Sonntag, März 26, 2023

Altstadtfreunde: Haus an der Südmauer 27 „prägend für Werne”

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Wer­ne. In einem Antrag an die Stadt­ver­wal­tung for­dert die SPD ein umfas­sen­des Hand­lungs­kon­zept zu dem „Gam­mel­haus“ an der Süd­mau­er 27. Die Ver­wal­tung sol­le „geeig­ne­te recht­li­che Schrit­te gegen den Eigen­tü­mer vor­be­rei­ten, „um das Objekt nach­hal­tig zu sichern“. Der Vor­stand des Ver­eins „Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns Wer­ne“ begrüßt die­se Initia­ti­ve der SPD.

Der Ver­ein, so betont der Vor­sit­zen­de Karl-Heinz Schwar­ze, habe wie­der­holt gefor­dert, dass „alles ver­sucht wer­den müs­se, Abris­se in der gewach­se­nen Struk­tur der his­to­ri­schen Alt­stadt zu ver­mei­den“. Die im Grund­ge­setz ver­an­ker­te Sozi­al­ver­pflich­tung des Eigen­tums gel­te auch für Denkmäler.

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Die SPD will den Zustand des Hau­ses eben­falls nicht län­ger akzep­tie­ren. Sie ver­langt von der Ver­wal­tung, alle juris­ti­schen Schrit­te zu über­prü­fen – not­falls bis hin zur Vor­be­rei­tung einer Enteignung.

Das Haus an der Süd­mau­er steht unter Denk­mal­schutz, weil es für die Geschich­te Wer­nes prä­gend ist. In ihm hat­ten die Archi­tek­ten Wen­ning und Weh­mei­er ihr Büro. Die­se Archi­tek­ten haben in den 20er und Anfang der 30er Jah­re mit ihren Bau­ten die Schön­heit der Wer­ner Alt­stadt wesent­lich mit­ge­stal­tet. Das Fach­werk­haus ist zudem bedeut­sam, da es zwei ver­schie­de­ne Kon­struk­tio­nen zeigt; links steht ein Stän­der­bau, rechts ein Stockwerkbau.

Die­ses Haus steht nun seit Jah­ren leer und ver­fällt. In der Pres­se und von Bür­gern wird es immer wie­der als „Schand­fleck“ bezeichnet.

Denk­mä­ler ver­mit­teln den Bür­gern Selbst­be­wusst­sein und Iden­ti­tät. In die­sem Sin­ne hat ein Kreis enga­gier­ter Bür­ger in Soest einen Ver­ein gegrün­det mit dem pro­vo­kan­ten Namen: „Unse­re Stadt soll häss­li­cher wer­den“. In Stadt­füh­run­gen stel­len sie die­je­ni­gen, die die Schön­heit der Soes­ter Alt­stadt miss­ach­ten, an den Pranger.

In Wer­ne gibt es Häu­ser, die zei­gen, wie enga­gier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Denk­mä­ler ein­drucks­voll restau­riert haben. Als Bei­spiel hebt Schwar­ze das Haus „Rog­gen­markt 8“ her­aus. Die Fami­lie Her­get-Schum­pig hat für die Restau­rie­rung den Staats­preis der Rhei­nisch-West­fä­li­schen Denk­mal­pfle­ge erhal­ten. Frau Schum­pig sagt: „Wir sind hoch zufrie­den, in der his­to­ri­schen Atmo­sphä­re eines schö­nen Denk­mals zu wohnen“.

Als Vorbild stellen die Altstadtfreunde das Gebäude Roggenmarkt 8 heraus. Foto: Karl-Heinz Schwarze
Als Vor­bild stel­len die Alt­stadt­freun­de das Gebäu­de Rog­gen­markt 8 her­aus. Foto: Karl-Heinz Schwarze

Der Vor­stand der Alt­stadt­freun­de unter­stützt ohne Ein­schrän­kung den Antrag der SPD bis zum letz­ten Schritt der Ent­eig­nung. Da aller­dings juris­ti­sche Schrit­te lang­wie­rig und belas­tend sind, deut­sche Gerich­te zudem bei einer Ent­eig­nung eher zöger­lich sind, wäre es wün­schens- und erstre­bens­wert, wenn sich der Besit­zer des Hau­ses Süd­mau­er 27 mit den Ver­tre­tern der Stadt auf eine ein­ver­nehm­li­che Lösung zur Ret­tung des Denk­mals eini­gen könn­te, heißt es schließ­lich in der Erklä­rung der Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns Werne.

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