Werne. Mission erfüllt: Die Weihnachtstrecker der heimischen Landwirte haben am Samstagabend (21.12.2024) dem Regenwetter getrotzt und bei etlichen, wettergerecht gekleideten Zusehenden für Begeisterung gesorgt.
52 Trecker nahmen an der Demonstration teil. Während sich neben den Fahrzeugen auch die Landwirte zum Großteil weihnachtlich verkleidet präsentierten, zeigten viele Banner, wo der Schuh derzeit drückt.
Ein aktuelles Ärgernis ist das Mercosur-Abkommen der EU mit Südamerika. In den geplanten Handelsbedingungen sehen die Landwirte eine Gefahr für regionale Landwirtschaft und Standards. „Das trifft uns nach jetzigem Stand sehr hart. Da muss aus unserer Sicht noch nachverhandelt werden“, so Tour-Organisator Ferdinand Schulze Froning.
Dazu kämpfen viele in der Landwirtschaft tätige Menschen seit Jahrzehnten mit einem dichten Regelungsdschungel, darunter aus Sicht der Bauern viel unnötige Bürokratie, die unter anderem eine rasche Anpassung an neue Bedingungen erschwert.
Die Demonstration haben die Landwirte nicht nur genutzt, um auf ihre Existenzängste aufmerksam zu machen. „Wir wollten auch etwas zurückgeben, beispielsweise, wenn wir zu unchristlichen Zeiten noch mal zur Ernte rausmüssen und so vielleicht manchen stören oder mal eine Straße vielleicht etwas dreckiger hinterlassen“, so Schulze Froning.
Die leuchtenden Trecker begeisterten viele Menschen an den Straßen. In einigen Bereichen wurde die Durchfahrt des Lichterzuges lautstark gefeiert – unter anderem im Evenkamp. Teilweise hatten Anwohner als Schutz vor dem Regenwetter Pavillons aufgestellt, um die Wartezeit bis zur Ankunft der Trecker im Trockenen zu verbringen.
„Wir finden, dass das eine ganz tolle Aktion der Landwirte ist“, so Gundi und Stefan Lauf, die vor ihrem Haus am Ostring Nachbarn, Verwandtschaft und Freunde bei Glühwein, Kakao und Currywurst empfingen und auch nach dem Durchzug des Korsos mit den Gästen weiterfeierten.
Mehr Bilder der Treckertour gibt es in unserer Galerie.