Sonntag, April 2, 2023

Natürlich ! Werne fordert Schutz der Landschaft

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Wer­ne. Die Kli­ma­initia­ti­ve Natür­lich! Wer­ne kri­ti­siert ange­sichts der „dro­hen­den Kli­ma­kri­se“ in einer Pres­se­mit­tei­lung die geplan­te Ent­wick­lung des Gewer­be- und Indus­trie­ge­bie­tes Nord­lip­pe­stra­ße Nord in dem dor­ti­gen Landschaftsschutzgebiet.

Im Dezem­ber hat­te die Stadt Wer­ne wie berich­tet in einer posi­ti­ven Stel­lung­nah­me zum Regio­nal­plan zuge­stimmt, eine rund 60 Hekt­ar gro­ßen Flä­che als Gewer­be- und Indus­trie­ge­biet aus­zu­wei­sen. Kon­kret ent­wi­ckelt wer­den sol­len davon 32 Hekt­ar nörd­lich der Nord­lip­pe­stra­ße. Im März wur­de dann das Ver­fah­ren zur Ände­rung des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes und zur Auf­stel­lung des Bebau­ungs­pla­nes für die­sen bis­lang inten­siv-land­wirt­schaft­lich genutz­ten Bereich ein­ge­lei­tet. Die im Regio­nal­plan dar­über hin­aus ver­zeich­ne­ten rund 30 Hekt­ar süd­lich der Nord­lip­pe­stra­ße (angren­zend an die Fir­ma Plaß) blei­ben von sol­chen Pla­nun­gen aber gänz­lich unberührt.

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Uta Kurz und Domi­nik Büning wen­den sich gegen das Gewer­be­ge­biet und schrei­ben für die Kli­ma­initia­ti­ve: „Noch im August 2019 wur­de ‚unser grü­nes Tor zum Müns­ter­land´ vom Kreis Unna als schüt­zens­wer­tes Land­schafts­schutz­ge­biet bestä­tigt. Jetzt soll auf die­sen wert­vol­len Böden das cir­ka 32 Hekt­ar gro­ße „Indus­trie­ge­biet Nord­lip­pe­stra­ße Nord“ ent­ste­hen. Für den umstrit­te­nen Bau des größ­ten Indus­trie­ge­bie­tes, das es in Wer­ne jemals gege­ben hat, wird die letz­te stadt­na­he Erho­lungs-Oase zer­stört und wert­vol­les Acker­land für immer ver­sie­gelt. Wenn man den Land­schafts­plan Nr.2 für den Raum Wer­ne-Berg­ka­men liest, wird schnell klar, dass der gesam­te Bereich des 60 Hekt­ar gro­ßen, geplan­ten Indus­trie­ge­bie­tes Nord­lip­pe­stra­ße auf einem aus­ge­wie­se­nen Land­schafts­schutz­ge­biet errich­tet wer­den soll.“

Es wer­de dar­in gefor­dert, dass die vor­han­de­ne Land­schaft erhal­ten und dar­über hin­aus wei­te­re Ver­bes­se­run­gen vor­ge­nom­men wer­den sol­len, heißt es wei­ter. Dabei sei­en die Anla­ge von unbe­wirt­schaf­te­ten Säu­men, neu­en Anpflan­zun­gen und Amphi­bi­en­laich­ge­wäs­sern vor­ge­schla­gen wor­den. „Kon­kret wer­den dort der Land­schafts­raum in Wer­ne-Holt­hau­sen zu bei­den Sei­ten der B 54 genannt, sowie der Land­schafts­raum zwi­schen dem Orts­teil Wer­ne-Holt­hau­sen und der A 1 nörd­lich der Nord­lip­pe­stra­ße. Ziel ist es, die aktu­ell vor­han­de­nen Defi­zi­te abzu­bau­en und somit die Struk­tur der Land­schaft zu ver­bes­sern, um damit akti­ven Kli­ma­schutz zu unter­stüt­zen und die Qua­li­tät für die Nah­erho­lung zu stei­gern“, schrei­ben Kurz und Büning. Man fra­ge sich, ob die Ver­wal­tung der Stadt Wer­ne nichts vom Land­schafts­schutz­ge­biet wuss­te und fahr­läs­sig gehan­delt habe,  oder ob sich der Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung sogar vor­sätz­lich über die fach­lich fun­dier­ten Vor­ga­ben des Land­schafts­pla­nes Nr. 2 hin­weg­ge­setzt habe.

Ralf Bül­te, Dezer­nent für Stadt­pla­nung bei der Stadt Wer­ne, erklär­te dazu auf Nach­fra­ge von WERN­Eplus, dass fast der kom­plet­te Außen­be­reich der Stadt Wer­ne im Land­schafts­plan als Land­schafts­schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen sei. Die Plä­ne für die Ent­wick­lung des Gewer­be- und Indus­trie­ge­bie­tes habe man im Vor­feld mit über­ge­ord­ne­ten Behör­den wie dem Regio­nal­ver­band Ruhr, zustän­dig für Regio­nal­pla­nung und Regio­nal­ent­wick­lung,  und der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg als obe­re Natur­schutz­be­hör­de abge­stimmt. Der Kreis Unna als unte­re Natur­schutz­be­hör­de habe der Flä­chen­aus­wei­sung im Regio­nal­plan eben­falls  zugestimmt.

Schutz­wür­di­ge Land­schafts­ele­men­te, wie bei­spiels­wei­se die Rand­ge­höl­ze an den Stra­ßen, wür­den erhal­ten und mit Abstands­re­geln geschützt. Das gel­te auch für ein­zel­ne Baum­grup­pen und einen klei­nen Wald an der öst­li­chen Gren­ze der Flä­che. Die Ent­wick­lung eines Gewer­be- und Indus­trie­ge­bie­tes sei eine schwie­ri­ge Abwä­gungs­ent­schei­dung für die Stadt. Es gehe dabei sowohl um die Ansied­lung exter­ner Betrie­be als auch um Erwei­te­rungs­op­tio­nen für loka­le Fir­men, um Abwan­de­run­gen zu ver­mei­den, hieß es sinngemäß.

Aktu­ell befin­de sich die Ver­wal­tung, expli­zit Bür­ger­meis­ter Lothar Christ und Käm­me­rer Mar­co Schul­ze Becking­hau­sen, in Gesprä­chen mit den bei­den Grund­stücks­eig­nern, erläu­ter­te Bül­te den Stand des Ver­fah­rens.  Sie wür­den sich Ersatz­land für ihre Acker­flä­chen wünschen.

Mit dem The­ma befasst sich auch die neu gegrün­de­te Bür­ger­initia­ti­ve Nord­lip­pe­stra­ße, kurz „BIN“. Zu einer ers­ten Online-Sit­zung hat man sich Anfang April zusam­men­ge­fun­den. Rund 20 Bür­ger waren dabei, 160 haben sich als Mit­glie­der bereits angeschlossen.

Natür­lich! Wer­ne Die Kli­ma­initia­ti­ve: https://natuerlich-werne.jimdosite.com/

Bür­ger­initia­ti­ve Nord­lip­pe­stra­ße BIN: WWW.BINdabei-Werne.de

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