Donnerstag, März 30, 2023

Wohnquartier Baaken: Mehrheits-Beschluss pro Häuslebauer

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Wer­ne. Im Wes­ten der Stadt wird ein rund 2,3 Hekt­ar gro­ßes Wohn­ge­biet zwi­schen den Stra­ßen Baa­ken im Nor­den und der Bel­ling­hei­de im Süden entstehen. 

„Das war wegen der Nach­fra­ge nach Wohn­raum drin­gend gebo­ten“, schil­der­te Stadt­ent­wick­ler Ralf Bül­te am Diens­tag (7. Sep­tem­ber) im Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung, Pla­nung und Wirt­schafts­för­de­rung die Aus­gangs­la­ge. Nach lan­ger Pla­nungs­pha­se mit vie­len Ein­wen­dun­gen, Kri­tik der Anlie­ger und Ver­än­de­run­gen hat­te der Fach­aus­schuss nun die erfor­der­li­chen Ände­run­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans (FNP) und den Beschluss für den Bebau­ungs­plan „13 C – Wohn­quar­tier Baa­ken“ auf der Tages­ord­nung. Abschlie­ßend ent­schei­det der Rat.

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Um den Zie­len der Raum­ord­nung zu genü­gen, muss­te für die Umwand­lung der land­wirt­schaft­li­che Flä­che zuguns­ten von Wohn­be­bau­ung an ande­rer Stel­le land­wirt­schaft­li­che Flä­che zurück­ge­ge­ben wer­den. Dies wird in glei­cher Grö­ße am öst­li­che Rand des Dorn­bergs rea­li­siert. Im Aus­schuss setz­ten sich die Befür­wor­ter des Wohn­quar­tiers mehr­heit­lich durch und stimm­ten für die FNP-Ände­run­gen und den Bebauungsplan.

Vor der Sit­zung im Kol­ping­saal hat­ten Anlie­ger aus dem Baa­ken zuvor mit einem Ban­ner und Fotos von den nach dem Stark­re­gen über­flu­te­ten Gär­ten in der Bel­ling­hei­de noch ein­mal Prä­senz gezeigt. „Kei­ne 6,50 Meter hohe Mau­er“, ver­lang­ten sie und for­der­ten statt­des­sen einen Erd­wall. Ins­be­son­de­re der hohe Lärm­schutz sowie die Sor­ge vor unzu­rei­chen­der Regen­rück­hal­tung und wei­te­ren Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen treibt die Anlie­ger um. Kri­tisch sahen sie auch die wegen der Coro­na-Pan­de­mie ledig­lich digi­tal durch­ge­führ­te Bür­ger­an­hö­rung. Dazu hät­ten vie­le älte­re Anlie­ger kei­nen tech­ni­schen Zugang gehabt, hieß es vor dem Kolpinghaus.

Man habe sich viel Arbeit gemacht und die Pla­nun­gen noch ein­mal geän­dert. Das wer­de bis zur Rats­sit­zung vor­lie­gen, sag­te Pla­nungs­de­zer­nent Bül­te. Dr. Tho­mas Grem­me (UWG) begrüß­te die Ent­schei­dung pro Wohn­raum, sah den Lärm­schutz aller­dings als nicht gelun­gen an. „Von einer öko­lo­gi­schen Bau­wei­se sei man weit ent­fernt.“ Die CDU trug den Mehr­heits­be­schluss mit, auch wenn Rats­mit­glied Mar­kus Rusche ein­räum­te: „Die Mau­er ist nicht schön.“

Zum The­ma Hydrau­lik und Kapa­zi­tät der Klär­an­la­ge sei Aus­kunft nötig, rück­te dann das The­ma Regen­rück­hal­tung in der Run­de in den Vor­der­grund. Schon in einer frü­he­ren Sit­zung war des­halb ver­ein­bart wor­den, einen Ver­tre­ter des Lip­pe­ver­bands in den Aus­schuss ein­zu­la­den. Das wer­de in der ers­ten oder zwei­ten Sit­zung 2022 soweit sein, sag­te Adri­an Kers­t­ing, Lei­ter Stra­ßen und Ver­kehr, auf kon­kre­te Nach­fra­ge von Adel­heid Haus­chopp-Fran­cke (SPD).

„Wird das Regen­rück­hal­te­be­cken auch bei Stark­re­gen aus­rei­chend sein, ist man da auf der siche­ren Sei­te?“, woll­te zuvor Ulrich Hölt­mann (SPD) wis­sen. Die Regen­rück­hal­tung sei 30 Jah­re alt, bei die­sem Gefäl­le rei­che das nicht, schil­der­te Fer­di­nand Schul­ze Fro­ning (CDU). Von dem mit Mais bestell­ten Feld sei das Was­ser unge­bremst von Nord nach Süd geflos­sen, das wer­de aber mit einem Wohn­ge­biet anders sein. Die Bebau­ung mit Kana­li­sa­ti­on und Gär­ten wer­de das Was­ser abbrem­sen, hieß es sinn­ge­mäß. „Das ist also eine Ver­bes­se­rung für die Anwoh­ner?“, ver­ge­wis­ser­te sich Aus­schuss­vor­sit­zen­de Uta Lei­sen­tritt (CDU). Laut Lip­pe­ver­band könn­ten an die Klär­an­la­ge noch fünf Pro­zent des Ein­woh­ner­werts ange­schlos­sen wer­den, bevor die Kapa­zi­täts­gren­ze erreicht sei, ergänz­te Kersting.

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