Solche Aktionen schaden dem demokratischen Diskurs und bieten keinen konstruktiven Beitrag zu den wichtigen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht. Wir lassen uns dadurch nicht entmutigen. Gerade in Zeiten, in denen Hass und Spaltung auch in Werne zunehmen, bleiben wir standhaft und setzen uns weiterhin für eine offene, solidarische und Gesellschaft ein. Demokratie lebt vom Austausch und Respekt – und genau dafür stehen wir.“
Werne. Unbekannte haben versucht, vermutlich mit Steinen die Schaufenster der Grünen-Geschäftsstelle Am Griestorn einzuwerfen. Zudem hinterließen sie Schmierereien.
„Gegen 2 Uhr in der Nacht meldete unsere Nachbarin den Vorfall bei der Polizei“, schilderte Grünen-Ratsfrau Hiltrud Mannig gegenüber WERNEplus. Berstende Scheiben rissen die Anwohnerin aus dem Schlaf.
„Vier vermummte Personen haben sich vom Tatort entfernt. Direkt eingeleitete Fahnungsmaßnahmen verliefen erfolglos“, so Nadine Richter aus der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna auf Nachfrage.
Der Schriftzug „Keine Waffen an Ukro-Nazis – Antifa“ weckt zunächst einmal den Eindruck einer linksextremistischen Tat. Die Polizei hat die Ermittlungen an den Staatsschutz weitergeleitet.
Am frühen Morgen fegten Bauhof-Mitarbeitende die Scherben zusammen. Eine vorbeigehende Passantin schüttelte angesichts der Verwüstung nur mit dem Kopf.
Update:
In und vor der Geschäftsstelle der Grünen herrschte am Morgen Betroffenheit und Enttäuschung angesichts der zerstörten Glasscheiben und beschmierter Wände. Der Bauhof war zeitig zur Stelle, um die Farbflecken auf dem Pflaster mit Bindemitteln abzudecken.
Parteimitglieder und Passanten zeigten sich erschrocken über das Maß an Aggressivität, das hinter dem Vandalismus steckte. In der Nacht um 1.50 Uhr wurden die Grünen per WhatsApp von dem Angriff gegen die Geschäftsstelle informiert. Nachbarn hatten Lärm gehört und vier Vermummte weglaufen sehen, berichtete Andreas Drohmann gegenüber WERNEplus. Daraufhin wurde die Polizei alarmiert. Die Kriminalpolizei Unna ermittelt und sicherte vor Ort Spuren.

„Das macht schon was mit einem, man kann gar nicht mehr unbefangen am Stand stehen“, schilderte Drohmann die Stimmungslage unter den Parteimitgliedern. Gestern erst haben wir die abgerissenen Plakate ausgetauscht, berichtete er, das es sich nicht die erste Fall von Vandalismus gegen die Partei handelt. „Wir machen das alles freiwillig, es geht uns um den Diskurs“, schilderte er die Motivation, in der Stadt etwas zu bewegen.
Sprecherin Esther Schüttpelz und Sprecher Christoffer Diedrich melden sich mit einer Stellungnahme zu Wort: „In der Nacht wurde unser Parteibüro in Werne mit Graffiti besprüht, das einen Bezug zur Antifa suggeriert. Zugleich wurde auch ein Begriff der russischen Propaganda verwendet, der vorwiegend von Rechten Verschwörungsgläubigen verbreitet wird. Wir verurteilen diese Sachbeschädigung entschieden – politische Auseinandersetzungen müssen mit Argumenten geführt werden, nicht mit Vandalismus.“