Dienstag, März 21, 2023

Klimaschutz-Konzept: Paket mit 51 Maßnahmen geschnürt

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Wer­ne. Mit einem Maß­nah­men­ka­ta­log für das inte­grier­te Kli­ma­schutz­kon­zept, dass Ende des Jah­res ver­ab­schie­det wer­den soll, haben die Ver­wal­tung und Kli­ma­schutz­ma­na­ger Johan­nes zur Bon­sen – unter­stützt vom Fach­bü­ro Ger­tec – jetzt einen wei­te­ren wich­ti­gen Bau­stein für die Kon­zept­erstel­lung vorgelegt.

Nach inten­si­ver Aus­wahl wur­den für den Kata­log 51 neu ent­wi­ckel­te Maß­nah­men iden­ti­fi­ziert, die in die drei Zeit­fens­ter „kurz­fris­tig“ (bis drei Jah­re), „mit­tel­fris­tig“ (drei bis sie­ben Jah­re) oder lang­fris­tig (mehr als sie­ben Jah­re) ein­ge­ord­net sind. In der jüngs­ten Sit­zung des Aus­schus­ses für Umwelt, Mobi­li­tät und Kli­ma­schutz (UMK) erhiel­ten die Poli­ti­ker eine Tabel­le, in der die aus­ge­wähl­ten Maß­nah­men neben der zeit­li­chen Ein­ord­nung auch den ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern und Ver­ant­wort­lich­kei­ten zuge­ord­net wur­den. Auch der finan­zi­el­le Auf­wand für die ein­zel­nen Maß­nah­men wur­de – soweit wie mög­lich – ein­ge­schätzt und bewertet.

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Bis zur nächs­ten Sit­zung des UMK haben die Frak­tio­nen nun Gele­gen­heit, den Kata­log intern zu bera­ten. Ände­run­gen sind noch mög­lich, beton­te Ralf Bül­te, Dezer­nent für Stadt­ent­wick­lung und Pla­nung. Dann müs­se in der nächs­ten Sit­zung schon der ver­bind­li­che Beschluss fol­gen, um den eng gefass­ten Zeit­rah­men von 18 Mona­ten für die Kon­zept­erstel­lung einzuhalten.

Die ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­der sind „Mobi­li­tät“, „Erneu­er­ba­re Ener­gien und Ener­gie­ef­fi­zi­enz“, „Kli­ma­bil­dung“, Kli­ma­fol­gen­an­pas­sung“, „Gewer­be, Han­del und Dienst­leis­tung“ unter­glie­dert. Sie wer­den laut Beschluss­vor­la­ge in Typen ein­sor­tiert. Letz­te­re rei­chen von struk­tu­rie­ren­den und ord­nungs­recht­li­chen Maß­nah­men wie der Bereit­stel­lung per­so­nel­ler Res­sour­cen und der Fest­le­gung von Stan­dards und Rah­men­be­din­gun­gen bis zu tech­ni­schen, finan­zie­ren­den oder bewusst­seins­bil­den­den Maß­nah­men. Die Stadt­ver­wal­tung hat direk­te und indi­rek­te Umset­zungs­mög­lich­kei­ten (eige­ne Gebäu­de, Stra­ßen­be­leuch­tung, Fahrzeuge).

Das Kli­ma­schutz­kon­zept wird zu 90 Pro­zent durch För­der­gel­der des Bun­des finan­ziert und ist an gewis­se Anfor­de­run­gen des För­der­ge­bers geknüpft. Steck­brie­fe zu den Maß­nah­men sol­len dem För­der­ge­ber fun­dier­te Anga­ben zur poten­zi­el­len Min­de­rung von Treib­haus­ga­sen (THG) geben.

Die Erstel­lung von Maß­nah­men-Steck­brie­fen ist ein eta­blier­tes Ver­fah­ren zur Wirk­sam­keit der Maß­nah­men, erläu­ter­te der Kli­ma­schutz­ma­na­ger im Aus­schuss. Die­se soge­nann­ten „Wirk­ket­ten“ befas­sen und beschrei­ben die Wir­kung einer Maß­nah­me von der ers­ten Stu­fe der Akti­vi­tät bis hin zur THG-Ein­spa­rung. Neben der Quan­ti­fi­zie­rung der THG-Min­de­rung muss unter ande­rem auch die Ein­ord­nung in die Zeit­ho­ri­zon­te 2025, 2030 und 2035 erfolgen.

Zen­tra­ler Punkt ist die Min­de­rung der Treibhausgase 

Das gro­ße Ziel des Kli­ma­schutz­kon­zep­tes ist es, in einem Zeit­raum von etwa zehn Jah­ren die Stadt Wer­ne mit­hil­fe von Maß­nah­men auf kom­mu­na­ler, gewerb­li­cher und pri­va­ter Ebe­ne mög­lichst nah an die Kli­ma­neu­tra­li­tät her­an­zu­füh­ren. Zen­tra­ler Punkt ist die Min­de­rung der Treib­haus­ga­se. Der Kli­ma­schutz lie­ge nicht nur in Hän­den der Stabs­stel­le, son­dern müs­se in die Ver­wal­tungs­ab­läu­fe der Stadt inte­griert wer­den und abtei­lungs­über­grei­fend gesche­hen, hieß es ferner.

In der Run­de stieß das Maß­nah­men­pa­ket durch­weg auf posi­ti­ve Reso­nanz. Mar­kus Rusche (CDU) mel­de­te für sei­ne Frak­ti­on aller­dings noch Bera­tungs­be­darf an und bat zu die­sem Zweck um einen Gesprächs­ter­min mit Dezer­nent und Kli­ma­schutz­ma­na­ger. Die Par­tei­en soll­ten die Bürger/innen im Sin­ne der Öffent­lich­keits­wir­kung abho­len und über tech­ni­sche Ver­fah­ren wie etwa Pho­to­vol­ta­ik zu infor­mie­ren, sag­te Jür­gen Rege­ner (CDU) und bot an, eine sol­che Solar­an­la­ge vorzustellen.

Adel­heid Haus­chopp-Fran­cke (SPD) warb für Res­sour­cen scho­nen­des Ver­hal­ten und ver­miss­te Maß­nah­men zur Kreis­lauf­wirt­schaft und Müll­ein­spa­rung. Das alles kos­te viel Geld. So gehör­ten 30 Pro­zent der Inhal­te der Gel­ben Säcke dort nicht hin­ein. Beim Bio­ab­fall sah sie eben­falls Ein­spar­po­ten­zia­le. Es gebe in Wer­ne rund 8.800 Haus­hal­te mit Rest­müll­ton­ne, aber nur 3.000 mit einer Grü­nen Ton­ne. 50 Pro­zent der Bio­ab­fäl­le lan­de­ten in den Rest­müll­ton­nen und somit in der Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge anstatt in der Kom­pos­tier­an­la­ge der GWA, wo dar­aus guter Kom­post her­ge­stellt wür­de. „Hier kann sich jeder Bür­ger ein­brin­gen. Das kos­tet nur die Ände­rung von Gewohn­heit“, ermun­ter­te sie.

Infor­ma­tio­nen: Auf der Home­page der Stadt Wer­ne. Hier sind Bil­der und Akti­vi­tä­ten abge­bil­det. Außer­dem wer­den die Ver­an­stal­tun­gen hier bewor­ben. https://www.werne.de/de/rathaus/stadtverwaltung/klimaschutz/auftakt-klimaschutzkonzept.php

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