Mittwoch, März 22, 2023

Wohnungsbau contra Baumerhalt: Diskussionen im Umwelt-Ausschuss

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Wer­ne. Die zehn neu gepflanz­ten Bäu­me am Brink­hof gehö­ren nicht in das Pro­gramm, in des­sen Rah­men im Herbst 164 Bäu­me gesetzt wur­den. Sie sol­len Lücken im Baum­be­stand schlie­ßen und um im Sin­ne des Kli­ma­schut­zes für mehr Baum­grün in der Stadt sor­gen. Viel­mehr han­de­le es hier­bei um den Ersatz für zwei gro­ße alte Bäu­me, die dem Bau von Woh­nun­gen wei­chen muss­ten, erläu­ter­te Pla­nungs­de­zer­nent Ralf Bül­te im Aus­schuss für Umwelt, Mobi­li­tät und Kli­ma­schutz (UMK).

„Zehn für zwei“, lau­te­te dem­nach die Ersatz­quo­te für das Fäl­len der gro­ßen Bäu­me. Deren Erhalt hat­te man eigens in die Bau­ge­neh­mi­gung geschrie­ben, zeig­te sich Bül­te für die Ver­wal­tung „nicht glück­lich“ mit dem Aus­gang. „Aber wie damit umge­hen?“, frag­te er ange­sichts man­geln­der Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten. Das The­ma sei nicht ein­fach, Wer­ne habe kei­ne Baum­schutz­sat­zung aber gleich­wohl das Ziel, wert­vol­le Bäu­me zu erhalten.

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„Das muss man sichern, ansons­ten pas­siert nicht“, for­der­te UMK-Vor­sit­zen­der Maxi­mi­li­an Fal­ken­berg (Bünd­nis 90/Die Grü­nen) und erhielt Unter­stüt­zung von Ulrich Hölt­mann (SPD). Das sei ja prak­tisch Good­will, mein­te er mit Blick auf die Inves­to­ren und wies in die­sem Zusam­men­hang auf den geplan­ten Neu­bau eines Ede­ka-Mark­tes am Bahn­hof hin. Dort kön­ne man den Baum­er­halt im Bebau­ungs­plan fest­schrei­ben, so Bülte.

„Ich bin es leid, dass wir von Inves­to­ren belo­gen wer­den“, ärger­te sich Grü­nen-Rats­herr Klaus Schlü­ter und erin­ner­te an die Fäl­lung einer gro­ßen Trau­er­wei­de auf dem ehe­ma­li­gen Zin­ke-Gelän­de an der Burg­stra­ße. „Trau­er­wei­de – Trau­er­spiel“, um die CO2-Auf­nah­me des Bau­mes zu kom­pen­sie­ren, müss­ten es statt zehn leicht 100 neue Bäu­me sein, argu­men­tier­te er.

Fer­di­nand Schul­ze Fro­ning (CDU) hielt dage­gen. Man kön­ne nicht die gan­ze Land­wirt­schaft zu pflan­zen und müs­se den Alte­rungs­zy­klus der Bäu­me beach­ten, ansons­ten wür­de man über­kom­pen­sie­ren, gab er zu beden­ken. „Bäu­me machen das Stadt­kli­ma erträg­lich“ und „wir wol­len Bäu­me in der Stadt“, ent­geg­ne­ten Schlü­ter und Hölt­mann. „Ich gebe Ihnen ja Recht”, ant­wor­te­te der Christ­de­mo­krat, for­der­te aber erneut Augen­maß ein.

Gibt es schon eine Plan für wei­te­re Baum­pflan­zun­gen im nächs­ten Jahr, lau­te­te schließ­lich die Fra­ge aus dem Aus­schuss. Da müs­se man die Haus­halts­be­ra­tun­gen abwar­ten, ant­wor­te­te Adri­an Kers­t­ing für die Verwaltung.

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