Werne. Um die Fortschreibung des Gleichstellungsplans, der erstmals von 2020 bis 2023 nach Landesgleichstellungsgesetz aufgestellt wurde, ging es in der jüngsten Sitzung des Stadtrates (2. April 2025). Die Aktualisierung des umfassenden Konzept lag in Händen der Werner Gleichstellungsbeauftragten Monika Eichmanns, die für die Analysen auf die vom Team der Personalabteilung bereitgestellten Daten zurückgreifen konnte.
Gültig ist die Fortschreibung seit dem 1. Januar 2024 und bis zum 31. Dezember 2027. Nach zwei Jahren soll das Erreichen der gesetzten Ziele überprüft werden. Werden diese nicht erreicht, muss nachgesteuert und Maßnahmen gegebenenfalls angepasst werden.
Der Plan sei ein wesentliches Steuerungsinstrument der Personalplanung, insbesondere der Personalentwicklung. Somit werde klargestellt, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern integraler Bestandteil des Personalmanagements sei, heißt es einführend in der Fortschreibung. Und: „Unser Fokus liegt dabei auf der Gleichberechtigung von weiblichen und männlichen Beschäftigten und auf einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in allen Berufen, Bereichen und Funktionen der Stadtverwaltung.“
Kritik am Ungleichverhältnis von Männern und Frauen auf Leitungsebene
Das hier allerdings noch einiger Handlungsbedarf bestehe, machte Barbara Börste (B´90/ Die Grünen) klar. „Da ist noch Luft nach oben“, sagte sie speziell mit Blick auf die Führungsebene unterhalb des Bürgermeisteramtes, die mit sechs Männern und nur einer Frau besetzt sei. Börste beschrieb die „gläserne Decke“, die oftmals noch verhindere, das Frauen in Führungspositionen gelangen, obwohl sie gleichermaßen qualifiziert seien.
Auch bei Stellenneubesetzungen würden Frauen „gerne übersehen“ und müssten schon laut „hier“ rufen, um berücksichtigt zu werden. Auch fehle es an Teilzeit-Angeboten für Führungskräfte. „Ein Umdenken hat noch nicht stattgefunden“, stellte sie fest und hakte nach: „Gibt es Überlegungen, dies zu ändern?“
Bürgermeister Lothar Christ teilte Börstes Einschätzung im Großen und Ganzen und betonte: „Wir wollen Frauen in Führungspositionen auf der höheren und mittleren Ebene.“ Man nehme sich fest vor, mit Führungstrainings und Fortbildungen gegenzusteuern. Gerade erst sei die Bewerbungsfrist für die Leitungsstelle im Dezernat V (öffentliche Sicherheit und Ordnung/ Soziales), abgelaufen, hieß es.
„Wir werden die Wortmeldung von Barbara Börste im Hinterkopf behalten. Es liegt nicht am Willen, wir stellen gerne weibliche Kräfte ein“, so der Bürgermeister. Dafür müsse man die Rahmenbedingungen schaffen. Mit dem einstimmigen Beschluss der Fortschreibung bekräftigte dies der Ausschuss.