Werne. Feuerwerk in Wernes historischer Altstadt? Auch zu Silvester solle dies ein absolutes Tabu sein, begründete Andreas Schütte für die parteilose Linksfraktion deren Antrag im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion am Dienstag (31. Mai 2022).
Die Innenstadt mit einer Vielzahl denkmalgeschützter Gebäude habe nicht zuletzt mit Blick auf den Tourismus einen hohen Wert, fand Schütte, und forderte deshalb, wie in dem Antrag niedergeschrieben, eine „feuerwerksfreie Zone in der historischen Innenstadt“. Das entlaste auch die Feuerwehr, die ohnehin immer häufiger alarmiert werde.
Nicht auf dem Schirm hatte die Linke aber offenbar die Tatsache, dass es ein solches Verbot bereits gibt. In der Sitzungsvorlage zitiert die Verwaltung den bereits vorhandenen Paragraphen, wonach das „Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern verboten ist“. Dies bedeute ein Feuerwerksverbot speziell in Innenstädten mit alter Bausubstanz und Fachwerkhäusern. Das treffe auch auf die historische Innenstadt Werne zu, lautete die Auskunft der Verwaltung.
Ohnehin mochte im Ausschuss niemand den Sinn eines Feuerwerksverbots zu Silvester in der eng bebauten Innenstadt anzweifeln. Das Ordnungsamt habe zu Silvester auf dem Marktplatz, vor der Kirche und anderen zentralen Punkten der Altstadt zudem nach dem Rechten gesehen und sei auf die Wirte und Veranstalter von Partys zugegangen, um sie über das Verbot zu informieren. In Gesprächen mit der Polizei, dem Ordnungsamt und der Feuerwehr habe sich herausgestellt, dass es zum Silvester-Zeitpunkt keine besonderen Vorkommnisse gegeben habe.
„Das ist doch schon geregelt“, bemerkte Jörg Weber (CDU) und schlug vor, dass die Verwaltung vor Silvester deshalb noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen solle. Dementsprechend wurde der Antrag schließlich in einen Arbeitsauftrag für die Verwaltung umgewandelt.