Werne. Wenn zur Sim-Jü die Parkplätze am Solebad mit Fahrgeschäften bestückt sind, finden traditionell Revisionsarbeiten in der Einrichtung statt. In diesem Jahr allerdings ist diese Pause so lang wie nie. Gründe dafür sind nicht nur die anstehenden Arbeiten, sondern vor allen Dingen die extrem steigenden Energiekosten.
Einmal im Jahr müssen Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, die nicht im laufenden Betrieb stattfinden können. Dazu gehört unter anderem die Wartung des Hubbodens, die nur möglich ist, wenn kein Wasser im Becken ist.
Am Montag, 17. Oktober, werden diese Arbeiten beginnen. Doch die Revisionsarbeiten werden in diesem Jahr auch noch laufen, wenn die Sim-Jü längst vorbei ist. Wie Badleiter Jürgen Thöne am Freitag auf Anfrage von WERNEplus mitteilte, wird das Bad bis einschließlich 11. November geschlossen. Statt der üblichen zehn Tage ist das Solebad also 26 Tage nicht geöffnet.
„Der Hauptgrund für diese Verlängerung ist, dass auch wir den Gas-Spar-Auftrag, der für das ganze Volk gilt, umsetzen wollen.“
Badleiter Jürgen Thöne
„Der Hauptgrund für diese Verlängerung ist, dass auch wir den Gas-Spar-Auftrag, der für das ganze Volk gilt, umsetzen wollen“, sagt Thöne. Insgesamt ließe sich durch die längere Phase, in denen die Becken leer bleiben, rund 400.000 Kilowattstunden Gas einsparen. Schulen und Vereine sind über die verlängerte Revisionszeit bereits informiert, in dem Zeitraum geplante Kurse werden auf den Zeitraum ab dem 12. November verschoben.
Auf der Liste der Reparatur- und Wartungsarbeiten steht unter anderem der Austausch der Silikonfugen im Duschbereich. „So etwas funktioniert einfach besser, wenn das Bad mal richtig trocken ist“, sagt Thöne. Für Mitarbeitende des Bades werde der Zeitraum zudem genutzt, um Überstunden aus dem arbeitsintensiven Sommer abzubauen. Maßnahmen, dass Angestellte in Kurzarbeit gehen, werde es jedoch nicht geben, unterstreicht der Badleiter.
Mit der Absenkung von Betriebstemperarturen spart das Solebad bereits seit längerer Zeit Energie. Die Raumtemperatur im Bereich der Verwaltung ist beispielsweise von 22 auf 19 Grad gesenkt worden, in der Textil-Sauna herrschen mittlerweile mit 75 Grad fünf Grad weniger als bisher. Zudem sind die Laufzeiten der Duschen verkürzt worden. Das Maß dieser Einsparungen ist aber laut Thöne begrenzt: „Die Gäste sollen auch weiterhin die gewohnte Aufenthaltsqualität genießen können.“
In Zeiten überall steigender Preise und Umstellung der Gehälter auf Tarifbindung sind Erhöhungen des Eintrittspreises für den Besuch im Solebad alles andere als utopisch. Dazu ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Entscheidung gefallen. Bei der nächsten Gesellschafterversammlung des Solebades am 24. November wird darüber entschieden.