Samstag, März 25, 2023

Kinder- und Jugendparlament: Umsetzung braucht mehr Zeit

Anzeige

Wer­ne. Die Grün­dung eines Kin­der- und Jugend­par­la­ments klingt nach einem guten Plan. Doch Beden­ken aus Ver­wal­tung und Tei­len der Poli­tik zur schnel­len Umset­zung führ­ten im Jugend­hil­fe-Aus­schuss zur Ableh­nung des Antra­ges, den Bünd­nis 90/Die Grü­nen gestellt hatten.

Eine poli­ti­sche Ver­tre­tung der Kin­der und Jugend­li­chen soll es aber den­noch geben, nur nicht sofort, son­dern erst in ein paar Jah­ren. Der Vor­schlag der Ver­wal­tung, über Pro­jek­te ver­schie­de­ne Betei­li­gungs­for­men zu tes­ten und auf Grund­la­ge die­ser Erfah­run­gen zu Beginn des Jah­res 2024 neu zu ent­schei­den, erhielt eine Mehr­heit im Ausschuss.

- Advertisement -

„Wir müs­sen eine Lob­by für Kin­der in die­ser Stadt schaf­fen, für die ein Jugend­par­la­ment auch ein Pres­ti­ge-Objekt wäre. In Wal­trop, ähn­lich so groß wie Wer­ne, funk­tio­niert das schon”, begrün­de­te Dr. Eber­hard Stro­ben den Grünen-Antrag.

Jugend­hil­fe-Pla­ne­rin Anika Har­tung stell­te die For­men von Betei­li­gung vor: Die reprä­sen­ta­ti­ve Form ent­sprä­che einem Jugend­par­la­ment, erfor­de­re einen päd­ago­gi­schen Auf­wand und eine hal­be Stel­le. Pro­jekt­ori­en­tier­te For­men sei­en in Wer­ne schon gang und gäbe, als Bei­spiel nann­te Har­tung das Enga­ge­ment einer Grup­pe für den Bike-Park, die sich zusam­men geschlos­sen hät­te, um mit ihrer Idee auf die Poli­tik zuzu­ge­hen. Ein Jugend­fo­rum ent­sprä­che einer offe­nen Betei­li­gungs­form. So wie in Hamm könn­te es zwei­mal pro Jahr statt­fin­den, um Wün­sche und Zie­le der Jugend zu diskutieren.

„Wir raten dazu, ein Jugend­par­la­ment nicht in einem Hau-Ruck-Ver­fah­ren ein­zu­füh­ren”, sag­te Jugend­amts­lei­ter Maik Rolefs. CDU-Rats­herr Rolf Weiß­ner pflich­te­te ihm bei: „Wir legen jetzt das Fun­da­ment, um in zwei Jah­ren die Erfah­run­gen in einen fer­ti­gen Beschluss zu gie­ßen. Außer­dem wis­sen wir ja gar nicht, ob die Kin­der und Jugend­li­chen über­haupt ein Par­la­ment wollen.”

So sieht es auch die Ver­wal­tung, die emp­fiehlt, den Nach­wuchs mit ein­zu­be­zie­hen, da sie Exper­ten dafür sei­en, wel­che Betei­li­gungs­form für sie und die Stadt Wer­ne die Bes­te sei. „Soll­te das gemein­sa­me Ziel die Ein­rich­tung eines Kin­der- und Jugend­par­la­ments sein, könn­te die Wahl hier­für im Rah­men der Kom­mu­nal­wahl 2025 statt­fin­den”, heißt es in der Vorlage.

„Wir wol­len Dri­ve und Druck rein­brin­gen. Was pas­siert jetzt bis 2024?”, hak­te Dr. Stro­ben nach, der Unter­stüt­zung durch die FDP-Frak­ti­on erfuhr. Dezer­nent Frank Gründ­ken sicher­te „Man-Power” durch den neu­en Jugend­pfle­ger zu, der am 1. Okto­ber 2022 sei­nen Dienst antre­ten wird. Ste­fa­nie Hei­der, sach­kun­di­ge Bür­ge­rin, schlug die Bil­dung eines inter­frak­tio­nel­len Aus­schus­ses vor, denn vie­le Fra­gen sei­en noch offen und müss­ten geklärt werden.

Die Mehr­heit der Aus­schuss-Mit­glie­der folg­te der Ver­wal­tung und erteil­te der schnel­len Ein­füh­rung eines Kin­der- und Jugend­par­la­ments eine Absage.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Rollendes Kaffeehaus legt auf Pilgertour Stopp in Werne ein

Werne. Der zur Zeit durch die Berichterstattung in vielen Medien wohl bekannteste Oldtimer-Doppeldeckerbus legt auf seiner aktuellen Tour eine längere Station in Werne ein....

Einführung persönlicher Tablets am GSC beschlossen

Werne. Mit einem Beschluss der Schulkonferenz werden ab dem Schuljahr 2023/24 auch am bischöflichen Gymnasium St. Christophorus persönliche Tablets für alle Schülerinnen und Schüler...

Lesetipp der Woche: Rasante Mission voller Magie und Abenteuer

Werne. Es ist Samstag. Zeit für den wöchentlichen Lesetipp von Bücher Beckmann, präsentiert von WERNEplus: Die Geschichtenwandler - Magische Tinte. Wer ein Buch verändert, verändert...

Gala für Ehrenamtliche im Brand- und Katastrophenschutz

Kreis Unna. "Für mich sind Sie die wahren Helden unserer Gesellschaft!" Ein Satz, ausgesprochen von NRW-Innenminister Herbert Reul – aber getragen von allen, die...