Werne. Als letzte Kommune im Kreis Unna schafft die Stadt Werne die Taxibeförderung für Schülerinnen und Schüler aus den Außenbereichen ab. Das entschied der Schul- und Sportausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Eingespart werden so 36.900 Euro jährlich.
Die neue Regelung tritt ab dem Schuljahr 2025/26 in Kraft. Das Schulamt kakuliert dann mit anteiligen Einsparungen in Höhe von 15.000 Euro. Betroffen sind aktuell insgesamt 30 Kinder aus den Außenbereichen, die nicht oder nicht ausreichend an den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) angeschlossen sind.
Diese Schülerinnen und Schüler werden bislang mit dem Taxi zur Schule gebracht. Die Gesamtkosten für diese Fahrten betragen im Schuljahr 2023/2024 rund 43.000 Euro, rechnete die Verwaltung vor.
Die Mädchen und Jungen erhalten ein Deutschlandticket. Zusätzlich wird eine Wegstreckenentschädigung für die Beförderung zur nächstgelegenen Bushaltestelle in Höhe von 0,13 Euro je Kilometer an die Familien gezahlt. Für das Schuljahr 2023/2024 würde sich ein Gesamtkostenbeitrag für die Wegstreckenentschädigung von rund 6.000 Euro ergeben – gegenüber den bisher gezahlten 43.000 Euro an die Mietwagen-Unternahmen eine deutliche Reduzierung.
Aus Sicht der Verwaltung handelt es sich bei der „Abschaffung der Taxifahrten und der Einführung der Nutzung des Deutschlandtickets mit zusätzlicher Wegstreckenentschädigung“ um die wirtschaftlichste Beförderungsart für die Schülerinnen und Schüler aus den Außenbezirken. Die Abschaffung der Taxifahrten erscheint als sinnvolle Maßnahme im Rahmen der für die Stadt Werne notwendigen Haushaltskonsolidierung.
Schulamtsleiterin Kathrin Kötter kündigte Gespräche mit der VKU zur Ausweitung der bestehenden Buslinie und Einführung weiterer regulärer Taxibuslinien an. Die betroffenen Eltern würden über die Neu-Regelung rechtzeitig informiert.
Abstimmung mit drei Enthaltungen – sachkundige Bürgerin der UWW befangen
Bei drei Enthaltungen aus den Fraktionsbänken der Grünen und elf Ja-Stimmen war das Ende der Taxibeförderung zum Schuljahr 2025/26 dann besiegelt. Als befangen bewertete die Verwaltung die sachkundige Bürgerin der UWW, Regina Bäumer. Sie lebt mit ihrer Familie in Wessel und gab auch direkt zu, „persönlich betroffen“ zu sein. Bäumer regte allerdings nur Gespräche mit den Taxi-Unternehmen an, um die Abrechnungsmodalitäten zu ändern oder weitere Alternativen zu prüfen.
Nichtsdestotrotz durfte Regina Bäumer ihre Stimme nicht abgeben, was aber am Ausgang des Beschlusses ohnehin nichts geändert hätte. Josef Börste (Bündnis 90 / Die Grünen) begrüßte die Einsparungen, hielt die Verwaltungsvorlage aber für „unausgegoren“ und hätte sich „inhaltliche Präzisionen“ gewünscht. Ulrich Höltmann (SPD) riet den betroffenen Familien, Fahrgemeinschaften zu bilden, um so für Entlastungen zu sorgen.