Werne. Der „Runde Tisch“ in der vergangenen Woche brachte Klarheit über die Sorgen und Probleme vieler Bonenstraßen-Anlieger – auch wenn das am Ende nicht überraschend kam. „Bereits im Vorfeld der Planungen gab es einen intensiven und kritischen Abwägungsprozess über die zeitliche Umsetzung des dritten (und letzten) Teiles der Neugestaltung der Bonenstraße“, sagt Bürgermeister Lothar Christ. Letztlich habe man sich in Absprache mit dem Kommunalbetrieb Werne (KBW) für eine Realisierung noch in diesem Jahr entschieden, um den erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung im Anschluss an die Corona-Pandemie im kommenden Frühjahr nicht zu gefährden, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung.
„Auf der anderen Seite stehen die Gastronomen schon jetzt vor existenziellen Sorgen“, so der Bürgermeister. Im Rahmen eines „konstruktiven Austausches“ mit Gastronomen und Anliegern der Bonenstraße sei deutlich geworden, dass es erhebliche Corona-bedingte finanzielle Ausfälle gebe, die im schlimmsten Fall zu Existenzgefährdungen führen könnten. Dem gelte es, massiv und grundsätzlich entgegenzuwirken, auch wenn bauliche Maßnahmen stets mit Einschränkungen für anliegende Geschäfte, Restaurants und Gaststätten verbunden blieben, erläutert Lothar Christ.
Eine Verschiebung der Baumaßnahme, die mit 475.000 Euro etatisiert ist und zu 70 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst wird, erfordert allerdings eine „Aufhebung der Ausschreibung“, denn die Stadt Werne hatte zuvor bereits eine öffentliche Ausschreibung mit abschließender Submission durchgeführt. „Wir beabsichtigen und prüfen derzeit die Möglichkeiten einer rechtswirksamen Aufhebung unserer Ausschreibung „aus wichtigem Grund“ und sind mit Blick darauf zeitnah auf die ihre jeweiligen Angebote eingereichten Firmen zugegangen“, so der Bürgermeister weiter.
Sofern eine nach rechtlicher Prüfung nur unter strengen Voraussetzungenangestrebte Ausschreibungs-Aufhebung möglich ist, werde den Fraktionen im Stadtrat am Mittwoch,17. Juni 2020 ein entsprechender Beschlussvorschlag vorgelegt. Denn erforderlich ist nicht nur eine Überführung der städtischen Mittel in das Haushaltsjahr 2021 sondern parallel auch eine Übertragung des Förderzuschusses. Der Ausbau des letzten Teilstückes der Bonenstraße soll dann im vierten Quartal 2021 beginnen und spätestens im Frühjahr des kommenden Jahres beendet sein.
Bis Ende der Woche haben übrigens Gelsenwasser und Westnetz die Gas- und Wasser-Hausanschlüsse erneuert, so dass an diesen Stellen wieder eine feste Straßendecke aufgebracht wird. „Wir werden alles nach unseren Möglichkeiten tun, damit die Corona-bedingten Ausfälle und Einbrüche – auch und gerade für die Anlieger und Gastronomen der Bonenstraße – abgefedert werden“, verspricht Bürgermeister Christ.