Montag, März 20, 2023

Rhythmische Sport-Gymnastik: Mehr als ein Hobby

Anzeige

Wer­ne. Wenn Marie Brüm­mer und Jas­min Joost ihre Trai­nings­stun­den pro Woche zusam­men­rech­nen, über­trump­fen die bei­den Schü­le­rin­nen mit dem Ergeb­nis locker nahe­zu jeden Pro­fi aus der Fuß­ball-Bun­des­li­ga. Nicht umsonst gilt die rhyth­mi­sche Sport­gym­nas­tik als eine der anspruchs­volls­ten und trai­nings­in­ten­sivs­ten Sportarten.

Die Lei­den­schaft des Duos wird von den hohen Anfor­de­run­gen indes nicht beein­flusst. Vier Trai­nings­ein­hei­ten über jeweils rund vier Stun­den zei­gen, dass die gra­zi­le Sport­art mehr ist als ein Hob­by. Dies wird spä­tes­tens beim Besuch einer Trai­nings­ein­heit der bei­den Gym­nas­tin­nen deutlich.

- Advertisement -

„Es geht schon in Rich­tung Leis­tungs­sport, aber es ist dazu auch ein Hob­by“, sagt Marie Brüm­mer. Die 15-Jäh­ri­ge hat diver­se Sport­ar­ten aus­pro­biert, bis sie dann in der Abtei­lung der Rhyth­mi­schen Sport­gym­nas­tik im TV Wer­ne gelan­det ist. Das ist etwa sechs Jah­re her. Der Anfang in der zu dem Zeit­punkt noch recht neu­en Abtei­lung erfolg­te bei der Show­grup­pe, die sich damals unter ande­rem im Rah­men des Sport­balls der Stadt einem grö­ße­ren Publi­kum prä­sen­tier­te. Anschlie­ßend stieg die Schü­le­rin ins Wett­kampf­ge­sche­hen ein, wo sie schnell ers­te Erfol­ge ver­zeich­nen konnte.

Eine sport­li­che Vor­ge­schich­te bringt Jas­min Joost, die eigent­lich vom Bal­lett kommt, eben­falls mit. Seit dem fünf­ten Schul­jahr besu­chen die Mäd­chen gemein­sam eine Klas­se am Gym­na­si­um St. Chris­to­pho­rus. „Marie hat mir davon erzählt und dann bin ich mal mit zum Trai­ning gekom­men – und geblie­ben, weil es mir so viel Spaß macht“, berich­tet Joost. Die Nähe zum Bal­lett wird bei vie­len Prä­sen­ta­tio­nen deut­lich, ste­hen doch tän­ze­ri­sche und akro­ba­ti­sche Ele­men­te auch in der rhyth­mi­schen Sport­gym­nas­tik im Vordergrund.

Marie Brüm­mer (li.) und Jas­min Joost trai­nie­ren vier­mal die Woche. Die Rhyth­mi­sche Sport­gym­nas­tik beim TV Wer­ne hat es ihnen ange­tan. Foto: Volkmer

Vier Nach­mit­ta­ge in der Woche sind für den Lieb­lings­sport reser­viert. Zur Musik zu tan­zen und mit den Gerä­ten zu arbei­ten, hat es bei­den ange­tan. Bevor die Zehnt­kläss­le­rin­nen mit den Übun­gen anfan­gen, steht ein umfang­rei­ches Auf­wärm­pro­gramm auf dem Plan. Etwa eine Stun­de lang dau­ert die­ses Vor­spiel. „Das ist erfor­der­lich, denn es muss der gesam­te Kör­per auf­ge­wärmt wer­den, weil er bei den Übun­gen auch bean­sprucht wird. Sonst ist die Gefahr, sich etwas zu zer­ren, ein­fach zu groß“, sagt Brümmer.

Neben einem hohen Maß an Beweg­lich­keit und Akro­ba­tik spielt auch die Koor­di­na­ti­on eine wich­ti­ge Rol­le, ganz egal ob die Übun­gen mit Ball, Rei­fen, Seil, Keu­len oder Band statt­fin­den. Trotz des hohen Trai­nings­auf­wands für die wohl weib­lichs­te aller Sport­ar­ten haben die Gym­nas­tin­nen noch genü­gend Frei­zeit, um ande­ren Akti­vi­tä­ten nach­zu­ge­hen. „Wir haben ja noch ein paar freie Tage, an denen das dann geht“, sagen sie.

Das Duo star­tet seit die­sem Jahr in der Frei­en Wett­kampf­klas­se. Dabei möch­ten die Freun­din­nen auch blei­ben und gute Ergeb­nis­se bei den Wett­kämp­fen ihrer favo­ri­sier­ten Turn­sport­art bele­gen. Zum Gepäck gehö­ren dann nicht nur die Gerä­te für die unter­schied­li­chen Übun­gen, son­dern auch die glit­zern­den Out­fits. Die­se spe­zi­el­len Kunst­tur­nen-Tri­kots sind mit vie­len Stei­nen besetzt und nicht mal eben im Laden um die Ecke zu bekom­men. „In der Regel wer­den die­se extra nach unse­ren Maßen von einer Schnei­de­rin ange­fer­tigt“, berich­tet Joost. Rund 300 Euro müs­sen für ein sol­ches Uni­kat bezahlt werden.

Die bei­den Schü­le­rin­nen hof­fen, ihre Lieb­lings­sport­art auf dem jet­zi­gen hohen Niveau noch eini­ge Jah­re lang aus­üben zu kön­nen. Gut mög­lich, dass sie sich danach wei­ter­hin noch des Öfte­ren begeg­nen wer­den, denn bei­de haben schon seit lan­ger Zeit das Ziel, spä­ter ein­mal als Grund­schul­leh­re­rin­nen zu arbeiten.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Altkreis Lüdinghausen: Werner Ponys haben wieder die Nasen vorne

Werne/Ascheberg. Der RV St. Georg Werne hat die nächsten Erfolge erzielt. Bei den Jugendmeisterschaften des Altkreises Lüdinghausen beim Reitverein St. Hubertus Ascheberg holten die...

Kinder Uni: Es ist Mathematik – und Fußball

Kreis Unna. Das Programm 2022/2023 zur Kinder Uni ist veröffentlicht. Der nächste Termin für junge Mini-Studenten ist am Freitag, 24. März, in Werne. Dabei...

Freilichtbühne Werne: Planungen für 2023 laufen auf Hochtouren

Werne. Verstärkt geht der Vorstand der Freilichtbühne Werne aus der Jahreshauptversammlung am Sonntagnachmittag (19.03.2023) im Bühnenhaus hervor. Nach der Begrüßung und dem Jahresrückblick ging...

Warnstreik in dieser Woche: Auswirkungen im Kreis Unna

Kreis Unna. Unter Verweis auf die laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst haben die Gewerkschaften Verdi und Komba Warnstreiks im Kreis Unna angekündigt. Darüber...