eAnne-Kathrin Mertens, auch als „Anne Kaffeekanne rennt” in der Läuferszene bekannt, schreibt ab jetzt für WERNEplus über das Leben einer Lauf-Mutti. Und zwar schreibt sie so, wie sie spricht …
Kennt ihr CoKi‘s? Nein?? Ich wette doch. Das sind Corona Kilos. Damit es verniedlicht wird, hab ich’s so süß abgekürzt. Aber da sind sie trotzdem. Frust-Essen: Weil ich Schule mit drei Kindern zuhause wuppen muss und alle immer zuhause sind und es immer laut ist. „Mama!“ kann ich nicht mehr hören. Gott sei Dank geht mein Mann noch arbeiten.
„Und da hilft manchmal nur Schoko für die Nerven oder Chips. Am besten beides gleichzeitig.”
Zeit zum Laufen hab’ ich aber auch. Zum Glück sind die Kinder schon so groß, dass sie auch mal froh sind, wenn Mama abhaut. Und das Laufen tut dann richtig gut. Am letzten Wochenende war ich und hab’ den rasenden Roland im Wald getroffen. Den hab ich lange nicht gesehen wie die meisten Laufkollegen. „Anne! Siehst gut aus. Bist gut im Futter – und alles an den richtigen Stellen.“ Puh. Komplimente kann der. Dabei hatte ich extra mein schwarzes Laufoutfit gewählt – denn jede Frau weiß: schwarz macht schlank.
In den letzten Wochen hab ich so viele Läufer wie noch nie gesehen. Kein Wunder – alles Fitnessstudios, Schwimmbäder & Turnhallen geschlossen. Da merken die Leute mal, dass Laufen die beste Sportart ist: immer durchzuführen und nicht an Öffnungszeiten gebunden. Und jetzt macht ja eh alles wieder auf.
Außer die Schule natürlich. Bildung ist nicht so wichtig. Aber dass die Leute wieder Anne Hanteln dürfen oder shoppen gehen können. Naja, was soll ich mich aufregen: Meine Kinder freuen sich und das ist ja immer das Wichtigste für eine Mutter, oder? Ironie off. Aber eigentlich freue ich mich auch mittlerweile, denn jetzt schlafen eh alle bis 8 oder 9 Uhr und in der Zeit hab ich schon so manche Runde hinter mir und bin bereit für weitere „Mamaaa-Rufe“ und Nachhilfe in Zahlenmauern, schriftlicher Division oder Englisch mit Tiny und Toby.