Sonntag, Juni 4, 2023

Corona in Werne: Stadt errichtet Zentrum für Schnelltests

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Wer­ne. Zur Bekämp­fung der Coro­na-Pan­de­mie wird neben der Impf­stra­te­gie die Aus­wei­tung der Test­mög­lich­kei­ten auch in Wer­ne vor­an­ge­trie­ben. Hier­für wird kurz­fris­tig für die Wer­ner Bevöl­ke­rung die Ein­rich­tung eines Schnell­test­zen­trums vor­be­rei­tet, um aus­rei­chen­de Test­ka­pa­zi­tä­ten sicher­zu­stel­len. Am Sonn­tag, 7. März, haben die Auf­bau­ar­bei­ten auf dem Sole­bad-Park­platz Am Hagen begon­nen. Spä­tes­tens Ende der Woche soll der Betrieb auf­ge­nom­men werden.

Pas­san­ten rie­ben beim Sonn­tags­spa­zier­gang ver­wun­dert ihre Augen, als sie den Auf­bau meh­re­rer Zel­te auf dem Park­platz bemerk­ten. Die Hel­fer gaben sich aber wort­karg. Erst am Nach­mit­tag ging die Stadt­ver­wal­tung an die Öffent­lich­keit. Neben der Ein­däm­mung der Pan­de­mie wür­den durch Schnell­test wahr­schein­lich zukünf­tig wei­te­re Locke­run­gen, wie z.B. der Besuch des Ein­zel­han­dels, einer Kul­tur­ver­an­stal­tung oder die Öff­nung der Sport­an­la­gen mög­lich sein, so die Argu­men­ta­ti­on. Man wol­le der Lage einen Schritt vor­aus sein, so Ord­nungs­de­zer­nent und Coro­na-Kri­sen­stabs­lei­ter Frank Gründken.

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„Trotz unkla­rer Rechts- und Finan­zie­rungs­fra­gen haben wir bereits am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag und damit unmit­tel­bar nach Bekannt­wer­den des Beschlus­ses der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz mit den kon­kre­ten Vor­pla­nun­gen begon­nen“, berich­tet Bür­ger­meis­ter Lothar Christ. „Denn einer­seits ist die­se wei­te­re Säu­le der Pan­de­mie­be­kämp­fung eine sehr sinn­vol­le, ande­rer­seits kön­nen wir jetzt nicht tage­lang dar­auf war­ten, dass alle Details geklärt sind“, sagt Christ mit Ver­weis auf die Inaus­sichts­tel­lung der wöchent­li­chen kos­ten­lo­sen Schnell­tests ab dem 8. März.

Eine wich­ti­ge Grund­la­ge für die Pla­nung eines kom­mu­na­len Schnell­test­zen­trums  bil­de­te der im Rah­men ver­schie­de­ner Video­kon­fe­ren­zen geführ­te inten­si­ve Infor­ma­ti­ons­aus­tausch und Schul­ter­schluss mit den hei­mi­schen Ärz­ten und Apo­the­ken, die fast aus­nahms­los ihre Unter­stüt­zung ange­kün­digt haben. Die­se wer­den durch den Wer­ner Ärz­te-Spre­cher Dr. Chris­ti­an Ruh­nau ver­tre­ten. „Uns geht es dar­um, schnell genü­gend Test­mög­lich­kei­ten in Wer­ne zu bie­ten und auch dar­um, die Arzt­pra­xen und Apo­the­ken zu ent­las­ten“, so Ruh­nau und Apo­the­ke­rin Julia Mat­lachow­sky ergänzt: „Schließ­lich dürf­ten nicht erst aber spä­tes­tens dann, wenn mit den vor­ge­se­he­nen nega­ti­ven Test­be­schei­ni­gun­gen gewis­se Pri­vi­le­gi­en ver­bun­den sind, ver­mehrt Tests ange­fragt wer­den. Uns haben bereits zahl­rei­che Anfra­gen erreicht. Es ist uns daher sehr wich­tig, zeit­nah eine ein­fach zugäng­li­che Test­mög­lich­keit für alle Wer­ner Bür­ger und Bür­ge­rin­nen anbie­ten zu können.”

Die ver­bind­li­che Zusa­ge einer per­so­nel­len Betei­li­gung sei­tens der Apo­the­ker und Ärz­te­schaft stellt dar­über hin­aus sicher, dass stets aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te im Schnell­test­zen­trum für eine medi­zi­nisch-fach­li­che Durch­füh­rung der Tests sor­gen wer­den, wobei exter­nes Per­so­nal zuvor durch die ein­ge­bun­de­nen Ärz­te und Apo­the­ker geschult wird.

Das Coro­na-Schnell­test­zen­trum ent­steht auf einem Teil der bis­her als Park­raum genutz­ten Park­flä­che am Hagen, wo das Tech­ni­sche Hilfs­werk (THW) bereits am Sonn­tag drei groß­flä­chi­ge Zel­te in unter­schied­li­chen Grö­ßen auf­ge­stellt hat. THW-Orts­be­auf­trag­ter Sieg­fried Win­gen­feld: „Immer, wenn in beson­de­ren Situa­tio­nen, wie die­sen, Hil­fe erfor­der­lich ist, freu­en wir uns, mit unse­ren Kom­pe­ten­zen und unse­rem Gerät unter­stüt­zen zu können.“

Die Ver­sor­gung mit Strom und Was­ser ist dort eben­so sicher­ge­stellt, wie die Lage­rung wei­te­rer Mate­ria­li­en im (noch geschlos­se­nen) Sole­bad. „Uns kam es von vorn her­ein dar­auf an, einen gut erreich­ba­ren mög­lichst bar­rie­re­frei­en Ort, der vor allem auch schnell ver­füg­bar ist, aus­zu­wäh­len“, erläu­tert der städ­ti­sche Ord­nungs­de­zer­nent Frank Gründken.

„Es geht dar­um, schnell zu han­deln und einen best­mög­li­chen Ser­vice für die Men­schen zu bieten.”

Bür­ger­meis­ter Lothar Christ

Unter Betei­li­gung der in Wer­ne ange­sie­del­ten Fir­ma satis&fy wer­den die Zel­te mit erfor­der­li­chem tech­ni­schen Equip­ment aus­ge­stat­tet, um die ein­zel­nen Test-Abläu­fe pro­fes­sio­nell abzu­ar­bei­ten. Eine LAN/W­LAN-Ver­bin­dung ist inzwi­schen bean­tragt und soll spä­tes­tens am Diens­tag (09.) Daten über­tra­gen kön­nen. „Die Ver­an­stal­tungs­bran­che hat die Pan­de­mie extrem getrof­fen. Aber es liegt uns im Blut, schnell und fle­xi­bel auf neue Her­aus­for­de­run­gen zu reagie­ren“, so Phil­ipp Reher von satis&fy.

Geplant ist grund­sätz­lich eine Online-Ter­min­ver­ga­be mit tele­fo­ni­scher Anmel­de­mög­lich­keit, damit bereits die not­wen­di­gen Daten der jeweils zu tes­ten­den Per­son vor­ab erfasst wer­den kön­nen und somit die Test­ver­fah­ren vor Ort beschleu­nigt wer­den kön­nen. „Wir sind dem THW Wer­ne, den satis&fy-Verantwortlichen und nicht zuletzt auch den Ärz­ten und Apo­the­kern sehr dank­bar für die Unter­stüt­zung. Damit wer­den die Kom­pe­ten­zen in unse­rer Stadt gebün­delt“, sagt Lothar Christ, der bei der wei­te­ren Pla­nung auch auf ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung durch Mit­glie­der und Akti­ve aus hei­mi­schen Grup­pen, Ver­ei­nen und Ver­bän­den hofft.

Der THW Orts­ver­band begann am Sonn­tag mit dem Auf­bau des Schnell­test­zen­trums auf der Park­flä­che vor dem Sole­bad. Foto: Stadt Werne

Wann genau das Schnell­test­zen­trum sei­ne Arbeit auf­neh­men kann, hängt der­zeit von den noch nicht vor­lie­gen­den Ver­ord­nun­gen ab. Par­al­le­le Tes­tun­gen sol­len abhän­gig von der Nach­fra­ge und dem vor­han­de­nen Per­so­nal in drei fes­ten Kabi­nen sowie in einem „Dri­ve Through“ erfol­gen. Ver­wen­dung fin­den wer­den nach der­zei­ti­gem Stand qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Schnell­tests, die bei einem posi­ti­vem Befund ohne zwei­ten Abstrich für den anschlie­ßend not­wen­di­gen PCR-Test genutzt wer­den kön­nen. Die Doku­men­ta­ti­on der Tests erfolgt daten­bank­ge­stützt und das Test­ergeb­nis wird kur­ze Zeit spä­ter online zur Ver­fü­gung ste­hen. Hier­durch kann der Nach­weis eines nega­ti­ven Test­ergeb­nis­ses z.B. bei zukünf­tig geplan­ten Locke­run­gen deut­lich ein­fa­cher erfol­gen. Eben­so wird die Über­ga­be posi­ti­ver Befun­de an das Kreis­ge­sund­heits­amt vereinfacht.

Wei­te­ren aner­kann­ten Test­stel­len bleibt es unbe­nom­men, neben dem Schnell­test­zen­trum eige­ne kos­ten­lo­se oder auch kos­ten­pflich­ti­ge Schnell­tests anzu­bie­ten. Damit das Schnell­test­zen­trum am Hagen sei­nen Betrieb auf­neh­men kann, muss zuvor eine Aner­ken­nung des Kreis-Gesund­heits­am­tes aus Unna vor­lie­gen, mit dem die Gesprä­che auf­ge­nom­men wor­den sind. „Die­se Aner­ken­nung ist zwin­gend erfor­der­lich, um die anfal­len­den Kos­ten beim Bund gel­tend machen zu kön­nen“, weist Dezer­nent Frank Gründ­ken auf ein wich­ti­ges Detail hin. Ob am Ende die Bun­des­er­stat­tun­gen aus­kömm­lich sind, kann zum jet­zi­gen Zeit­punkt kei­ner sagen. „Aber dar­auf kommt es jetzt auch nicht an, son­dern viel­mehr dar­auf, schnell zu han­deln und einen best­mög­li­chen Ser­vice für die Men­schen zu bie­ten“, fasst der Bür­ger­meis­ter die gemein­sa­me Initia­ti­ve zusammen.

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