Sonntag, März 26, 2023

Triathlon-Talent im Wartestand

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„För­der­mög­lich­kei­ten für den Tri­ath­lon­sport habe ich im Blick”, sag­te Fran­zis­ka Moll im Rah­men der Ver­lei­hung der Sport­pla­ket­te der Stadt Wer­ne Anfang 2017. Etwas mehr als drei Jah­re spä­ter besucht die 17-Jäh­ri­ge das Sport- und Tanz­in­ter­net in Essen und meis­tert so die Her­aus­for­de­rung, Leis­tungs­sport und Schu­le unter einen Hut zu brin­gen. Die Coro­na-Kri­se bringt der­zeit die Pla­nun­gen und beson­ders den anvi­sier­ten Sai­son­hö­he­punkt der jun­gen Wer­ne­rin gehö­rig durch­ein­an­der, wie sie vor eini­gen Tagen im Gespräch mit WERN­Eplus verriet.
Hal­lo Fran­zis­ka, wo hältst du dich gera­de auf?
Ich bin gera­de bei mei­nen Eltern in Wer­ne und kom­me gera­de vom Trai­ning mit mei­nem Vater. Wir haben ein paar Tem­po­läu­fe absol­viert. Elf Kilo­me­ter waren es am Ende. Natür­lich ist auch das Städ­ti­sche Gym­na­si­um in Essen, das ich besu­che, geschlos­sen. Die Schwimm­bä­der sind zu. Da bleibt nur Lau­fen und Rad­fah­ren mit mei­nem Bru­der Patrick. Da kann ich mich gut in sei­nem Wind­schat­ten auf­hal­ten (lacht).
Wie sahen dei­ne Pla­nun­gen aus, bevor der Virus auch das sport­li­che Leben fast kom­plett lahm gelegt hat?
Die Tri­ath­lon-Sai­son star­tet ja eigent­lich so rich­tig erst im Som­mer. Aber im Früh­jahr sind immer die „Swim & Run”-Wettkämpfe, die nun alle lei­der abge­sagt wur­den. Auch das geplan­te Trai­nings­la­ger auf Mal­lor­ca fand ange­sichts der Situa­ti­on nicht statt. Im Mai ste­hen wei­te­re klei­ne­re Wett­be­wer­be auf dem Plan. Aktu­ell den­ke ich dar­an noch nicht. Man weiß halt nicht, gibt es eine Sai­son oder fällt alles aus.
Dein ange­peil­ter Sai­son­hö­he­punkt, das Mul­ti­sport­event „Die Finals 2020” an Rhein und Ruhr im Juni, sind ver­scho­ben wor­den. Die Tri­ath­lon-Ver­ant­wort­li­chen suchen einen Ersatz­ter­min im August. Wie schätzt du die Lage ein?
16 Deut­sche Meis­ter­schaf­ten in 19 Sport­ar­ten – das wäre ein tol­ler Anlass, um wie­der voll ein­zu­stei­gen. Denn ich habe auf­grund von Kreis­lauf­pro­ble­men zwei Jah­re lang kei­nen Wett­kampf bestrei­ten kön­nen. Jetzt geht es mir aber wie­der rich­tig gut. Die Vor­be­rei­tung lief rich­tig gut und ich war sehr opti­mis­tisch – bis die Coro­na-Kri­se kam. Das macht mich trau­rig. Jetzt heißt es war­ten und hoffen.
Wie sah dein All­tag im Inter­nat vor den Ein­schrän­kun­gen aus?
Der Wech­sel vom Anne-Frank-Gym­na­si­um zum Inter­nat nach Essen war die ein­zi­ge Mög­lich­keit, den Tri­ath­lon­sport leis­tungs­ori­en­tiert zu betrei­ben, auch weil zu der Zeit kein Schwimm­bad in Wer­ne zur Ver­fü­gung stand. Ich war damals 14, natür­lich hat­ten mei­ne Eltern auch Beden­ken. Ich muss­te schon eini­ge Über­zeu­gungs­ar­beit leis­ten. Ich gehe in Essen aber ganz nor­mal zur Schu­le. Ich ste­he aber schon um 5 Uhr auf, weil ich um halb sechs erst ein­mal schwim­men gehe. Danach habe ich bis 14 Uhr Schu­le, bevor das wei­te­re Trai­ning star­tet. Beson­ders an das frü­he Auf­ste­hen muss­te ich mich gewöhnen.
Und dein All­tag, Stich­wort Hob­bys, unter­schei­det sich schon gewal­tig von Gleich­alt­ri­gen, oder?
Ja, das stimmt schon. Wenn ande­re sich mit Freun­den tref­fen oder ins Kino gehen, ste­cke ich zurück. Aber seit­dem ich das Inter­nat besu­che, ist es ein­fa­cher, weil hier alle auf den Leis­tungs­sport fokus­siert sind.
Du star­test für den SC Bay­er 05 Uer­din­gen in Kre­feld. Wie sind die Kon­tak­te zu dei­nem Heimatverein?
Ich habe ein Zweit­start­recht für den TV Wer­ne. Das ist mir auch wich­tig, weil mir der Ver­ein am Her­zen liegt.
Letz­te Fra­ge zu dei­nen ganz gro­ßen Zie­len: Iron-Man oder Olympia?
Iron-Man? Im Leben nicht, der Wett­kampf geht ja so lan­ge, rund neun Stun­den. Ich bin immer in 70 Minu­ten mit der Tri­ath­lon-Sprint­di­stanz, also 750 Meter Schwim­men, 20 Kilo­me­ter Rad­fah­ren und fünf Kilo­me­ter Lau­fen, durch. Das gefällt mir bes­ser. Die Olym­pi­schen Spie­le sind für alle Leis­tungs­sport­ler ein Traum, dort ein­mal im Leben dabei zu sein.
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