Donnerstag, März 30, 2023

Neues Feuerwehrhaus in Stockum: Ausschuss gibt „grünes Licht“

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Wer­ne. Einen regel­rech­ten Schock ver­ur­sach­te die Kos­ten­schät­zung des neu geplan­ten Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses in Sto­ckum bei der Poli­tik im ver­gan­ge­nen Juni. Man ver­stän­dig­te sich auf die Auf­ar­bei­tung in wei­te­ren Arbeits­ge­sprä­chen. Am Diens­tag (28. Sep­tem­ber) ist im Betriebs­aus­schuss für den Kom­mu­nal­be­trieb Wer­ne nun eine Ent­schei­dung gefallen.

Das neue Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus in Sto­ckum wird auf dem bis­her geplan­ten Stand­ort – also schräg gegen­über dem alten Gebäu­de – errich­tet. Die Poli­tik ent­schied, dass die zusätz­li­chen Mit­tel in Höhe von 2,873 Mil­lio­nen Euro bereit­ge­stellt wer­den. Ins­ge­samt beläuft sich die finan­zi­el­le Inves­ti­ti­ons­be­las­tung auf rund 6,02 Mil­lio­nen Euro. In einem ers­ten Ansatz war mit 3,4 Mil­lio­nen Euro kal­ku­liert wor­den. Geplan­te Fer­tig­stel­lung: 2023. 

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In Sachen Stand­ort hat­te sich in den Bera­tun­gen das ohne­hin favo­ri­sier­te Grund­stück zwi­schen Feld­stra­ße und Pann­hoff­weg her­aus­kris­tal­li­siert. Alter­na­ti­ven wie die Flä­che des Ehren­mals (his­to­ri­sche Nut­zung als Gedenk­stät­te und mas­si­ver öko­lo­gi­scher Ein­griff) oder das Gelän­de des Ger­stein­werks (dezen­tra­le Lage zum Orts­ker­ne, auf­wen­di­ge Sanie­rungs- und Umbau­maß­nah­men) ver­war­fen Ver­wal­tung und Poli­tik mehrheitlich.

Auch eine Grö­ßen­re­du­zie­rung mit Ver­zicht auf den Übungs­turm, einen fünf­ten Stell­platz oder einer Toi­let­te fand in der Debat­te kei­ne Zustim­mung. Die Pla­nung zusam­men mit der Feu­er­wehr­lei­tung sei auf eine nach­hal­ti­ge und zukunfts­fä­hi­ge Gefah­ren­ab­wehr aus­ge­legt, hieß es sei­tens der Ver­wal­tung. „Eine Strei­chung von Gebäu­de­tei­len zur Bud­get­ent­las­tung wür­de wie­der­um eine kom­plet­te Neu­pla­nung nach sich zie­hen“, begrün­de­te KBW-Mit­ar­bei­ter Björn Rother.

In Abstim­mung mit Pla­ner Dr. Hei­ko Wink­ler (Büro ener­gum) emp­fahl die Ver­wal­tung den Ener­gie­stan­dard „Effi­zi­enz­ge­bäu­de 40“, um auch mög­li­che Mit­tel aus dem För­der­pro­gramm des Bun­des für effi­zi­en­te Gebäu­de (BEG) von rund 635.000 Euro abgrei­fen zu kön­nen. „Man könn­te das Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus kli­ma­neu­tral machen, das wäre aber nicht wirt­schaft­lich“, ver­wies der Exper­te in der Aus­schuss­sit­zung auf die Dis­kre­panz zwi­schen hohen Inves­ti­ti­ons­kos­ten und einer gerin­gen Ver­gü­tung für ein­ge­speis­ten Strom. Mit dem Ener­gie­stan­dard 40 sei man aber nahe dran an einem Pas­siv­haus, führ­te Dr. Wink­ler wei­ter aus. Die Wär­me­pum­pe kön­ne mit dem Strom aus der PV-Anla­ge auf dem Dach ver­sorgt wer­den. „Im Betrieb hät­te das Gebäu­de deut­lich gerin­ge­re Ener­gie­kos­ten“, sag­te er weiter.

„Wir müs­sen der Feu­er­wehr und den Bür­gern Sicher­heit geben. Das neue Feu­er­wehr­haus muss und soll kommen.”

FDP-Aus­schuss­mit­glied Chris­ti­an Thö­ne in der poli­ti­schen Debatte.

Wie sicher den die BEG-För­de­rung sei, woll­te Uta Lei­sen­tritt (CDU) von Dr. Wink­ler wis­sen. „Es besteht kein Rechts­an­spruch, damit auch ein gewis­ses Risi­ko. Aber da in Sachen Kli­ma­schutz im Gebäu­de­be­reich deut­lich mehr gemacht wer­den muss, hal­te ich eine Ableh­nung eines För­der­an­trags für unwahr­schein­lich“, lau­te­te die Antwort.

In der sich anschlie­ßen­den Debat­te waren sich die Frak­tio­nen einig, dem neu­en Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus in Sto­ckum „grü­nes Licht“ zu ertei­len. Chris­ti­an Thö­ne (FDP) sag­te: „Die Kos­ten­ex­plo­si­on ist der Ham­mer. Doch wir müs­sen der Feu­er­wehr und den Bür­gern Sicher­heit geben. Das neue Gebäu­de muss und soll kom­men.“ Die CDU-Frak­ti­on stimm­te genau wie die SPD pro Feu­er­wehr­haus. „Wir müs­sen den Weg jetzt wei­ter­ge­hen, wer­den die Kos­ten aber im Blick behal­ten“, mein­te Sozi­al­de­mo­kra­tin Dör­te Hübchen-Oesterschulze.

Ste­phan Els­ner aus der Käm­me­rei ver­si­cher­te, dass der Kern­haus­halt wegen der jah­re­lan­gen Abschrei­bun­gen für das neue Gebäu­de nicht maß­geb­lich belas­tet würde.

Das letz­te Wort vor der Ent­schei­dung, die ein­stim­mig für das Feu­er­wehr­haus in Sto­ckum aus­fiel, hat­te dann Feu­er­wehr-Chef Tho­mas Tem­mann: „Wir haben inzwi­schen in Sto­ckum 50 Feu­er­wehr­leu­te und jähr­lich 50 bis 60 Ein­sät­ze. Die Bedin­gun­gen im alten Gebäu­de sind nicht mehr zumut­bar. Der Unmut wächst. Wir brau­chen jetzt ein Signal.“ Er gab zu beden­ken, dass die Moder­ni­sie­run­gen auf lan­ge Sicht ein­spa­ren wür­den, was eine haupt­amt­li­che Wehr kos­ten würde.

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