Samstag, April 1, 2023

Pater Tobias meistert Solo-Extremlauf und sammelt 15.000 Euro

Anzeige

Wer­ne. Pater Tobi­as, gebo­ren und auf­ge­wach­sen in Wer­ne-Lan­gern, läuft für den guten Zweck. Der „Mara­thon-Pater“ ist stän­dig in Bewe­gung, um Spen­den für Kin­der aus armen Fami­li­en zu sam­meln. Am ver­gan­ge­nen Frei­tag hat er einen beson­ders har­ten Lauf absol­viert: über 100 Kilo­me­ter, allein – von Duis­burg nach Müns­ter. Mehr als 13 Stun­den war der Pater unter­wegs. 15.000 Euro Spen­den­geld kamen bei dem Lauf bis­lang zusam­men. Eine Zwi­schen­sta­ti­on war sei­ne Hei­mat­stadt, wo ihn Bür­ger­meis­ter Lothar Christ begrüß­te und eine Spen­de in Höhe von 111 Euro überreichte.

Pater Tobi­as hat schon vie­le Lauf­ver­an­stal­tun­gen erlebt. Doch die­ser Lauf war selbst für den erfah­re­nen „Mara­thon-Pater“ eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung – ganz allei­ne, für den guten Zweck. 13:30:03 Stun­den war der 57-Jäh­ri­ge für die über 100 Kilo­me­ter unter­wegs „Gott hat mir die nöti­ge Kraft gege­ben. Denn es war gewiss nicht einfach.“

- Advertisement -

Um sie­ben Uhr mor­gens gab Duis­burgs Ober­bür­ger­meis­ter Sören Link das Start­si­gnal am Gemein­de­bü­ro Herz-Jesu in Duis­burg-Neu­mühl, wo Pater Tobi­as als Pries­ter tätig ist. Bei zunächst gutem Läu­fer-Wet­ter führ­te sein Weg nun durchs Ruhr­ge­biet: Duis­burg, Ober­hau­sen, Bot­trop, Gel­sen­kir­chen, Her­ne, Cas­trop-Rau­xel, Dort­mund, Lünen – und schließ­lich Wer­ne, die Geburts­stadt von Pater Tobi­as. „Ich bin gut gestar­tet, die Bedin­gun­gen haben gepasst“, sagt Pater Tobi­as. „Ein­zig, dass ich allein auf der Stre­cke unter­wegs war, war in gewis­ser Wei­se eine Belas­tung. Ande­rer­seits war ich unge­heu­er fokus­siert, ganz in mir und im Gebet ver­sun­ken. Das war eine inten­si­ve Erfahrung.“

Am spä­ten Vor­mit­tag schlug das Wet­ter um. Graue Wol­ken türm­ten sich am Him­mel. Bald folg­te der Regen. Zunächst war es leich­ter Nie­sel­re­gen, spä­ter hef­ti­ge Schau­er und Gewit­ter, hin­zu kamen kal­ter Wind und zeit­wei­se hef­ti­ge Böen. „Ich war nass bis auf die Kno­chen“, sagt Pater Tobi­as, „das war kein Ver­gnü­gen. Mein ein­zi­ger Schutz vor der Wit­te­rung war ein dün­nes Regen­cape aus Plas­tik­fo­lie – doch durch­ge­hal­ten habe ich, weil ich immer dar­an gedacht habe, war­um ich mir das gera­de antue: Um Kin­dern, denen es nicht so gut geht, zu helfen.“

Dann, end­lich: Wer­ne an der Lip­pe! Das wich­ti­ge Etap­pen­ziel erreich­te Pater Tobi­as gegen 16 Uhr. „Spä­ter als geplant, aber die­ser Lauf war für mich eine Pre­mie­re. Da las­sen sich die Zei­ten nicht exakt vor­her­sa­gen“, sagt der Pater. „Und die Ankunft war für mich eine wich­ti­ge Moti­va­ti­on.“ Hier war­te­ten Wer­nes Bür­ger­meis­ter Lothar Christ und eini­ge Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge des Paters. „Die­se Begrü­ßung war phä­no­me­nal. Ich war unend­lich dankbar.“

Nach kur­zem Auf­ent­halt in Wer­ne setz­te Pater Tobi­as sei­nen Lauf fort. Zu die­sem Zeit­punkt hat­te er bereits rund 70 Kilo­me­ter in den Kno­chen. „Ich wuss­te schon vor­ab, dass die letz­te Etap­pe von Wer­ne nach Müns­ter der här­tes­te Teil der Stre­cke wird“, sagt der Pater, „und genau so war es auch.“

Das Müns­ter­land über­rasch­te dann doch mit mehr Stei­gun­gen, als man gemein­hin erwar­ten dürf­te. „Beson­ders die Pas­sa­gen, die ich ent­lang der Land­stra­ßen gelau­fen bin, waren kräf­te­zeh­rend“, berich­tet Pater Tobias.

„Ich kam zwar vor­an, doch lang­sam schwand mei­ne Ener­gie. Mein Ziel lau­te­te nun: 100 Kilo­me­ter! Es war mein 100. Mara­thon – daher war die 100-Kilo­me­ter-Mar­ke für mich von beson­de­rer sym­bo­li­scher Bedeutung.“

Als die­se magi­sche Gren­ze über­schrit­ten war, an einer Stra­ßen­kreu­zung an der B54 in Müns­ter, traf Pater Tobi­as eine Ent­schei­dung: „Nur 11 Kilo­me­ter trenn­ten mich noch vom Dom, den ich ursprüng­lich als Ziel gewählt hat­te“, sagt er, „doch mir fehl­te die Kraft, die letz­ten Kilo­me­ter zu gehen. Ich wand­te mich im Gebet an Gott, der mich immer auf mei­nen Wegen lei­tet, und da wur­de mir bewusst: Hier kann ich anhal­ten, ich habe heu­te viel erreicht, es ist genug.“

So ende­te für Pater Tobi­as gegen 21.30 Uhr ein außer­ge­wöhn­li­cher Lauf-Tag, der mehr als 13 Stun­den zuvor begon­nen hat­te. Sein ein­zi­ger Wunsch in die­sem Moment: eine hei­ße Dusche, tro­cke­ne Kla­mot­ten und ein war­mes Bett…

Erfreu­lich auch der Blick aufs Spen­den­kon­to. Es gab vie­le Spon­so­ren, die Pater Tobi­as‘ Lauf unter­stützt haben. „Bis­her haben wir rund 15.000 Euro an Spen­den von Pri­vat­leu­ten und Unter­neh­men erhal­ten“, berich­tet Pater Tobi­as. „Das ist ein wun­der­ba­res Ergeb­nis. Jeder Euro zählt. Mit jeder Spen­de, egal, ob groß oder klein, kön­nen wir den Kin­dern hel­fen und viel errei­chen.“ Mit den Spen­den wer­den unter ande­rem Schwimm­kur­se für Kin­der über Pater Tobi­as‘ gemein­nüt­zi­ges „Pro­jekt Lebens­Wert“ finan­ziert. Infos kön­nen unter info@projekt-lebenswert.de erfragt werden.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Kita Jona: Regenschirme, Koop-Treffen und bald Jubiläum

Stockum. Der Förderverein der evangelischen Kita Jona überraschte Kinder und pädagogische Fachkräfte mit neuen Regenschirmen. Zuvor stand in der Einrichtung schon ein Kooperationstreffen des...

WSC-Tischtennis: Klassenerhalt für Senioren, Meistertitel für Jugend

Werne. Großer Jubel beim Werner SC Tischtennis: Die Jugendteams feierten jeweils den Meistertitel. Bei den Erwachsenen schafften die Mannschaften der Blau-Roten den Klassenerhalt. Herren Bezirksklasse:...

BSV Werne blickt mit Vorfreude auf die nächsten Veranstaltungen

Werne. Im März fand das vorletzte Schießen um die Schützenschnur beim Bürger-Schützenverein im Kolpinghaus statt. Nachfolgend die besten Schützen im Monat März: Christian Rieger (104,4...

TVW-U16 bleibt bei „WM” sieglos, erfüllt sich aber einen Traum

Werne. Die U16-Volleyballmädchen des TV Werne haben sich am vergangenen Wochenende einen großen Traum erfüllt. Sie durften nach einer erfolgreichen Saison als eines der...