Donnerstag, März 23, 2023

„ In Werne hat man früh richtige Entscheidungen getroffen“

Anzeige

Wer­ne. Alex­an­der Ruhe, seit Ende 2016 Dezer­nent für Jugend, Fami­lie, Kul­tur und Sport in Wer­ne, schlägt zum 1. Juli ein neu­es beruf­li­ches Kapi­tel auf. Er wech­selt zum Landschaftsverband West­fa­len-Lip­pe (LWL) nach Müns­ter und über­nimmt dort die Lei­tung des Amts für „Sozia­les Entschädigungsrecht“.

Sein letz­ter Arbeits­tag im Verwaltungsgebäude „Altes Amts­ge­richt“ steht kurz bevor und der Ter­min­ka­len­der des 47-Jäh­ri­gen ist im Schluss­spurt eng getak­tet. Sei­ne Ver­ab­schie­dungs­run­de hat er des­halb schon in den Urlaub ver­scho­ben. Im Gespräch mit WERN­Eplus-Redak­teu­rin Gaby Brüg­ge­mann schil­dert er, wie er sei­ne Zeit in Wer­ne erlebt hat und war­um ihm die Stadt auch künf­tig einen Besuch wert sein wird.

- Advertisement -

Sie wech­seln aus der kom­mu­na­len Ver­wal­tung als Leiter zum LWL-Amt für Sozia­les Ent­schä­di­gungs­recht. Mit Ver­laub, was ist das eigent­lich und was reizt Sie an der Aufgabe?

Es geht um die Ent­schä­di­gun­gen von Opfer von Gewalt­ta­ten, Kriegs­op­fern, Men­schen, die Impf­schä­den erlit­ten haben oder etwa auch um Qua­ran­tä­ne-Kos­ten, die sich Arbeit­ge­ber vom Land zurück­ho­len. Zum 1. Januar 2024 wird das neue Sozi­al­ge­setz­buch 14 geschaf­fen. Bis­her wur­den Ent­schä­di­gun­gen nach dem Bundesversorgungsgesetz gere­gelt. Das wird jetzt total ver­än­dert. Ande­re Ansprü­che wie etwa von Opfern von psy­chi­scher Gewalt, Stal­king und Kin­des­wohl­ge­fähr­dung kom­men hin­zu. Das wird eine eine span­nen­de Pha­se, dar­auf freue ich mich.

Was bedeu­tet der Wech­sel in die Stadt Müns­ter für Sie?

Müns­ter und das Umfeld ken­ne ich schon lan­ge, eine tol­le Stadt. Ich bin hier Anfang der 90er Jah­re gestartet und habe bei der Bezirks­re­gie­rung Erfah­run­gen in einer gro­ßen Ver­wal­tung gesam­melt. Ich habe davon pro­fi­tiert, dass mein dama­li­ger Chef gesagt hat: „Alexander, mach“. Davon möch­te ich nun etwas zurückgeben.

Im Dezer­nat für Jugend, Fami­lie, Kul­tur, Sport lau­fen vier sehr ver­schie­de­ne Berei­che zusam­men. Wie funk­tio­niert das?

Das Dezer­nat ist schon ein bun­ter Blu­men­strauß. In die Schul­land­schaft war zum Bei­spiel damals eine unglaub­li­che Dyna­mik gekom­men. Der Bereich Jugend­hil­fe war zunächst eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für mich. Lia­ne Jäger war da eine wich­ti­ge und prä­gen­de Per­sön­lich­keit, die mich unter­stützt hat. Das gilt eben­so für die gute Zusam­men­ar­beit mit Maik Rolefs und Kath­rin Kötter.

Stich­wort Schu­len, Kin­der­ta­ges­stät­ten, Jugend: Wie ist die Stadt Wer­ne hier auf­ge­stellt? Was ist gut, was viel­leicht noch ausbaufähig?

Mei­ne ers­te Woche in Wer­ne war span­nend, da ging es gleich um die Erhö­hung der Eltern­bei­trä­ge und die Ankün­di­gung der Uhland­schu­le, dass ein neu­er Zug gebraucht wird. Aber ich habe ein gut bestell­tes Feld vor­ge­fun­den. In Wer­ne hat man früh­zei­tig die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen getrof­fen. Im Bereich Kin­der­ta­ges­stät­ten kann man aktu­ell durch­at­men. Zum Som­mer sind kei­ne neu­en Grup­pen nötig. Das ist auch den tol­len Trä­gern der Ein­rich­tun­gen zu ver­dan­ken, die bei Eng­päs­sen auch sagen: „Wir hel­fen“. Hand­lungs­be­darf für eine Erwei­te­rung des Ange­bots gibt es in Sto­ckum. Im Schul­be­reich kommt der Rechts­an­spruch auf den Offe­nen Ganz­tag. Das wird eine Her­aus­for­de­rung auch für das Raum­kon­zept. Beim Stich­wort Jugend schau­en wir sor­gen­voll dar­auf, wie die Jugend­li­chen aus der Pan­de­mie kom­men. Das wird wohl erst wie­der im Regel­be­trieb wirk­lich erkenn­bar. In den Som­mer­fe­ri­en sol­len För­der­pro­gram­me ange­bo­ten werden.

Stich­wort Kul­tur: Wie geht es nach Coro­na weiter?

Wir wol­len mit „Kul­tur­häpp­chen“ klei­nen coro­na-kon­for­men Ange­bo­ten eine Büh­ne geben. Wich­tig ist es, die Ver­ei­ne zu beglei­ten. Das tol­le Kul­tur­ange­bot in Wer-ne vor der Pan­de­mie habe ich zu schät­zen gelernt.

Teil 2 des Inter­views lesen Sie am Frei­tag­abend oder auch kom­plett in der Print­aus­ga­be, erhält­lich u.a. vor dem Bau­haus 1929 an der Stein­stra­ße 14 in Werne.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Stimmige Außen-Gastro für attraktive Altstadt

Werne. Wernes historischer Stadtkern verfügt mit seinen Altstadtgebäuden über eine besondere Atmosphäre. Ein anderes Kriterium für die Attraktivität der Innenstadt sei die Außengastronomie als...

Auch Werne trauert: Ehemaliger Bürgermeister von Bailleul ist tot

Werne/Bailleul. Der ehemalige Bürgermeister von Bailleul, Michel Gilleon, ist am 19. März 2023 gestorben. Das teilte das Rathaus der französischen Gemeinde allen Partnerstädten gestern...

Kinder der Kita St. Sophia üben sich in der Müllvermeidung

Stockum. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Diese alte Weisheit trifft auch auf die 72 Kinder in der Kita St. Sophia zu....

Viel Bewegung im Dauerthema Windenergie in Werne

Werne. Die Nutzung der Windenergie bleibt Dauerthema. „Da ist gerade sehr viel in Bewegung, das Thema wird uns weiter beschäftigen“, sagte Ralf Bülte, Dezernent...