Samstag, März 25, 2023

Gesundheitsbehörde warnt: Haarige Insekten im Kreis Unna

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Kreis Unna. Er ist klein, er ist haa­rig, er ist nicht ganz unge­fähr­lich – gemeint ist der Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner. Die Rau­pen bau­en zur­zeit in den Städ­ten und Gemein­den im Kreis Unna ihre Nes­ter. Und weil das Insekt gif­ti­ge Brenn­haa­re aus­bil­det, gibt die Gesund­heits­be­hör­de Tipps zum Schutz.

„Die Rau­pen des Nacht­fal­ters schlüp­fen Ende April. Sie bil­den dann Gift­haa­re aus, die für Men­schen und Tie­re gefähr­lich sein kön­nen”, sagt Amts­arzt Dr. Roland Staudt. Dann heißt es: Abstand hal­ten zu Eichen, in denen die Tie­re ihre Nes­ter gebaut haben. Beson­ders beliebt sind bei den haa­ri­gen Insek­ten frei­ste­hen­de Eichen sowie Eichen, die in der Son­ne stehen.

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Brenn­haa­re sind giftig
Kom­men Men­schen mit den Rau­pen­haa­ren in Berüh­rung, reagiert die Haut auf den Kon­takt: „Jucken­der, ent­zünd­li­cher Haut­aus­schlag, Quad­deln und Bläs­chen sind die Sym­pto­me”, sagt Dr. Staudt. „Auch Ent­zün­dun­gen der Augen­bin­de­haut, Hus­ten und Hals­schmer­zen kön­nen auf­tre­ten, wenn die Haa­re in Augen oder die Atem­we­ge gelan­gen. In Ein­zel­fäl­len kann es bei über­emp­find­li­chen Per­so­nen zu all­er­gi­schen Schock­re­ak­tio­nen kom­men.” Wer stär­ke­re Beschwer­den hat, soll­te zum Arzt gehen.

Auch für Tie­re ist das Insekt nicht ganz unge­fähr­lich: Hun­de und Kat­zen kön­nen nach dem Kon­takt mit den Gift­här­chen Ent­zün­dun­gen an Haut und Augen mit nach Hau­se brin­gen. Für alle, die im Wald, in Parks oder auch im Gar­ten unter­wegs sind, heißt es also: Abstand hal­ten oder die befal­le­nen Gebie­te mei­den. Beson­ders gefähr­lich ist die Zeit zwi­schen April und Juli, in der die Rau­pen fres­sen. Anfang Juli begin­nen sie sich zu ver­pup­pen – die Brenn­haa­re haf­ten aber immer noch an Büschen und Nestern.

Ers­te Hilfe
Wer mit den Här­chen in Kon­takt gekom­men ist, soll­te bes­ten­falls sofort unter die Dusche stei­gen, Haa­re waschen, die Klei­dung wech­seln und bei min­des­tens 60 Grad waschen. Wer gera­de nicht unter die Dusche kann, soll­te die betrof­fe­nen Stel­len vor­sich­tig mit kal­tem Was­ser waschen und tro­cken­tup­fen – bes­ser nicht rub­beln, da die Gift­haa­re so tie­fer in die Haut gelan­gen kön­nen. „Küh­len hilft bei Schwel­lung und Juck­reiz”, sagt der Amtsarzt.

Gar­ten­be­sit­zer soll­ten auf Num­mer sicher gehen und auf den Holz­schnitt ver­zich­ten, solan­ge die Nes­ter im Baum erkenn­bar sind. Die Rau­pen selbst zu bekämp­fen, ist dabei kei­ne gute Idee – Fach­leu­te haben eine spe­zi­el­le Aus­rüs­tung dafür. Die­se Arbeit soll­ten Gar­ten­be­sit­zer daher den Pro­fis, also Schäd­lings­be­kämp­fern, überlassen.

Wei­te­re Informationen
Bei gesund­heit­li­chen Fra­gen hilft der Haus- oder Haut­arzt. Sind öffent­li­che Grün­an­la­gen oder Stra­ßen­rand­be­rei­che in den Städ­ten und Gemein­den befal­len, wird die jewei­li­ge Gemein­de aktiv und ist der rich­ti­ge Ansprech­part­ner. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den sich auch im Inter­net, zum Bei­spiel beim Bun­des­amt für Natur­schutz (BfN) unter www.bfn.de (Such­wort „Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner”). PK | PKU

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