Freitag, März 24, 2023

Neuer Landrat zieht nach 111 Tagen eine erste Bilanz

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Kreis Unna. Eigent­lich woll­te Land­rat Mario Löhr schon nach den ers­ten 100 Tagen im neu­en Job eine Zwi­schen­bi­lanz zie­hen, doch der Win­ter­ein­bruch vor knapp zwei Wochen mit Schnee, Eis und unbe­fahr­ba­ren Stra­ßen führ­ten zu einer kurz­fris­ti­gen Absa­ge des Ter­mins. Am Frei­tag blick­te der SPD-Poli­ti­ker daher auf sei­ne ers­ten 111 Tage im Kreis­haus zurück.

„Mei­nen Dienst­an­tritt hät­te ich mir wirk­lich anders gewünscht – aber das war ja auch schon abzu­se­hen, dass Coro­na das beherr­schen­de The­ma sein wür­de“, so der Nach­fol­ger von Micha­el Maki­ol­la bei der Pres­se­kon­fe­renz. Löhr prä­sen­tier­te sich gewohnt selbst­be­wusst. „Nor­mal kann jeder“, sag­te er im Hin­blick auf die vie­len Coro­na-Her­aus­for­de­run­gen der ver­gan­ge­nen drei Mona­te seit sei­nem Amts­an­tritt und ergänz­te, dass der Start trotz allem gelun­gen sei und er bereits eini­ge Wei­chen in Rich­tung Zukunft gestellt habe, bei­spiels­wei­se was die The­men Digi­ta­li­sie­rung und Woh­nen betrifft.

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Doch bevor Löhr näher auf die ein­zel­nen Berei­che ein­ging, spiel­te Coro­na noch ein­mal eine Rol­le. „Wir müs­sen uns dar­auf ein­stel­len, dass nichts so wei­ter­geht, wie es bis­her war“, sag­te der 50-Jäh­ri­ge und spiel­te dabei auf die Situa­ti­on des Han­dels in den Städ­ten, aber auch auf die Situa­ti­on im Frei­zeit- und Kul­tur­be­reich an. Ver­än­de­run­gen ste­hen auch im Gesund­heits­amt an. Die­ses will Löhr ver­grö­ßern, denn schon jetzt sei­en die Platz­ka­pa­zi­tä­ten kaum mehr ausreichend.

Neue Woh­nun­gen und Digi­ta­li­sie­rung der Schulen

Seit weni­gen Tagen ist Löhr Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der kreis­ei­ge­nen Bau­ge­sell­schaft UKBS. „Ich will die Din­ge, die ich im Wahl­kampf ange­spro­chen habe, umset­zen. Es gibt eine Mit­tel­frist-Pla­nung, dass wir 250 neue Woh­nun­gen bau­en. Ich sage heu­te hier zu, das wir 500 neue Woh­nun­gen bau­en wer­den, weil der Anspruch und die Not­wen­dig­keit in den Städ­ten rie­sen­groß ist.“

Schon vor sei­nem Amts­an­tritt sei die Kreis­ver­wal­tung digi­tal aus­ge­rich­tet gewe­sen, aber es gehe nun dar­um, mit „straf­fen Schrit­ten wei­ter nach vorn zu gehen“. Das gel­te auch für den Bereich der Schu­len. „Da haben wir in der Coro­na-Kri­se gese­hen, wie wich­tig das The­ma ist. Da müs­sen wir wei­ter nach­le­gen“, so der Land­rat, der in die­sem Zusam­men­hang unter­strich, dass es nötig sei, mit den Städ­ten Hand in Hand zusammenzuarbeiten.

Auch sonst sei es immer gut, über Gren­zen hin­weg zu den­ken. „Ich war bis vor einem guten Vier­tel­jahr Bür­ger­meis­ter – jetzt bin ich Land­rat. Ich ken­ne die Den­ke und weiß auch, wie begrenzt die Mög­lich­kei­ten letzt­end­lich sind, wenn wir uns nicht zusam­men­rau­fen.“ Im Bereich Bil­dung sprach er zudem das The­ma Schwim­men an. „Wir wol­len sicher­stel­len, dass alle Kin­der, die zukünf­tig in die Grund­schu­len gehen, einen Schwimm-Aus­weis bekom­men.“ Dies wer­de nicht ein­fach zu rea­li­sie­ren sein, aber man müs­se gemein­sam dar­an arbeiten.

Ins­ge­samt habe der Wech­sel vom Bür­ger­meis­ter zum Land­rat vie­le Ver­än­de­run­gen für ihn erbracht. „Auch als Land­rat hat man Bür­ger­kon­tak­te, aber der Bür­ger ist schon wei­ter weg. Zudem ist die Viel­fäl­tig­keit der The­men, mit denen man sich beschäf­tigt, grö­ßer. Aber ich bin bereit, mich dar­auf ein­zu­las­sen, denn mir macht die Arbeit viel Spaß.“

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