Werne. Mit einem Altersdurchschnitt ihrer Mitglieder von 62 Jahren droht der SPD-Ortsverein in Werne zu überaltern. Darauf machte Vorsitzender Siegfried Scholz während der Mitgliederversammlung in der Geschäftsstelle am Roggenmarkt aufmerksam.
Siegfried Scholz rief dabei die Anwesenden eindringlich dazu auf, mit Blick auf die Kommunalwahl 2025 schon jetzt über das Personal für zukünftige Gremienbesetzungen sowie über Strategien nachzudenken. Die Mitgliederentwicklung stimme dabei nicht gerade optimistisch.
„Wir haben so gut wie keine Austritte, aber einige unserer Genossen versterben natürlich im Laufe der Zeit”, erklärte Scholz auf Nachfrage von WERNEplus. 115 Menschen besitzen in Werne das Parteibuch der Sozialdemokraten. „Damit stehen wir im Vergleich zu anderen Städten im Kreis Unna noch ganz gut da. Aber es werden weniger, wir schrumpfen”, äußerte er mit Sorge.
Scholz machte mit seinem persönlichen Beispiel deutlich, dass mit Blick auf die nächste Kommunalwahl die SPD „frisches Blut” benötigt. „In drei Jahren bin ich 71 Jahre alt. Dann wäre ich noch bis 76 Stadtrat. Das zeigt, dass wir junge Leute suchen, die sich ehrenamtlich politisch engagieren wolllen.” Aber nicht nur der Ortsvereinsvorsitzender, sondern auch andere ältere Ratsmitglieder der SPD in Werne könnten nicht wieder kandidieren.
Hoffnung machte vor nicht einmal zehn Jahren eine recht große Juso-Gruppe in Werne. „Aber nach Beendigung der Schule haben viele Werne verlassen oder setzen andere Prioritäten”, erläuterte Siegfried Scholz. Während einer Klausurtagung im August wolle man das Problem weiter diskutieren und nach Lösungen suchen.
Landtagsabgeordneter Rainer Schmeltzer zu Gast
Erfreuliches berichtete der wiedergewählte Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer bei der Mitgliederversammlung. Als frisch gebackener neuer Vize-Präsident des Landtages in Düsseldorf fasste er noch einmal die Ergebnisse der Wahlen im vergangenen Mai zusammen, bei denen sich Schmeltzer erneut das Direktmandat sichern konnte.