Samstag, März 25, 2023

Kreisverkehr und Radweg: Kritik an Übergangslösung

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Wer­ne. „Es gibt Unzu­frie­den­heit in allen Frak­tio­nen“, fass­te Micha­el Zur­horst, Vor­sit­zen­der des Aus­schus­ses für Stadt­ent­wick­lung, Pla­nung, Umwelt und Ver­kehr, am Mitt­woch den kri­ti­schen Tenor in der Run­de zusam­men, als es in der Sit­zung um die Anla­ge des neu­en Kreis­ver­kehrs auf der Müns­ter­stra­ße und die Rad­weg­füh­rung drum­her­um ging.

Der gera­de neu aus­ge­wie­se­ne Rad­weg, der an der Hor­ne­sei­te der Müns­ter­stra­ße von der Stein­tor­kreu­zung bis zum Krei­sel führt, wer­de offen­bar auch von Fuß­gän­gern genutzt, das sei nicht unge­fähr­lich, berich­te­te Rolf Weiß­ner (CDU) von einer aller­dings uner­wünsch­ten Zweck­ent­frem­dung des deut­lich mar­kier­ten Schutz­strei­fens für Zweiradfahrer.

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Dass der Rad­weg dann vor dem Kreis­ver­kehr endet und die Rad­fah­rer zusam­men mit den Autos hin­durch­ge­führt wer­den, hielt man eben­falls für sub­op­ti­mal. Klaus Schlü­ter (Grü­ne) zeig­te sich erschro­cken dar­über und auch Hel­mut Havers (UWW) wünsch­te sich eine bes­se­re ver­kehr­li­che Umset­zung: „Das ist nicht gut gelöst.“ Alles ande­re als bar­rie­re­frei sei­en zudem die nicht abge­senk­ten Bord­stein­kan­ten an der Ein­mün­dung der Burg­stra­ße, trug Rolf Weiß­ner von vie­len Sei­ten gehör­ten Bür­ger­un­mut in den Fachausschuss.

Doch damit nicht genug. Die klei­nen, wenn auch nur zwei Zen­ti­me­ter hohen, beim Über­fah­ren deut­lich spür­ba­ren Kan­ten an den Über­gän­gen zwi­schen Fahr­bah­nen und Rad­weg auf Sei­ten des Beck­loh­hofs fie­len eben­falls nega­tiv auf. Clau­dia Lan­ge (FDP) sprach gar von „gefühlt“ zehn Zen­ti­me­ter hohen Kan­ten. „Die sind unan­ge­nehm“, pflich­te­te Ulrich Hölt­mann (SPD) bei.

Tief­bau­amts­lei­ter Adri­an Kers­t­ing ging auf die Kri­tik­punk­te ein und ver­wies auf das Mobi­li­täts­kon­zept, das gera­de erar­bei­tet wer­de. Den Rad­weg an der Müns­ter­stra­ße zwi­schen Stein­tor­kreu­zung und Kreis­ver­kehr habe man bewusst schon jetzt ange­legt, um Rad­fah­rern bis zur end­gül­ti­gen Fer­tig­stel­lung der künf­ti­gen Ver­kehrs­füh­rung schon jetzt mehr Sicher­heit zu bieten.

Bei der Anla­ge des Kreis­ver­kehrs sei der Ver­kehrs­raum durch die Brü­cken­la­ge an der Burg­stra­ße aller­dings begrenzt gewe­sen und die Situa­ti­on des­halb schwie­rig, erklär­te Kers­t­ing. Hier zum Bei­spiel eine siche­re Mit­tel­in­sel für Fuß­gän­ger anzu­le­gen, sei aus Platz­grün­den nicht mög­lich gewe­sen. Des­halb soll­ten Fuß­gän­ger den Kreu­zungs­be­reich hier nicht über­que­ren und man habe die Bord­stei­ne hier bewusst nicht abge­senkt. Ein Stück von der Ein­mün­dung der Burg­stra­ße in den Krei­sel ent­fernt, auf Höhe des ehe­ma­li­gen Möbel­hau­ses, gibt es übri­gens abge­senk­te Bord­stei­ne, die eine bar­rie­re­freie Que­rung von Fuß­gän­gern ermöglichen.

Den Kreisverkehr müssen sich Radfahrer und Autos teilen und sind hier gleichberechtigt. Die harten Kanten an der Übergängen des Radweges auf der Seite am Becklohhof sind unbequem, wurde im Ausschuss kritisiert. Foto: Gaby Brüggemann
Den Kreis­ver­kehr müs­sen sich Rad­fah­rer und Autos tei­len und sind hier gleich­be­rech­tigt. Die har­ten Kan­ten an der Über­gän­gen des Rad­we­ges auf der Sei­te am Beck­loh­hof sind unbe­quem, wur­de im Aus­schuss kri­ti­siert. Foto: Gaby Brüggemann

Dass Rad­fah­rer und Kraft­fahr­zeu­ge sich den Kreis­ver­kehr tei­len müs­sen, sei eben­falls aus Platz­grün­den nicht anders mög­lich, hat­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ bei der Aus­wei­sung des Rad­wegs an der Müns­ter­stra­ße bereits erläu­tert. Im Kreis­ver­kehr gel­te Tem­po 30 und Rad­fah­rer und Autos sei­en folg­lich gleich­be­rech­tigt. Bei den geplan­ten Kreis­ver­keh­ren (Stein­tor-Kreu­zung, Stadt­haus und Han­sa­ring) wer­de es dage­gen genü­gend Raum für eine getrenn­te Füh­rung geben.

Und ange­sichts der unbe­que­men Kan­ten warb Adri­an Kers­t­ing um etwas Geduld, denn nach eini­ger Zeit der Nut­zung wür­den sich die­se erfah­rungs­ge­mäß noch etwas absenken.

„Dem The­ma muss man sich inten­si­ver anneh­men“, stand für Micha­el Zur­horst abschlie­ßend fest.

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