Industriegebiet: „Nun gilt es, die Chance des Bürgerentscheids auch zu nutzen“

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Die Diskussion, ob Werne ein neues Gewerbe- und Industriegebiet benötigt, mündet am 12. Dezember in einem Bürgerentscheid. Diesen Wahltermin müsse man sich dick im Kalender anstreichen, findet WERNEplus-Redakteurin Gaby Brüggemann. Foto: Isabel Schütte
Die Diskussion, ob Werne ein neues Gewerbe- und Industriegebiet benötigt, mündet am 12. Dezember in einem Bürgerentscheid. Diesen Wahltermin müsse man sich dick im Kalender anstreichen, findet WERNEplus-Redakteurin Gaby Brüggemann. Foto: Isabel Schütte
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Wer­ne. Der Bür­ger­ent­scheid zur Ent­wick­lung des Gewer­be- und Indus­trie­ge­bie­tes im Nor­den von Wer­ne ist beschlos­se­ne Sache. Im Rat blie­ben die Frak­tio­nen bei ihren bekann­ten Posi­tio­nen. Bünd­nis 90/ Die Grü­nen beim Schul­ter­schluss mit der BIN für einen Para­dig­men­wech­sel für Kli­ma­schutz und gegen wei­te­ren gewerb­lich-indus­tri­el­len Flä­chen­ver­brauch, die ande­ren bei dem Ziel, Unter­neh­men hier anzu­sie­deln, die mit attrak­ti­ven Arbeits­plät­zen und Gewer­be­steu­er­ein­nah­men das Gemein­we­sen stüt­zen sol­len. Ger­ne sol­len dies Fir­men aus dem loka­len Bestand sein, die ansons­ten abzu­wan­dern drohen.

Die Bür­ger­initia­ti­ve und ihre Mitmacher/innen haben es in den weni­gen Mona­ten sei März geschafft, ein Bür­ger­be­geh­ren zu initi­ie­ren und vie­le Men­schen aus allen Bevöl­ke­rungs­schich­ten zu mobi­li­sie­ren. Mit immer­hin 5.500 Unter­schrif­ten wur­de die not­wen­di­ge Min­dest­an­zahl für das Bür­ger­be­geh­ren weit überschritten.

Auf der ande­ren Sei­te hält die Mehr­heit des Rates an der Opti­on fest, auch künf­tig noch Fir­men mit Erwei­te­rungs- oder Ansied­lungs­wunsch einen Stand­ort bie­ten zu kön­nen. Dass man bei der Aus­wahl inter­es­sier­ter Fir­men und der Durch­set­zung von Kli­ma- und Umwelt­schutz­maß­nah­men sowie Nach­hal­tig­keit in dem Gewer­be­ge­biet den Hut auf hat, wur­de sei­tens des Bür­ger­meis­ters, sei­ner Ver­wal­tung und der Befür­wor­ter aus der Poli­tik immer wie­der betont. Mit Hel­la im Wahr­brink trägt sich bei­spiels­wei­se ein Wer­ner Unter­neh­men mit Erwei­te­rungs­plä­nen, mel­de­te just in der Rats­sit­zung Wirt­schafts­för­de­rer Mat­thi­as Stiller.

Tat­säch­lich wie­gen die Argu­men­te auf bei­den Sei­ten schwer. Eine Klein­stadt wie Wer­ne mit hohen Zukunfts­kos­ten im Bereich Bil­dung und Kin­der­be­treu­ung, für Infra­struk­tur, Kli­ma­schutz, sozi­al geför­der­ten Woh­nungs­bau, Ver­kehrs­wen­de und vie­les mehr muss dafür Ein­nah­men und zukunfts­taug­li­che Arbeits­plät­ze gene­rie­ren. Dem­ge­gen­über steht für vie­le in der Stadt die drin­gen­de Not­wen­dig­keit, dem Flä­chen­ver­brauch Ein­halt zu gebie­ten und natür­li­che Res­sour­cen, ins­be­son­de­re im Sin­ne künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen, zu schonen.

In der inhalt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung um die Fra­ge Gewer­be­ge­biet Ja oder Nein fiel der eben­so kon­tro­ver­se wie sach­li­che Umgang mit­ein­an­der auf. Aus den Gesprä­chen zwi­schen Ver­wal­tung, Bür­ger­initia­ti­ven und Poli­tik wur­de dies zumin­dest von allen Sei­ten zurück­ge­mel­det. Und in der Rats­sit­zung ern­te­te die BIN – kon­trä­re Mei­nun­gen hin oder her – ein­hel­li­gen Respekt aus der Runde.

Nun gilt es, die Wer­ner Bürger/innen davon zu über­zeu­gen, den Wahl­ter­min 12. Dezem­ber in ihren „Advents­ka­len­der“ dick anzu­strei­chen und die Chan­ce des Bür­ger­ent­scheids auch zu nut­zen. Unab­hän­gig vom Aus­gang wäre dies allein schon ein Gewinn für die Stadt­ge­mein­schaft. Ich bin gespannt.

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