Samstag, Juni 3, 2023

Partei Die Linke will Ratsmandate zurück – Ratsherren winken ab

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Wer­ne. Die Lin­ke Orts­ver­band Wer­ne for­dert die ehe­ma­li­gen lin­ken Rats­mit­glie­der Mar­tin Pausch und Andre­as Schüt­te jetzt öffent­lich auf, ihre Rats­man­da­te an die Par­tei zurückzugeben.

Wie berich­tet, hat­ten sich der Orts­ver­band und die Rats­her­ren vor eini­gen Wochen maß­geb­lich über der Fra­ge zer­strit­ten, ob die Pla­nun­gen für die Ent­wick­lung des Indus­trie­ge­biets Nord­lip­pe­stra­ße vor­an­ge­trie­ben wer­den sol­len oder nicht. Wäh­rend sich Pausch und Schüt­te zusam­men mit der Rats­mehr­heit pro Indus­trie­ge­biets­ent­wick­lung posi­tio­nier­ten, lehnt dies der Orts­ver­band ab. Dar­auf­hin ver­lie­ßen Pausch und Schüt­te die Par­tei, behiel­ten aber ihre Rats­man­da­te und bil­de­ten gemein­sam die Links­frak­ti­on im Stadtrat.

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Dage­gen wen­det sich nun der Orts­ver­band von Die Lin­ke und for­dert bei­de zur Rück­ga­be der Man­da­te auf. Dafür habe man auch die Unter­stüt­zung des zuge­hö­ri­gen Kreis- und Lan­des­ver­ban­des, heißt es in dem Schrei­ben der Par­tei wei­ter. „Weder Herr Pausch noch Herr Schüt­te sind per Direkt­man­dat in den Stadt­rat gewählt wor­den. Ihre Sit­ze im Rat erhiel­ten sie durch ihre jewei­li­gen Plat­zie­run­gen auf Platz 1 und 2 der Reser­ve­lis­te zur Kom­mu­nal­wahl. Gewählt wur­de dabei aber die Par­tei Die Lin­ke, die auch wei­ter­hin im Rat der Stadt Wer­ne ver­tre­ten wer­den soll­te“, heißt es in der Mit­tei­lung von Die Linke.

Die Posi­tio­nen der bei­den Rats­mit­glie­der sei­en nicht die der Par­tei. „Umso ver­wir­ren­der fin­den wir es, dass die aus Schüt­te und Pausch bestehen­de Frak­ti­on den Namen ‚Links­frak­ti­on im Rat der Stadt Wer­ne‚ trägt“. Dies ver­wir­re die Bürger/innen, ins­be­son­de­re in Bezug auf den Bür­ger­ent­scheid zum geplan­ten Indus­trie­ge­biet. Denn: „Die Lin­ke ist gegen das Indus­trie­ge­biet und hat sich schon vor Mona­ten mit der Bür­ger­initia­ti­ve solidarisiert!“

Die Rats­her­ren hät­ten die demo­kra­ti­sche Wil­lens­bil­dung in der Par­tei miss­ach­tet und sich gegen deren pro­gram­ma­ti­schen Grund­sät­ze gestellt. Zudem hät­ten sie sich weder loy­al noch soli­da­risch gegen­über der Par­tei ver­hal­ten. Dies for­de­re aber die Sat­zung von Man­dats­trä­gern. Die Par­tei Die Lin­ke sol­le im Rat der Stadt Wer­ne ver­tre­ten sein, anstel­le zwei­er Per­so­nen, die sich der Mehr­heit anpass­ten und nicht gegen das kapi­ta­lis­ti­sche Sys­tem und sei­ne schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen angin­gen, heißt es in der Mit­tei­lung weiter.

Mar­tin Pausch und Andre­as Schüt­te wei­sen in ihrer Replik die Rück­ga­be der Rats­man­da­te zurück: „Als Frak­ti­on ver­tre­ten wir bei­de nach wie vor lin­ke Posi­tio­nen und sind immer noch sozi­al-links. Wenn also allei­ne die Bezeich­nung das Haupt­pro­blem ist, kann man über eine Ände­rung nach­den­ken. Von uns aus kön­nen wir uns auch par­tei­lo­se sozia­le Frak­ti­on oder sonst wie nen­nen. Das spielt doch kei­ne gro­ße Rol­le“, schreibt Andre­as Schüt­te für die Links­frak­ti­on im Rat der Stadt Wer­ne. Auf den zitier­ten Vor­wurf, dass man sich als Frak­ti­on der Mehr­heit anpas­se und nicht gegen das kapi­ta­lis­ti­sche Sys­tem ange­he, fra­ge man sich, was der Orts­ver­band denn jetzt genau machen wol­le? Allein mit Pro­test mache man kei­ne gute Poli­tik. Wich­tig sei, auch mit dem Kopf zu ent­schei­den und nicht nur aus dem Bauch heraus.

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