Mittwoch, März 22, 2023

Kreative Formen des Gedenkens an das Novemberpogrom

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Wer­ne. Eine spon­ta­ne Gedenk­ak­ti­on an das Novem­ber­po­grom 1938 fand am Mon­tag statt. An meh­re­ren Orten in der Innen­stadt posi­tio­nier­ten sich jeweils Per­so­nen aus zwei Haus­hal­ten mit Pla­ka­ten, auf denen Slo­gans stan­den wie „Gegen jeden Anti­se­mi­tis­mus“ oder Bot­schaf­ten in Geden­ken an ver­folg­te jüdi­sche Fami­li­en aus Wer­ne. An der Akti­on betei­lig­ten sich auch Mit­glie­der des Wer­ner Bünd­nis gegen Rechts (WBgR).

Phil­ipp Mül­ler, Spre­cher des WBgR, kom­men­tier­te: „Als Bünd­nis begrü­ßen und unter­stüt­zen wir sol­che krea­ti­ven For­men des Geden­kens, die gera­de unter den aktu­el­len Umstän­den enorm wich­tig sind, um wei­ter eine Öffent­lich­keit für das The­ma zu schaffen.“

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Bei der Durch­füh­rung wur­de peni­bel dar­auf geach­tet, die Infek­ti­ons­schutz­re­geln ein­zu­hal­ten. Dass es trotz der Pan­de­mie wich­tig ist, sich wei­ter gegen Anti­se­mi­tis­mus zu enga­gie­ren, betont auch Phil­ipp Mül­ler: „Wir erle­ben aktu­ell wie­der eine neue Wel­le anti­se­mi­ti­scher Atta­cken. Der Anschlag in Hal­le ist gera­de mal ein Jahr her, aber auch 2020 gab es neben dem viel­be­ach­te­ten Angriff vor der Ham­bur­ger Syn­ago­ge unter ande­rem an Jom Kip­pur die Stö­rung eines Gedenk­spa­zier­gangs in Sie­gen durch Neo­na­zis und einen Boom anti­se­mi­ti­scher Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen im Zuge der Pro­tes­te gegen Coro­naschutz­maß­nah­men. Die Ant­wort auf den inter­na­tio­na­len Anti­se­mi­tis­mus kann nicht allein in Sonn­tags­re­den lie­gen, muss sich aber natür­lich an die Gege­ben­hei­ten anpas­sen und das Risi­ko für alle Betei­lig­ten so klein wie mög­lich hal­ten. Die klei­ne Gedenk­ak­ti­on am Mon­tag erfüllt die­ses Kriterium.“

Das WBgR freut sich zudem, dass auch ande­re an die­sem Tag Gedenk­ak­tio­nen durch­ge­führt haben und etwa die Stol­per­stei­ne putzten.

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