Werne. Was für eine Dramatik rund um den neuen Kunstrasenplatz im Dahl: In der neunten Minute der Nachspielzeit verwandelte Sami Schebab vor 300 Zuschauern einen Foulelfmeter und rettete Eintracht Werne damit die Tabellenführung in der Kreisliga A1.
Eintracht Werne – VfL Mark 2:2 (0:0)
Das Topspiel Erster gegen Zweiter war von Beginn an nicht das erhoffte Torspektakel, sondern ein taktisch geprägtes Duell auf Augenhöhe zweier gleichstarker Mannschaften. Die Eintracht startete besser in die Partie, hatte durch einen Kopfball von Abdullah Sahin (3.) auch die erste Chance. Tunahan Sari zielte per Kopf ebenfalls zu ungenau (12./22.). Den Schuss von Sahin parierte Marks Schlussmann stark (35.).
Auf der Gegenseite ließ die Werner Defensive wenig bis gar nichts anbrennen. Einen Schuss blockte Saadouni rechtzeitig, kurz vor dem Pausenpfiff landete der Ball dann doch in den Eintracht-Maschen. Der Schiedsrichter entschied aber auf Abseits, so dass torlos die Seiten getauscht wurden.
In der zweiten Halbzeit vereitelte Eintracht-Keeper Daniel Rafalski erst den Rückstand, im Gegenzug flankte Isikli perfekt auf Alper Lafci, der zum umjubelten 1:0 (47.) einschoss.
Danach drückten die Gäste aber vehement auf den Ausgleich. Die Evenkämper schafften es kaum noch, sich zu befreien, geschweige denn einen gefährlichen Konter zu setzen. Der VfL erspielte sich drei richtig gute Chancen, doch Rafalski war auf dem Posten. In der 77. Minute war aber auch der Eintracht-Schlussmann machtlos gegen den Kopfball von Lucas Röder – 1:1.
In der Schlussphase entwickelte sich ein packender Schlagabtausch. Als der Ball nach einem von Marks Torwart abgewehrten Schuss bei Abdullah Sahin landete, hatten die meisten Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Doch der sonst so abgebrühte Angreifer schoss die Kugel freistehend links vorbei.
Das rächte sich, als in der fünften Minute der Nachspielzeit die Eintracht einen Angriff nicht weg verteidigt kriegte und Dankert das 1:2 markierte. Mit dem Mut der Verzweiflung schlug Werne noch einen langen Ball in den gegnerischen Strafraum. Mirac Kavakbasi stieg mit einem VfL-Verteidiger hoch und fiel anschließend nach dem Zusammenprall zu Boden. Der Schiedsrichter pfiff Elfmeter. Er hatte einen Ellbogenschlag gesehen – eine durchaus umstrittene Entscheidung.
Nach einer vierminütigen Behandlungspause für den sichtlich benommenen Kavakbasi, schnappte sich Schebab die Kugel und verwandelte traumhaft sicher zum 2:2‑Endstand. Eintracht-Anhänger stürmten den Kunstrasen, dann war Schluss.
Auf dem Platz wurde um jeden Zentimeter gekämpft, die Partie blieb stets sportlich fair. Einige Zuschauer hätten sich daran ein Beispiel nehmen können.
„Das war ein Spektakel! Ich bin froh, dass die Jungs in diesem Topspiel ihre Leistung abrufen konnten. Das 1:2 war eigentlich unser Genickbruch, dann hatten wir Glück mit diesem langen Ball. Einerseits ärgere ich mich, dass wir nicht gewonnen haben, andererseits haben wir nicht verloren. Und das war heute sehr wichtig”, meinte Eintracht-Coach Aykut Kocabas.
Auf den Tabellenführer wartet am kommenden Sonntag (6. November, Anstoß: 14.30 Uhr) schon das nächste Spitzenspiel, dann auswärts beim nun punktgleichen SVF Herringen (beide 34 Zähler).