Werne. Die weitere Neugestaltung der Bonenstraße, die eigentlich in wenigen Tagen starten sollte, wird verschoben. Mit 26 Ja-Stimmen, zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Beschluss gefasst, erst im Oktober 2020 mit der Baumaßnahme zu beginnen.
Hintergrund: Bürgermeister Lothar Christ nahm im vergangenen Mai die Sorgen und Nöte der Gewerbetreibenden und der Gemeinschaft „Wir für Werne“ auf. Diese hatten sich mehrheitlich für einen späteren Ausführungszeitpunkt ausgesprochen (WERNEplus berichtete).
Die Mitglieder diskutierten für und wider dieser Entscheidung. „Wie wir es machen, machen wir es verkehrt“, sah Ratsfrau Claudia Lange (FDP) ein Dilemma. Ihre Fraktion sprach sich dafür aus, die Maßnahme „jetzt fertig zu machen“. Dieser Ansicht schlossen sich die UWW (Reinhard Stalz: „Durchziehen“) und die Grünen (Benedikt Striepens: „Je eher, desto besser“) an. Striepens bemerkte zu den kommenden sechs Monaten – so lange wird die Baumaßnahme in etwa dauern – , dass in dieser Zeit ohnehin wenig zu tun sei für die Gastronomen. „Und dann hätten wir zu Beginn des Jahres 2021 eine schöne Bonenstraße. Ist ihnen damit nicht mehr geholfen?“, fragte der Bürgermeisterkandidat.
Leidenschaftlich plädierte Uta Leisentritt (CDU) für eine Verschiebung in den Herbst. „Jetzt zu starten, das können wir nicht verantworten. Einige Gastronomen nagen am Hungertuch. Sie wird es in einem halben Jahr dann nicht mehr geben.“ Auch die SPD-Fraktion bezeichnete die Darlegung von „Wir für Werne“ und der meisten Gewerbetreibenden im betroffenen Abschnitt der Bonenstraße als „große Mehrheit“.
Kurz vor der Abstimmung schilderte Adrian Kersting, Abteilungsleiter im Dezernat Straßen und Verkehr, die Sachlage: „Wir würden jetzt mit Kanalarbeiten starten. Das würde so viel Platz beanspruchen, dass es definitiv keine Außengastronomie geben kann. Diese kommt komplett zum Erliegen. Bei einer neuen Ausschreibung werden sich beide Unternehmen wieder anbieten, könnten sicher am 1. Oktober beginnen.“ Die Baumaßnahme werde 475.000 Euro kosten. Ein Zuschuss von 70 Prozent komme aus Mitteln der Städtebauforderung.
Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde die Verschiebung in den Herbst schließlich beschlossen. UWW, FDP und Grüne votierten dagegen, Martin Pausch (Die Linke) enthielt sich.