Werne. Dezernent Ralf Bülte blickte in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (31. Januar 2023) auf den öffentlichen Informationsabend zum Thema Surfpark zurück. „Eine sehr gute Veranstaltung“, stellte er fest. Derzeit werde das Protokoll geschrieben und die vielen Anregungen aus dem Publikum berücksichtigt.
Zum Stand der Dinge informierte Bülte dann, dass sich die Planungen um einige Wochen hinauszögern werden, weil zwei Träger öffentlicher Belange noch etwas mehr Zeit für ihre Stellungnahmen benötigten. Beim Thema Förderungen gebe es keine Neuigkeiten, ergänzte er.
Im Ausschuss rückte dann die zusätzliche Verkehrsbelastung durch den Surfpark in den Mittelpunkt der Diskussion. Stärker als auf die Innenstadt von Werne wirke sich die Belastung am Ostenhellweg in Rünthe und Teilen der Werner Straße aus, meinte Klaus Schlüter (B´90/Die Grünen) und fragte nach, ob man sich hier mit der Stadt Bergkamen ins Benehmen setzen müsse. Das habe man getan, wies Bülte darauf hin, dass man bereits die Abstimmung mit den Nachbarstädten gesucht habe. Zudem habe man die Anlieger zum Informationsabend eingeladen.
„Am Ostenhellweg ist die Schmerzgrenze tatsächlich erreicht“, machte der Dezernent keinen Hehl aus der Tatsache, dass es hier nicht ohne Lärmschutzmaßnahmen gehe. Zwar bringe der zusätzliche Verkehr durch die Surfpark-Besucher nicht wesentlich mehr Lärm, dennoch müsse man für Ausgleich sorgen. „Dann müssen für einige Gebäude neue Fenster her, dafür ist der Investor verantwortlich“, sagte er klipp und klar.
NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann, zu Sitzungsbeginn von der Vorsitzenden Uta Leisentritt als neuer sachkundiger Bürger für die Liberalen verpflichtet, bezog sich auf das Lärmgutachten. „Das ist heute schon hochproblematisch“, ordnete er ein. Der Gutachter habe die Situation am Ostenhellweg sehr gut beschrieben. Hauptursache für die Lärmbelastung sei demnach der Schwerlastverkehr. Ein gewisse Entlastung erhofft sich Dammermann von einem künftig wachsenden Anteil von leiseren Elektro-Fahrzeugen.
Für die UWW erkundigte sich Dr. Thomas Gremme, ob das Grundstück im Falle einer Insolvenz von der Stadt zurückgekauft werden könne. „Das weiß ich nicht“, musste Bülte hier passen. Auch Ulrich Höltmann (SPD) trieb die Sorge um ein mögliches Scheitern des Großprojekts um. „Was, wenn das Projekt, warum auch immer, baden geht? Was wird dann mit den Gebäuden und den Becken? Gibt es eine Rückbau-Verpflichtung?“, hakte er nach. „Von einer Insolvenz gehen wir nicht aus“, erwiderte der Dezernent und erntete Heiterkeit. Eine Rückbau-Verpflichtung kenne er zwar von Windkraftanlagen, nicht aber von solche Projekten, das sei eine ganz andere Nummer.
Bei einer Insolvenz würde – wie bei jedem anderen Unternehmen auch – ein Insolvenzverfahren eingeleitet, machte Christoph Dammermann deutlich, dass in solchen Fällen nach den gesetzlichen Vorgaben gehandelt würde.