Bil­der­ga­le­rie.

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