Werne. Auch die Einrichtung von neuen Stellen in der Stadtverwaltung war Thema im Haupt- und Finanzausschuss am vergangenen Mittwoch. Gesucht wird ein Bauplaner (Entgeltgruppe E11) in Vollzeit und ein IT-Systemadministrator zur Betreuung an den städtischen Schulen im Rahmen des Medienentwicklungsplanes (MEP) mit einer halben Stelle. Dadurch entstehen zusätzliche Personalkosten jährlich von rund 111.000 Euro. Diese Erhöhung ist in der Fortschreibung der mittelfristigen Planung berücksichtigt.
Zur Umsetzung des MEP benötigt die Stadt Werne eine neue Kraft in der IT-Bereich, da diese Anforderungen nicht durch das vorhandene Personal in der Abteilung abzudecken sei, heißt es in der Verwaltungsvorlage. 33.000 Euro wird für die halbe Stelle veranschlagt.
Das Dezernat IV – Stadtentwicklung, Stadtplanung sucht ebenfalls Verstärkung. Die Aufgabenfülle werde sich in Zukunft nicht reduzieren. Um Planungsthemen wie den Surfpark, das Regionale Projekt, die Erweiterung eines neuen Gewerbegebietes oder die Entwicklung neuer Wohngebiete bearbeiten zu können, bestehe personell ein dringender Handlungsbedarf, heißt es weiter.
FDP-Fraktionsvorsitzende Claudia Lange unterstützte die Stellenausschreibung im Bereich der Schul-Digitalisierung. Ihre Partei wolle den zusätzlichen Bauplaner mit Blick auf die leeren Kassen nicht mittragen. „Wir müssen vorsichtig sein. Wichtige Projekte konnten bislang auch gestemmt werden. Es ist besser, innerhalb der Verwaltung umzustruktieren oder Personal fortzbilden“, sagte Lange. Ihr entgegnete Bürgermeister und Ausschussvorsitzender Lothar Christ: „Ohne diese Stelle schaffen wir die Projekte nicht in der Geschwindigkeit, die Verwaltung und Politik erfordern. Uns steht intern kein weiterer Stadtplaner zur Verfügung.“
Als „dringend überfällig“ bezeichnete SPD-Fraktionschef Lars Hübchen die geplante Aufstockum. Wer ein Ohr an der Verwaltung habe, der wisse, was in diesem Dezernat zuletzt unter Schmerzen Großes geleistet worden sei, so der Sozialdemokrat weiter. Claudia Lange hielt dagegen: „Der Personalbereich explodiert. Wir haben große Sorge bei der Konsolidierung und empfehlen die Möglichkeit, sich Expertise von außen einzukaufen.“ Dazu sagte Lothar Christ: „Wir müssen Herr des Verfahrens sein. Keiner kann diese Koordinierungsaufgaben für uns übernehmen.“ Benedikt Striepens (Bündnis 90 / Die Grünen) argumentierte, dass ein Planer sich bestenfalls refinanziere und ein „Outsourcen“ auch Geld koste.
Der Beschluss zur Neu-Einrichtung der eineinhalb Stellen wurde schließlich mehrheitlich gefasst.
Nach Einbringung des Stellenplanes 2020/21 haben sich im Laufe dieses Jahres immer wieder personelle Veränderungen ergeben, die zu einem erhöhten Mehraufwand bei der Durchführung der Personalbedarfsplanung und Stellenbesetzung führten. Bis Ende November wurden insgessamt 43 Stellenbesetzungsverfahren mit internen und externen Ausschreibungen durchgeführt, heißt es in der Vorlage. Dieses „peu à peu“ störte CDU-Ratsherr Wilhelm Jasperneite, sei laut Bürgermeister Lothar Christ aber nicht vermeidbar gewesen: „Wir mussten oft kurzfristig reagieren, zum Beispiel aufgrund von langfristigen Krankheitsfällen.“