Sonntag, März 26, 2023

Wohnen über Supermärkten? Gute Idee, aber schwer umsetzbar

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Wer­ne. „Woh­nun­gen in Wer­ne sind rar und teu­er. Beson­ders für jun­ge Leu­te sind die Mie­ten schwer auf­zu­brin­gen. Wer­ne benö­tigt güns­ti­ge Woh­nun­gen. Es gibt Model­le in ande­ren Städ­ten, wo Woh­nun­gen z.B. in Holz­bau­wei­se auf Ein­kaufs­zen­tren gesetzt wer­den”, sagt Rein­hard Stalz von den Unab­hän­gi­gen Wäh­lern Wer­ne (UWW). Sei­ne Frak­ti­on hat die­se Idee auf­ge­grif­fen und einen Antrag an den Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung, Pla­nung, Umwelt und Ver­kehr (SPUV) gestellt, die­se Mög­lich­keit auch für Wer­ne zu prü­fen. Am 16. Sep­tem­ber kommt das Gre­mi­um zusammen.

Rein­hard Stalz bezieht sich dabei sowohl auf neu geplan­te Ein­kaufs­zen­tren, wie bei­spiels­wei­se am Bahn­hof, aber auch auf Bestands­im­mo­bi­li­en. „Wir soll­ten jede Chan­ce nut­zen, in unse­rer Stadt güns­ti­gen Wohn­raum zu schaf­fen, indem zusätz­li­che Eta­gen auf­ge­setzt wer­den. In grö­ße­ren Städ­ten funk­tio­niert das schon gut”, argu­men­tiert der UWW-Vorsitzende.

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Eine gute Idee. Aber ist die­se auch bau­recht­lich umsetz­bar und kann sie poten­zi­el­len Inves­to­ren schmack­haft gemacht wer­den? Stadt­pla­ner Ralf Bül­te ist da skep­tisch. „Da gilt es, jeden Ein­zel­fall zu prü­fen – die Sta­tik und auch ob es archi­tek­to­nisch und städ­te­bau­lich passt. Dann spricht nichts dage­gen”, sagt Bül­te, der aber dar­auf hin­weist, dass Woh­nun­gen auch mehr Stell­plät­ze erfor­dern wür­den. „Und eine Tief­ga­ra­ge kos­tet rich­tig viel Geld.” Gute Bei­spie­le kennt Ralf Bül­te aus Müns­ter, doch in länd­li­chen Gebie­ten hal­te er das Modell für „schwer rea­li­sier­bar” und „schwie­rig”.

Die UWW – hier in Per­son von Rats­kan­di­dat Kay Hirsch­häu­ser – möch­te gar ein neu­es Wohn­kon­zept ent­wi­ckeln. „Es kön­nen dort nur Men­schen woh­nen, die auf ein eige­nes Auto ver­zich­ten, auch Fami­li­en”, meint er. Car­sha­ring wäre eine Opti­on oder der ver­stärk­te Fokus auf den Rad­ver­kehr. „Ich stel­le mir einen Rad­kel­ler mit Lade­sta­tio­nen für E‑Bikes vor”, so der UWW-Poli­ti­ker: „Umwelt­schutz beginnt eben auch bei der Nut­zung von Flä­chen, die schon bebaut sind.”

Aber wie sieht es bei bestehen­den Super­märk­ten aus? Ralf Bül­te sagt: „Bei Aldi und Rewe Kauf­park an der Klöck­ner­stra­ße kann ich es mir nicht vor­stel­len, da es dort stark gewerb­lich geprägt ist. Beim Pen­ny ist ein begrün­tes Dach drauf. Wie gesagt: Eine gute Idee. Aber es bleibt abzu­war­ten, wie die Eigen­tü­mer und auch neue Inves­to­ren die­se aufnehmen.”

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