Werne. Die Zahl 226 Kilometer zwingt viele Ausdauersportler zu Ehrfurcht und Demut. Aufgeteilt in 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einen abschließenden Marathon ergibt dies die Distanz des legendären Ironman. Auch Thorsten Kräher ist nun ein „Eisenmann“.
Der TV Werne Wasserfreund Thorsten Kräher hatte sich seit November 2021 auf die Ironman-Teilnahme in Hamburg vorbereitet. Im Vorfeld absolvierte der Berufsoldat 134 Kilometer im Wasser, 3.200 Kilometer auf dem Rad und knapp 1.000 Kilometer laufend.
Als erstes Highlight wartete die Innen- und Außenalster auf die angehenden Eisenmänner. Kräher kam bei 19 Grad Wassertemperatur und eher schlechten Sichtverhältnissen gut mit den Bedingungen zurecht und stieg zufrieden nach 1:15 Stunden am Fuße des Rathausmarktes aus der Alster.
Anschließend ging es für die Triathleten in die längste Wechselzone der Welt am Ballindamm mit knapp einem Kilometer Länge, bevor die Radstrecke in Angriff genommen werden konnte. Der Radkurs bot Sightseeingmöglichkeiten mit Reeperbahn, Fischmarkt, Landungsbrücken, Speicherstadt, aber auch der langen Deichlandschaft im Hamburger Umland. Kräher spulte gleichmäßig seine Radleistung ab, behielt die Ruhe trotz aufsteigendem Wind, verpflegte sich gut und genoss auch die Stimmung in der Stadt und im Umland rund um die Hotspots.
Nach 5:10 Stunden parkte der ehemalige Fußballer des Werner SC sein Rad in der Wechselzone, was einen sehr starken 35er Kilometerdurchschnitt bedeutet. „Das Radfahren hätte gar nicht besser laufen können“, so der 41-Jährige.
Beim abschließenden Marathon waren vier Runden an der Alster zu laufen. Kräher kam gut ins Laufen und absolvierte den ersten Halbmarathon mit einem super Gefühl in 1:53 Stunden. Mit aufsteigender Wärme des Tages und steigenden Kilometern ging der Kampf des Tages los. Der Wasserfreund hatte mit Muskelkrämpfen zu kämpfen und biss sich durch den zweiten Halbmarathon. Nach 4:25 Stunden wurde Thorsten Kräher allerdings für die harte Arbeit auf dem roten Teppich vor dem Rathaus entlohnt. Mit Überqueren der Ziellinie holte sich der Werner den triathletischen Ritterschlag mit den Worten „You are an Ironman“ ab.
Mit einer Zielzeit von 11:06 Stunden platzierte sich Kräher auf Rang 642. Im Vergleich zu seiner letzten Langdistanz in Roth 2019 verbesserte sich Kräher um 23 Minuten. Völlig kaputt, aber überglücklich zeigte sich der Werner über sein Ergebnis. „Ich bin vor allem total dankbar für den Support meiner Frau, die mich den ganzen Tag über an der Strecke begleitet, angefeuert und unterstützt hat“, so Kräher.
In der Regel endet für die meisten Langdistanzler die Saison mit ihrem Rennen. Nicht so bei Thorsten Kräher, der noch in dieser Saison drei Mitteldistanzrennen und zwei Kurzdistanzen auf dem Programm stehen hat.