Dienstag, März 21, 2023

Werne vor der Wahl – Kandidaten-Check im Live-Format

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Wer­ne. Ein Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter, Micha­el Thews (SPD), und vier Kandidaten/innen, die ihm bei der Bun­des­tags­wahl am 26. Sep­tem­ber im Wahl­kreis 145 (Hamm, Lünen, Selm, Wer­ne) das Direkt­man­dat abja­gen wol­len, stell­ten sich am Don­ners­tag­abend (19. August) in der vir­tu­el­len Wahl­are­na von KAB, Kol­ping­fa­mi­lie und Evan­ge­li­schem Män­ner­ver­ein dem Wahl-Check „Wer­ne vor der Wahl – das Original“.

Neben Arnd Hil­wig (CDU) such­ten Mar­tin Kesz­tyüs (Grü­ne), Rebek­ka Kämp­fe (Die Lin­ke) sowie Domi­nik Pfau von der neu for­mier­ten Basis­de­mo­kra­ti­schen Par­tei Deutsch­land (die Basis) im zum Stu­dio umfunk­tio­nier­ten Mar­tin-Luther-Zen­trum den Dis­kurs mit der poli­ti­schen Kon­kur­renz. Die Direkt­kan­di­da­ten der FDP, Lucas Slun­j­ski, und der Frei­en Wäh­ler (FW), Fol­ke Hell­mig, waren ein­ge­la­den, aber ver­hin­dert und muss­ten ihre Teil­nah­me absagen.

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Als Mode­ra­to­ren führ­ten Jörg Weber (Kol­pings­fa­mi­lie) und Dirk Oeh­ler (Män­ner­ver­ein) das unter https://www.youtube.com/watch?v=V0YpxcojnXo zuge­schal­te­te Publi­kum durch die rund zwei­stün­di­ge, digi­ta­le Live­sen­dung, die auch im Nach­gang auf You­tube abge­ru­fen wer­den kann. In Zusam­men­ar­beit mit Sport-Live-TV aus Dort­mund wur­den die Bewerber/innen mit vier Kame­ras ins Bild gerückt und hat­ten in dem gut struk­tu­rier­ten For­mat die Gele­gen­heit, die Eck­punk­te ihrer Par­tei­li­ni­en zu ver­mit­teln und dem poli­ti­schen Geg­ner zu kontern.

Nach einer kur­zen Vor­stel­lungs­run­de ging es dann gleich in die Dis­kus­si­ons­run­den, die in wech­seln­den Kon­stel­la­tio­nen jeweils zu zweit oder zu dritt aus­ge­tra­gen wur­den. Dabei waren den Redner/innen fes­te Zeit­ein­hei­ten für ihre Bei­trä­ge vor­ge­ge­ben, die im Übri­gen von allen fair ein­ge­hal­ten wurden.

In vier The­men­blö­cken, einer Blitz­fra­ge­run­de im 45-Sekun­den-Takt und abschlie­ßen­den Zuschau­er­fra­gen kamen die aktu­el­len Kern­the­men sowie bun­des­wei­te, regio­na­le und loka­le Schlag­zei­len auf die mit tür­kis­far­be­nen und somit farb­neu­tral ein­ge­hüll­ten Stehtische.

„Wirt­schaft und Arbeit“ lau­te­te das ers­te Duell zwi­schen Arnd Hil­wig und Micha­el Thews. Der Christ­de­mo­krat plä­dier­te dafür, das Löh­ne von star­ken Gewerk­schaf­ten und Arbeit­ge­bern aus­ge­han­delt wer­den soll­ten. Micha­el Thews ver­wies auf sei­ner Mei­nung nach posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen des Min­dest­lohns auf die Wirt­schaft – 12 Euro sei­en das Mini­mum. Für einen Min­dest­lohn von 12 Euro sprach sich auch Mar­tin Kesz­tyüs für die Grü­nen aus. Die Kli­ma­kri­se ist da, wir müs­sen gut qua­li­fi­zier­te Jobs schaf­fen, lau­te­te sein Cre­do. Rebek­ka Kämp­fe for­der­te einen Min­dest­lohn von 13 Euro und ein bedin­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men. Domi­nik Pfau brach­te für die Basis eine neue Form der Wäh­ler­be­fra­gung ein. Anstatt die Wäh­ler ein­mal alle vier Jah­re zu befra­gen, soll­te man mit­tels tech­ni­scher Mög­lich­kei­ten wie Apps regel­mä­ßi­ge Mei­nungs­bil­der ein­ho­len. Wie dies tech­nisch umzu­set­zen sei, sei noch offen, es gebe aber Kon­zep­te, ant­wor­te­te er auf Nach­fra­ge aus der Runde.

Mode­ra­to­ren und Kandidaten/innen (von links): Dirk Oeh­ler, Jörg Weber, Arnd Hil­wig, Rebek­ka Kämp­fe, Matin Kesz­tyüs, Domink Pfau und Micha­el Thews. Foto: Gaby Brüggemann

Wei­te­re inten­si­ve Dis­kus­sio­nen des Abends dreh­ten sich um „Coro­na und Finan­zen“, „Kli­ma und Ener­gie“ und „Demo­kra­tie und Wer­te“. Bei letz­te­rem ging es um Wert­ver­lust, Het­ze im Inter­net von Belei­di­gun­gen bis hin zur Bedro­hun­gen, lei­te­te Jörg Weber zu die­sem The­ma über. Davon ver­schont war in der Kan­di­da­ten­run­de nie­mand, wie sich in der Fol­ge herausstellte.

In der anschlie­ßen­den Blitz­fra­ge­run­de ant­wor­te­ten die Kan­di­da­ten in jeweils 45 Sekun­den auf die Schlag­wor­te Flut­ka­ta­stro­phe, den loka­len Skan­dal um grau­sa­me Tier­quä­le­rei­en in der Wer­ner Flei­sche­rei Mecke oder die Eska­la­ti­on in Afgha­ni­stan. Abschlie­ßend waren die Zuschau­er an der Rei­he. Sie hat­ten zum Teil schon im Vor­feld die Mög­lich­keit genutzt, Fra­gen ein­zu­rei­chen oder mel­de­ten sich wäh­rend der Ver­an­stal­tung zu Wort.

Die Bilanz bei den Ver­an­stal­tung von „Wer­ne vor der Wahl“ wie bei den Gäs­ten war glei­cher­ma­ßen posi­tiv. Letz­te­re lob­ten das pro­fes­sio­nel­le For­mat, dass nicht nur der Coro­na-Pan­de­mie Rech­nung trug, son­dern auch mehr inter­es­sier­te Zuschau­er fand, als dies – wie in frü­he­ren Jah­ren – mit einer Ver­an­stal­tung im Kol­ping­haus mög­lich gewe­sen wäre.

Die erfreu­li­che Reso­nanz auf das infor­ma­ti­ve Ange­bot für viel­leicht noch unent­schlos­se­ne Wähler/innen beleg­te Jörg Weber am Tag dar­auf mit Zah­len. 135 Teil­neh­mer ver­folg­ten die Live-Sen­dung, in der Spit­ze waren es bis zu 300, sag­te er auf Nach­fra­ge von WERN­Eplus. Auch nach der Ver­an­stal­tung sei­en immer noch wei­te­re Zuschau­er, auch Grup­pen mit meh­re­ren Teil­neh­mern, hin­zu­ge­kom­men. So hät­te man auch Teil­neh­mer erreicht, die ansons­ten wohl nicht dabei gewe­sen wären, mein­te Weber. Grund genug, die Wahl­are­na auch vor der Land­tags­wahl 2022 wie­der zu öff­nen, hieß es abschließend.

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