Werne. Die Digitalisierung des Werner Stadthauses ist auf dem Weg, aber noch lange nicht abgeschlossen. Den Status quo in Sachen Digitalisierung erläuterte der Dezernent für Innere Verwaltung, Frank Gründken, in der Sitzung des Ausschuss für Digitalisierung und Bürgerservice.
Diese fand in der Vorwoche corona-bedingt wiederum per Videokonferenz statt. In seinem Sachstandsbericht listete Gründken bereits existierende digitale Leistungen auf: Terminbuchung für das Bürgerbüro, Online-Angebote von Stadtbücherei und VHS, Rats- und Bürgerinformationssystem, Abfallkalender, Mängelmelder und Beschwerdemanagement, Fundbüro online, Stadtplanung online, Stellenausschreibungen online und mehr.
Für die nächste Zukunft formulierte er drei Hauptziele. Das sind die Schaffung eines digitalen Bürgerportals und die Einführung von ePayment, also die bequeme Online-Bezahlung von Verwaltungsleistungen. Eine leistungsfähige digitale Plattform sei das zentrale Element. Perspektivisch sollen sich die Bürger mit einem eigenen Profil an den verfügbaren Onlinediensten bedienen und mithilfe eines personalisierten Leistungs- oder Antragspakets in Kontakt mit dem jeweiligen Fachdienst treten können. Verwaltungsintern bilde das Dokumentenmanagement die dritte große Baustelle bei der Digitalisierung. Es geht hierbei um die digitalisierte Ablage und Archivierung von wichtigen Dokumenten.
Auf dem Weg hin zu einer digitalen Verwaltung in Werne und anderswo wirkt die Corona-Pandemie als Katalysator. Das lässt sich in der Werner Verwaltung beispielsweise am steigenden Homeoffice-Anteil ablesen. Der liegt Stand Januar 2021 bei 70 Beschäftigten im Homeoffice, das ist ein Drittel der Arbeitsplätze, die homeoffice-fähig sind. Allerdings gibt es bei den 300 Mitarbeitern des Stadthauses auch viele Tätigkeiten, die eine Anwesenheit der Mitarbeiter erfordern.
Angesichts der vielfältigen Aufgaben hat der IT-Bereich mit einer zusätzlichen Stelle nun eine dringend benötigte personelle Verstärkung erhalten. Hier seien nun 5,5 Stellen statt vorher 4,5 Stellen besetzt, erläuterte Frank Gründken.
In einer „konstruktiven Diskussion“, berichtete er aus der Videorunde, habe die Politik Schwerpunkte zu allgemeinen Anforderungen formuliert, wie etwa einen barrierefreien Zugang und einfache Sprache. Außerdem forderte die Politik eine Strategie und eine Zeitschiene für die weiteren Schritte. Daran arbeitete eine Projektgruppe bereits intensiv, hieß es dazu. Ein Entwurf als Grundlage zum Diskurs solle zeitnah vorgelegt werden. Politische Einflussnahme werde möglich sein, betonte der Dezernent.
Mit der Beantragung und Bezahlung von Sperrmüllkarten und Gartenwasseruhren sollen bald zwei weitere Leistungen digitalisiert werden. Mit ihrem Antrag, die Sperrmüllkarte künftig online ordern und bezahlen zu können und wenn möglich mit einem Wunschtermin zu bekommen, stieß die SPD-Fraktion in der Runde auf Zustimmung, berichtete der Dezernent. Formular aufrufen, bezahlen, Wunschtermin angeben, lautet demnach die Formel, für die die Bürger dann nicht mehr ins Stadthaus müssten. Beim Entsorger, den Stadtwerken Selm, sei man beim Thema Wunschtermin aber noch nicht soweit. Auch ein Zeitrahmen für ePayment sei noch nicht bekannt.
Die Impfunterstützung für die über 80-Jährigen durch die Stadt hatte die CDU-Fraktion beantragt. Zum einen würden viele Senioren ihr Impftermine selbst buchen und wahrnehmen, zum anderen sei die Buchung von mehr als drei Terminen pro Anrufer nicht möglich, sagte Frank Gründken zum Stand der Dinge. Unterstützend sei aber der Verkehrsverein zur Stelle und begleitet Senioren bei Bedarf zum Impfzentrum. Eine Lösung, der alle zustimmten, inklusive CDU-Fraktion, hieß es.
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