Werne. „Die Verwaltung war immer mein Leben, an erster Stelle stand immer die Familie, doch danach kam sofort der Beruf“, sagt Annette Zeitel-Oestermann. Nach 48 Jahren im Dienst der Stadt Werne verabschiedete sie sich jetzt in ein Sabbat-Jahr und anschließend in den Ruhestand.
Zuletzt war die 63-Jährige für das Kulturamt tätig, kümmerte sich unter anderem um den Kartenverkauf, die Vermietung der mobilen Bühne und federführend für das JeKits-Projekt an den Grundschulen in der Lippestadt.
Immer wichtig für Annette Zeitel-Oestermann war der Kontakt zu Menschen. „Ich brauchte stets den Publikumsverkehr, auch mal unterwegs zu sein mit den Instrumenten von JeKits oder Konzerte zu organisieren. Ein reiner Schreibtisch-Job wäre nichts für mich gewesen“, erzählt sie.
Schon als Kind wollte sie in die Verwaltung. Vater Gottfried Oestermann war sehr lange Schreiner am Bauhof, so entstand früh die Bindung zur Stadt Werne. Im Alter von 15 Jahren absolvierte Annette Zeitel-Oestermann dann ihre Ausbildung zur Verwaltungsangestellten. Anschließende Stationen waren das Sekretariat im Anne-Frank-Gymnasium, das Stadtmarketing, die Wohngeldstelle, das Ordnungsamt und schließlich für mehr als ein Jahrzehnt das Kulturamt.
Sie schaffte in den Jahren erfolgreich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, blieb der Stadt Werne ohne große Pausen trotz Geburt und Erziehung von zwei Kindern treu.
In Werne ist Zeitel-Oestermann geboren, hier wird sie auch ihren Ruhestand verbringen – wenn auch das Fernweh und das Fahrradfahren sie und ihren Ehemann an andere Orte verschlagen werden. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, woanders zu leben“, sagt sie.

Zusammen mit ihren Kollegen/innen im Alten Amtsgericht feierte sie am vergangenen Dienstag (27.06.2023) Abschied. Auch Dezernent Frank Gründken und Bürgermeister Lothar Christ dankten der scheidenden Verwaltungsangestellten für ihren Einsatz.
Nun hat Annette Zeitel-Oestermann den sicherlich nicht ganz leichten Absprung geschafft. „Ich freue mich auf die neue Zeit. Die vergangenen Jahren waren auch sehr herausfordernd – mit Corona oder der Digitalisierung“, erzählt sie, schaut aus dem Fenster und lächelt: „Mein Mann will mich gleich abholen, damit ich auch pünktlich Feierabend mache.“